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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0120
von Lindeiner-Wildau

zollern-Sigmaringen, von Bebenhausen kommend, auf der Burg und in der Stadt
Hechingen. Nur sechs Jahre später war der Kaiser nach einem Besuch in Ludwigsburg
am 9. September 1899 erneut auf der Burg. Nach der am 16. Juni 1905 erfolgten
Beisetzung des am 8. Juni in Berlin verstorbenen Fürsten Leopold von
Hohenzollern-Sigmaringen erschien der Kaiser auf der Burg und anschließend überraschend
in Hechingen. Zum letzten Male besichtigte Kaiser Wilhelm II. am
22. November 1911 die Burg, die durch ein Erdbeben Schäden erlitten hatte. Er traf
sich dort mit dem Fürsten Wilhelm von Hohenzollern-Sigmaringen und der Prinzessin
Auguste Viktoria von Hohenzollern-Sigmaringen. Außerdem befand sich der
Fürst von Fürstenberg aus Donaueschingen in seinem Gefolge. An der Frühstückstafel
im Schloß nahm auch der Burgkommandant, Hauptmann Fischer, Chef der
5. Kompanie, teil. Der Kaiser blieb jeweils nur einige Stunden auf dem Zollern
und in seinem Stammschloß m.

II. WACHKOMMANDOS

Schon im Jahr 1908 erschien in den Hohenzollerischen Blättern ein ungezeichneter
Leitartikel „Zur Hohenzollerischen Militärfrage".182 Die Tendenz des Artikels
war darauf gerichtet, den Wunsch der Stadt Hechingen nach einer ständigen
Garnison von etwa Bataillonsstärke zu befürworten. Daraus sind einige Punkte erwähnenswert
: „Das Besatzungskommando der Burg Hohenzollern, der Stammburg
des deutschen Kaiserhauses, ist in einer Weise kaserniert, die als ungeeignet bezeichnet
werden muß; jedenfalls wird den einfachsten hygienischen Anforderungen in
keiner Weise genügt." „Auch ist der militärische Verband - eine Kompagnie - zu
klein, um die militärische Ausbildung der Mannschaft in wünschenswerter Weise
durchzuführen. Bisher kommen die übrigen drei Kompagnien des betreffenden
Bataillons jährlich in die Hechinger Gegend, um Übungen im größeren Verbände
abzuhalten. Dies ist jedoch, abgesehen von den enormen Transportkosten usw., nur
ein trauriger Notbehelf."

In den Jahren 1912-1914 war die Burg Hohenzollern bzw. ihre Wachkompanie
sogar Gegenstand von Reichstagsberatungen m. Jeweils in den zweiten Beratungen
(Lesungen) des Reichtshaushaltsetats für die Rechnungsjahre 1912-1914, Verwaltung
des Reichsheeres, wurde von den Berichterstattern, den Abgeordneten Stück-
len (Sozialdemokratie), Gothein (Fortschrittliche Volkspartei) und Dr. Beizer
(Zentrum), bemängelt bzw. verteidigt, daß die Offiziere der Besatzungskompanien
- „der Aufenthalt da oben mag ganz angenehm sein" - dafür sogar noch eine Zulage
erhielten. Alle drei, von denen Stücklen 1912 und 1913, Gothein 1912 und
Dr. Beizer 1913 und 1914 sprachen, waren sich darin einig, daß vor allem die Verbandsausbildung
dieser vom Bataillon und Regiment abgesonderten Kompanie zu
kurz kommen müsse. Es wurde auch zugegeben, daß die „Kasernements für eine

,M v. Ehrenberg, a. a. O., S. 313, 323, 328 u. 336; Hohenz. Bl., 83. Jg., Nr. 265, Hediingen 22. 11.
1911. Die Angabe: „Kaiser Wilhelm II. stattete der Burg alljährlich im Herbst einen kurzen
Besuch ab" in Genzmer, a. a. O., S. 38 f. bzw. S. 8, dürfte auf einem Irrtum beruhen.

19! Hohenz. Bl., 79. Jg., Hechingen 1908, Nr. 59 v. 12. 3. 1908.

1,3 Verhandlungen des Reichstages. XIII. Legislaturperiode, I. Session, Bd. 285, Berlin 1912, S. 1850
u. 1854; Bd. 289, Berlin 1913, S. 4880 u. S. 4958 f.; Bd. 295, Berlin 1914, S. 8657 f.

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