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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0096
von Lindeiner-Wildau

wieder in diesen Räumen, also zu dem Zeitpunkt, als der Garnison-Verwaltungsinspektor
Bausinger den Torturm bezog uo.

Der obere Torturm selbst war 1856 noch nicht von der Truppe bzw. der Verwaltung
übernommen. Vermutlich wurde er, wie eben erwähnt, ab Sommer 1869
erstmals durch den Kasernenwärter belegt, der in diesen drei Räumen seine Wohnung
hatte. 1882 bezog der Garnison-Verwaltungsinspektor Bausinger diese drei
Räume, wie im vorigen Abschnitt bereits gesagt wurde. Er benutzte sie als Büro,
Kassenraum und Wohnung. Ab 15. November 1905 wurden diese drei Räume der
Truppe übergeben. Seitdem lagen verheiratete oder ältere unverheiratete Unteroffiziere
darin141.

Zwischen dem oberen Torturm und der evangelischen Kapelle liegt der Ökonomiehof
. In ihm befand sich die Latrine „für Gewöhnliche", wie es 1856 noch hieß.
1888/1889 mußte dieses Gebäude wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Dafür
wurden zwei Latrinengebäude gebaut, die zwar baulich zusammenhingen, unter
sich aber getrennt waren. Das eine war für Unteroffiziere und Mannschaften, das
andere, ein sogenanntes „Einzellatrinengebäude", war für den Beamten der Kasernenverwaltung
, für die verheirateten Unteroffiziere der Besatzung und den Kanti-
nier sowie für die Königliche Schloßverwaltung. Außerdem befand sich die Müllgrube
im Ökonomiehof 142. Die Gebäude sind verschwunden; an ihre Stelle ist eine
Garage getreten.

Im ursprünglichen Belegungsplan war unter der evangelischen Kapelle ein Raum
zur Aufstellung der Fahrzeuge der Wachkompanie vorgesehen. Dieser Raum wurde
nicht benötigt, da die Truppe keine Fahrzeuge mitbrachte. Um Gepäck und Utensilien
der Kompanie vom Endpunkt der Eisenbahn auf die Burg und zurück zu
befördern, wurden von Fall zu Fall Zivilfahrzeuge angemietet143. Der Raum gehörte
übrigens nicht dem Militärfiskus und war daher der Kasernenverwaltung
nicht übergeben worden. Der Zugang führte durch den Ökonomiehof144. Ebenfalls
durch ihn kam man zum Pferdestall unter der evangelischen Kapelle, der aber wohl
bis unter das Wehrhaus reichte. Jedenfalls wurde der Pferdestall in den Belegungsund
Benutzungsplänen als im Souterrain des Wehrhauses liegend aufgeführt. 1909-
1911 wurde aus dem „Souterrain" sogar das „Erdgeschoß" des Wehrhauses. Der
Truppenstall lag in der südlichen Kellerhälfte, während in der nördlichen die sogenannten
„Schloß"-Pferde standen. Die Ställe waren durch eine Bretterwand getrennt
. Für zwei Pferde war Platz im Stall vorgesehen. Nach einer späteren Lesart
(um 1905) sollten im Stall sogar vier Pferde untergebracht werden können. Da bei
den Kompanien der Fußtruppen im allgemeinen nur der Chef beritten war, wird
selten mehr als ein Dienstpferd auf der Burg gewesen sein. Aber nicht alle Kompaniechefs
brachten ein Pferd mit. So kam wohl der erste Chef auf der Burg, Hauptmann
v. Hertzberg, mit Pferd, doch bereits sein Nachfolger, Hauptmann v. Calbo,
war ohne Pferd. Von ersterem war nach seinem Weggang noch Pferdefutter übrig.
Dieser Rest mußte meistbietend versteigert werden, da Heu und Stroh bereits zu
schimmeln anfingen. Die Genehmigung dazu erfolgte am 26. Oktober 1857 l45.

140 s. S. 88.

141 vgl. S. 90.

142 GLAKa, 456, Pak. 10/6; darin: Veränderungsmcldung v. 13. 12. 1889.

143 StaHe, Reg. 24 Nr. 381, Einquartierung 1857, u. GLAKa, 456, Pak. 9, Bl. 4, 85a und b.
144Bel.-Plan 1856; siehe Anm. 136.

145 GLAKa, 456, Pak. 10/3, Vol. I 1856/1861, und Pak. 10/6, Übersichten der Garnison-Anstalten pp.
1885-1905; Pak 10/4, Vol. I 1856-1863; Pak. 10/5; Pak. 16/1; Pak. 29/4 - 1, S. 28.

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