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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0102
von Lindeiner-Wildau

Im II. Stock wären nur noch die beiden Latrinen zwischen Nr. 23 und Nr. 24 zu
erwähnen. Für Offiziere bestimmt, trugen sie den schönen Zusatz „geruchlos". Man
darf diese kleinen Anmerkungen heute nicht zu kritisch ansehen. Sie lagen im Zuge
jener Zeit, wurden als selbstverständlich genommen, und niemand nahm daran Anstoß
.

Über dem Obergeschoß oder II. Stock lag der „Speicher". In ihm befanden sich
ein Wäschemagazin, ein „Inventarien"-Gelaß und zwei Trockenböden, die z. T. von
der Kompanie, z. T. von der Kasernenverwaltung benutzt wurden. Sehr wichtig
auf dem Boden waren zwei hölzerne, mit Zinkblech ausgeschlagene Wasserbehälter
. Der eine erhielt aus den Traufrinnen des Daches Regenwasser und gab dieses
durch Röhren an die innerhalb des Wehrhauses gelegenen Klosetts ab sowie an die
Ausgußbecken im Klosett der Kommandantenwohnung. In den anderen Behälter
wurde durch die Saug- und Druckpumpe in der „Menage"- (Mannschafts-)Küche
Trinkwasser gepumpt. Die von ihm ausgehenden Leitungen speisten die Zapfstellen
in der Revierstube und in der Küche der Kommandantenwohnung sowie deren
Badeofen 159.

3. Baulichkeiten und Anlagen außerhalb der Burg

a) Fuchsturm und Wasserversorgung

Der schwächste Punst der sonst gut zu verteidigenden Burg war das Fehlen eines
natürlichen Brunnens auf ihrer Höhe. Sie war daher auf die Wasserversorgung von
außen angewiesen. Es wurde bereits gesagtleo, daß der Fuchsturm, in dem sich das
für die Burg so lebenswichtige Wasserpumpwerk befand, eine Baulichkeit etwa
110 Meter unterhalb der Burg war und die Doppelaufgabe hatte: Schutz der Wasserförderungsanlage
und Sicherung des Zufahrtsweges auf die Burg. Er war daher
im Stile der Burg wie ein Außenwerk gebaut. Naturgemäß hätte er einem ernsthaften
Feind gegenüber nicht lange widerstehen können. Aber gegen minder bewaffnete
und unausgebildete Aufständische wäre er seiner Aufgabe gewachsen
gewesen.

Zur Zeit der ersten Armierung der Burg Anfang 1857 war der Bau des Fuchsturmes
wohl noch nicht beendet. Jedenfalls mußte, um die Wasserreservoire und
Zisternen auf der Burg alle richtig zu füllen, zusätzlich Wasser beschafft und auf die
Burg gefahren werden. Das war nochmals im Herbst bzw. Spätherbst des gleichen
Jahres notwendig geworden, weil infolge des sehr trockenen Sommers die Zisternen
auf der Burg nicht genügend Wasser enthielten. Sehr wahrscheinlich hatte wohl
auch die Ergiebigkeit der Fuchslochquelle nachgelassen. Das Wasser wurde aus
Maria Zell geholt, vermutlich aus der sogenannten Bröller Quelle, die etwa
250 Meter südlich lag. Maria Zell ist eine kleine Kapelle am Fuß des Zeller Horns
und liegt etwa 1200 Meter Luftlinie südostwärts der Burg und rund 200 Meter tiefer
als diese. Da nur Waldwege dorthin führten, wurden diese sehr rasch zerfahren.
Es erfolgte am 17. Dezember 1857 deswegen eine Beschwerde der fürstlich hohen-
zollerischen Revierverwaltung1M.

15B ebda., S. 29 f.

180 s. S. 75/76.

l« GLAKa, 456, Pak. 14/2.

100


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