Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0097
Burg Hohenzollern

2. Wehrhaus

Das Wehrhaus, die Kaserne für die Besatzungskompanie, liegt im Nordflügel
der Burg und wird begrenzt im Osten durch die evangelische Kapelle, im Westen
durch das Schloß. Es umfaßt fünf Geschosse, einschließlich Keller und Dachboden.
Das Gebäude war, seinem Zweck entsprechend, insgesamt dem Militärfiskus übergeben
.

Nach dem bereits erwähnten „Belegungs- und Benutzungs-Plan" vom 10. Dezember
1856 sollen die einzelnen Geschosse von unten nach oben besprochen werden.

Im „Souterrain" befanden sich die Waschküche mit zwei Räumen für die Privatwäsche
der Kompanie sowie für die verheirateten Offiziere und Unteroffiziere.
Sie war 1905 als Badestube mit Duschen versehen. Es war also vorgesehen, daß die
Verheirateten ihre Familien mitbringen konnten. Die lange Dauer von einem Jahr
der Abwesenheit der Truppe von der Heimatgarnison läßt diese Möglichkeit wohl
berechtigt und verständlich erscheinen. Dann lagen im Keller die Kochküche der
Kompanie und die Offizierküche. Letztere war in dem ursprünglichen, noch vom
Ingenieur-Hauptmann Blankenburg aufgestellten Bauplan im 2. Stock, Raum
Nr. 24, vorgesehen. Da aber das zum Kochen benötigte Wasser erst aus dem Keller
hätte heraufgetragen werden müssen, hatte bereits das Vorkommando der Gardeschützen
die Verlegung in den Keller veranlaßt. Der entsprechende Kellerraum dagegen
war zunächst für den Büchsenmacher bestimmt, der nun anderweitig untergebracht
wurde. Allerdings sollte im Kriegsfall die Büchsenmacherei doch dort unten
eingerichtet werden "6. Ferner gab es noch einen Keller, der als Vorratskeller
benutzt wurde. Der ebenfalls im Souterrain des Wehrhauses aufgeführte Pferdestall
ist im vorigen Absatz bereits erwähnt worden.

Im Erdgeschoß wurden sechs Räume benutzt, wenn man von dem Flur, der
großen Eingangshalle und den Treppen absieht.

Nr. 1 war der Speisesaal der Kompanie, der ursprünglich, d.h. 1856, zwei
Räume enthielt. Es ist nicht ganz klar, wann der Speisesaal dauernd mit Soldaten
belegt wurde. Erstmals anläßlich der Mobilmachungen 1856/1857 und 1859. Im
Belegungs- und Benutzungsplan vom 8. November 1875 findet sich kein Speisesaal
. Ebenso geht aus den Plänen l", die etwa 1905/1907 gezeichnet wurden, als
Anlage zu einer „Ortsbeschreibung der Garnison Burg Hohenzollern" nichts darüber
hervor148. Die Soldaten haben wohl das Essen in der Küche empfangen und
dann in ihren Stuben oder in den Marketendereiräumen gegessen. Der ursprüngliche
Speisesaal, Raum Nr. 1, war jedenfalls 1875 mit „18 Unteroffizieren, Spielleuten
und Gemeinen" belegt.

Der danebenliegende Raum Nr. 2 war von Anfang an als Soldatenstube
vorgesehen und zunächst mit 22, später mit 23 Mann belegt. Der kleine Raum
Nr. 3 diente dem Marketender als Wohnung, d. h. dem Pächter der Marketen-
derei, den man heute Kantinier nennen würde. Diese Stube war ursprünglich für
einen verheirateten Unteroffizier vorgesehen. Die Änderung wurde bereits von
dem Vorkommando veranlaßt. 1875 lag darin der Vizefeldwebel der Kompa-

146 GLAKa, 456, Pak. 10/4, Vol. 1 1856-1863; darin: Bemerkungen zum Belegungsplan (Konzept)
(v. 27. 3. 1857?).
s. Abb. 6-7.

148 GLAKa, 456, Pak. 10/4, Vol. 1 1856-1863; darin lose einliegend: Bel.-Plan 1875, und Pak.
29/4 - 1.

95


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0097