Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0119
Burg Hohenzollern

trafen drei für die Burg bestimmte Beutegesdiütze in Hediingen ein. Es handelte
sich um eine Mitrailleuse, die in den Kämpfen mit der französischen Armee des
General Bourbaki erobert worden war, um einen Zwölfpfünder aus der Festung
Straßburg und einen Sechspfünder aus der Festung Metz. Die Geschütze wurden
durch die Wachkompanie im Verein mit den Reservisten und Landwehrmännern in
Hechingen feierlich auf die Burg gebracht187.

Ein besonders tragisches Ereignis betraf die 7. Kompanie des Regiments 114, die
nach dem Herbstmanöver 1872 die 8. Kompanie abgelöst hatte. Sie rückte ihrerseits
nach einem Jahr am 31. Juli 1873 von der Burg ab, um in einigen Tagen die
Gegend von Freiburg i. Br. zu erreichen. Die Führung hatte der Premier-Lieutenant
Arwed Müller, vermutlich weil der bisherige Kompaniechef, Hauptmann Adolf
Schneider, mit dem 16. August 1873 verabschiedet wurde und daher die Kompanie
bereits abgegeben hatte. Dort sollten zunächst Schießübungen stattfinden, denen das
Regiments- und Brigadeexerzieren folgte. Früh um 6 Uhr wurde bei 8 Grad und etwas
windiger, kühler Witterung abmarschiert. Gegen Mittag stieg die Temperatur
auf über 30 Grad. Kurz bevor die Kompanie als ersten Abschnitt die Stadt Rosenfeld
(Kr. Balingen) erreichte, nach knapp sechsstündigem Marsch einschließlich Pausen,
verlor sie 8 Mann durch Hitzschlag. Sie wurden in Rosenfeld begraben. Am
18. März 1874 wurde ein Denkmal für sie feierlich eingeweiht und in die Obhut der
Stadt übergeben. An der Feier nahm die Wachkompanie mit einer Abordnung von
35 Mann unter ihrem Chef, Hauptmann Loeffler, teil, alles Angehörige der 5. Kompanie
, die die 7. abgelöst hatte m.

Am 19. April 1894 besichtigte der Erbgroßherzog von Baden die Besatzung der
Burg, die 3. Kompanie des 6. Badischen Infanterie-Regiments Kaiser Friedrich III.
Nr. 114, wie es jetzt hieß, unter ihrem Chef Hauptmann Schaubertlf".

Die Jahrhundertwende wurde in der Neujahrsnacht vom 31. Dezember 1899
zum 1. Januar 1900 durch donnernden Salut von der Burg begrüßt. Etwas später
erwähnen die Hohenzollernschen Blätter, daß am 27. Januar 1911 - also am Geburtstag
des letzten deutschen Kaisers - um 10.30 Uhr von der Burg Hohenzollern
der Kaisersalut - 101 Schuß - durch eine Abteilung des Hohenzollernschen Fußartillerie
-Regiments Nr. 13 abgefeuert wurde. Es ist wohl anzunehmen, daß auch in
allen anderen Fällen der Salut von der Burg durch das in Ulm a. D. stehende Fußartillerie
-Regiment geschossen worden ist. Die Burg war zu diesem Zweck seit dem
22. Januar 1894 mit sechs Salutgeschützen (8-cm-Kanonen) bestückt1*0.

Der letzte Deutsche Kaiser war insgesamt fünfmal auf der Burg seiner Väter.
Zum ersten Male besuchte er als Prinz am 23. August 1886 die Burg. Am 9. November
1893 - also genau 25 Jahre vor dem Ende der Monarchie in Preußen und
Deutschland - weilte der Kaiser in Begleitung des Fürsten Leopold von Hohen-

v. Ehrenberg, a. a. O., S. 295.
188 v. Ehrenberg, a. a. O., S. 298, und Gies, Der Todesmarsch nach Rosenfeld 1873, in: Der Seehase,
Nachrichtenblatt der Kameradschaft ehemaliger 114er und Her, Konstanz 1965, Nr. 92 nach
Ostern 1965, S. 11/13, u. Florian, Stammliste der Offiziere des 6. Badischen Infanterie-Regiments
Kaiser Friedrich III. Nr. 114, 26. Oktober 1867 - 1. Juni 1904, Konstanz 1904, S. 24-27, Nr. 51
u. 56.

181 v. Ehrenberg, a. a. O., S. 323.

™°v. Ehrenberg, a.a.O., S. 323 u. 329; Hohenz. Bl., 83. Jg., Nr. 22, Hediingen 27. 1. 1911; Ludwig
, Geschichte des Hohenzollernschen Fußartillerie-Regiments Nr. 13, Ulm 1905, bringt darüber
nichts.

117


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0119