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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0095
Burg Hohenzollern

Kasematten befanden sich die Wachstube der sogenannten „Adlertor-Wache", das
Arrestlokal und die Montierungs- (heute Bekleidungs-)Kammer. Letztere enthielt
drei zusammenhängende Räume. Die beiden vorderen waren die eigentliche Mon-
tierungskammer; der hintere diente zur Aufbewahrung der Schießscheiben und zum
Anfertigen von Munition, später ebenfalls als Kammer. Die Angabe „zum Anfertigen
von Munition" ist darauf zurückzuführen, daß bis zur Einführung von Patronenmunition
die Soldaten Blei geliefert bekamen und sich ihre Kugeln selbst gießen
mußten. Diese friedensmäßige Benutzung der Räume fiel naturgemäß im Kriegsfall
fort. Sie dienten dann nur zur Verteidigung. An der Benutzung der Räume hat
sich im Laufe der Jahre nichts geändert.

Im Souterrain des südlichen Schloßflügels, also etwa unter dem Markgrafenturm
und der katholischen Kapelle, lagen einige ebenfalls kasemattierte Räume. Darin
waren eine für die Kasernenverwaltung bestimmte Waschküche, eine Rollkammer,
die aus drei Räumen oder Teilen bestand, drei Holzgelasse und ein Putzlokal, das
gleichzeitig der Durchgang zur Marketenderei war. Die Marketenderei hatte drei
zusammenhängende Räume und war einem Pächter übergeben. Bereits seit 1851 gab
es eine Wirtschaft auf der Burg. Am 1. Juni dieses Jahres erschien eine Anzeige
„Wirthschafts-Eröffnung auf Hohenzollern am Sonntag, den 1. Juni. Johann
Abele." Im folgenden Jahr schrieb am 13. Februar 1852 die Königliche Baudirektion
, gez. Blankenburg, die „Vergabe des Betriebes der Marketenderei für die
Arbeiter auf der Burg Hohenzollern für das Baujahr 1852" aus1J7. Beide Einrichtungen
, also Wirtschaft und Marketenderei, sind wohl stets in einer Hand gewesen,
weil auf dem verhältnismäßig kleinen Raum oben auf dem Berg zwei Betriebe
gleicher Art wohl nicht bestehen konnten. Es blieb auch nach dem Einzug der Truppen
auf der Burg so, daß die Marketenderei (Kantine) sowohl für die Bedürfnisse
der Truppe wie die der Bauarbeiter und am Bau Beschäftigten zu sorgen hatte.
Schließlich befand sich unter der katholischen Kapelle noch ein Kellerraum. Alle
diese Räume mit Ausnahme der Marketenderei wurden im Laufe der Jahre 1862-
1868 von der Kasernenverwaltung geräumt und der Schloßbauverwaltung übergeben
. Die Marketenderei wurde nach einem Befehl der Intendantur des
VIII. Armeekorps vom 4. August 1869 in das Wehrhaus verlegt und in den dadurch
freigewordenen Räumen unter dem südlichen Schloßflügel eine Tischlerei eingerichtet
IS8. Der Eingang dazu führte neben dem Michaelsturm nach unten.

Weitere kasemattierte Räume befanden sich neben dem oberen Torturm unter
dem Burggarten m. Diese Räume waren ursprünglich für die Wache am oberen Torturm
und das Kriegspulvermagazin vorgesehen. Sie wurden zu diesem Zweck nicht
benötigt, da man sich im Frieden mit der Adlertorwache begnügte und ein Friedenspulvermagazin
außerhalb der Burg benützte. Dafür wurden sie als Wohnung für
den Kasernenwärter eingerichtet, mußten aber laut Intendanturbefehl vom
4. August 1869 an die Fortifikation zurückgegeben werden. Der Kasernenwärter
wurde im Torturm selbst untergebracht. Dabei handelte es sich zweifellos nur um
eine vorübergehende Maßnahme, denn wohl ab 1882 wohnte der Kasernenwärter

<37Verordn. u. Anzeigebl. Reg., Hechingen 1851, Nr. 43 v. 31. 5. 1851, S. 191, und ebda., Hechingen
1852, Nr. 13 v. 14. 2. 1852, S. 49.

158 GLAKa, 456, Pak. 10/5; darin: Meldung der Kasernenverwaltung, Stetten/Burg Hohenzollern
v. 30. 11. 1869.

1S» s. Abb. 6-7, Nr. 12 des Grundrisses.

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