Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0139
Fürstenhaus und Kunstbesitz

1. Der Bildbestand im Schloß Sigmaringen vom 17. Jahrhundert
bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts

Die Behandlung der Gründungsgeschidite eines Fürstlichen Museums muß zu der
Frage führen: War nicht im Schloß, dem Wohnsitz der Fürstlichen Familie, bereits
eine Sammlung von alten Gemälden aus früheren Jahrhunderten vorhanden? Dieser
Frage kann anhand der heute noch vorhandenen Inventare aus den Jahren 1627,
1651, 1820, 1834, 1835, 1842 und 1845 nachgegangen werden.

Das älteste Inventar „Gemalte Täfer und Bilder" ist aus dem Jahre 1627 *. Es
enthält eigenhändige Zusätze und Anmerkungen des Fürsten Meinrad I. von Ho-
henzollern-Sigmaringen (1605-1681). Die eingehende Betrachtung dieses Inventars
ist nicht nur zur Kenntnis des Bestandes wichtig, sondern auch für den Vergleich
mit den späteren Inventaren, die über die Bewahrung der alten Gemälde und deren
Zuwachs Aufschluß geben. Im Jahre 1627 umfaßt der Bestand 35 Nummern. Den
Nummern 9-29 ist der Zusatz „sind von Rom kommen" beigegeben. Diese Gemälde
stammen wahrscheinlich aus dem Nachlaß des 1625 verstorbenen Kardinals Graf
Eitel Friedrich von Hohenzollern, eines Bruders des Grafen und Fürsten Johann.
Aus diesem Bestand von 35 Bildern wurde kein Gemälde in das 1867 gebildete
Fürstlich Hohenzollernsche Museum übernommen. Das Inventar aus dem Jahre
1651 „Geistlich und weltlich Gemahl" 5 zeigt gegenüber 1627 eine Verminderung
um acht Nummern und enthält keine neuen Stücke. Von den 1627 verzeichneten
35 Gemälden sind über zwei Drittel religiösen Inhalts. Die nächste größere Gruppe
bilden sieben Porträts, dann folgen zwei Genrebilder, eine Landschaft, eine historische
Darstellung, ein Bild aus der Mythologie, eine gefaßte Landkarte und schließlich
ein nicht näher bezeichnetes „weltliches" Stück.

Von den 1651 nicht mehr vorhandenen acht Nummern betreffen sechs religiöse
Darstellungen. Bemerkenswert ist die Gruppe der Porträts; darunter befinden sich
Mitglieder des Hauses und Vertreter der Häuser Österreich und Wittelsbach, jener
Häuser, mit denen damals die Grafen von Zollern religiös, politisch und persönlich
am engsten verbunden waren. Für die Ikonographie des hl. Fidelis dürfte der Hinweis
wichtig sein, daß sich unter den Bildern des Kardinals Eitel Friedrich von
Zollern ein Porträt des Heiligen befand. Das im Verzeichnis aufgeführte Bildnis
des Kardinals ist leider nicht mehr vorhanden.

Das nächste Inventar ist uns erst 200 Jahre später überliefert. Am 16. Dezember
1820 legte Hoffourier Frick ein Verzeichnis an mit dem Titel: „Nachstehende Mahlereien
sind durch den Kunsthändler Menega in dem Fürstlichen Schloße einge-
schetzt worden" *. Die Schätzung erfolgt in Gulden (fl), und das Verzeichnis ist nach
Räumlichkeiten angeordnet. Jedes Blatt ist eigenhändig vonManega unterschrieben7.
Die größte Anzahl der Bilder befindet sich „in dem Kirchengang". Der Vergleich

4 Vgl. Quellenanhang Nr, 1.

5 Vgl. im Quellenanhang Nr. 1 Gegenüberstellung von Verzeichnis A (1627) und B (1651).
• Vgl. Quellenanhang Nr. 2.

7 Der Schreiber, Hoffourier Frick, schreibt „Menega", in seinem späteren Inventar von 1842
„Manega". Diese Schreibweise des Namens entspricht der eigenhändigen Unterschrift Manegas auf
dem Inventar von 1820.

137


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0139