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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0140
Kaufhold

der beiden Inventare von 1651 und 1820 macht ersichtlich, daß der Bestand um das
Vierfache auf insgesamt 125 Stücke gewachsen ist. An der Spitze stehen wiederum
die religiösen Bilder (41), aber dem gegenüber viele Genreszenen (39) und Landschaftsbilder
(26). Auch der Bestand an historischen Darstellungen (86) ist angewachsen.
Porträts werden lediglich sechs genannt; aber interessanterweise handelt es sich im
Vergleich zu 1651 um Porträts anderer Mitglieder des Hauses Zollern: nun ist das
Porträt Eitel Friedrichs III. (Holbein) genannt, die Porträts des Grafen Jos Nikiaus
II. und Karl I. und seiner Gemahlin Anna werden aufgeführt; wo sind aber
die 1651 verzeichneten Porträts hingekommen? Befanden sich diese Porträts im
Rittersaal, der nicht aufgeführt ist, oder gab es damals schon ein Depot? Der Bestand
der im 17. Jahrhundert aus Rom gekommenen Gemälde, die Manega italienischen
Malern zuschreibt8, wurde bewahrt und durch Neuerwerbungen vermehrt,
vor allem durch niederländische Genre- und Landschaftsgemälde. Aufschlußreich
für die Kunstkenntnis sind die Zuschreibungen, die Manega versucht. Sie dürften
dem damaligen Wissen eines Kunsthändlers entsprechen und bestimmen sicherlich
mehr die Art und den Stil eines Kunstwerks als den Meister selbst. Die Unterschiede
altdeutscher, italienischer und niederländischer Maler scheinen durch die
Namensgebung gut erfaßt worden zu sein. Diese Zuschreibungen Manegas wurden
auch für die folgenden Inventare aus den Jahren 1834-1845 mit wenigen Änderungen
übernommen*. Das Inventar von 1820 enthält mehrere Zyklen altdeutscher
Holztafeln, vorwiegend Darstellungen des Marienlebens. Die Herkunft dieser Bilder
zu erklären ist deshalb sehr schwierig, weil ein Verzeichnis vor 1803/06 fehlt.
Wenn ein solches vorhanden wäre, könnte man die Vermehrung des Bestandes durch
das Säkularisationsgut erkennen. So bleibt hier nur die Vermutung, daß das starke
Hervortreten alter deutscher Tafeln im Katalog von 1820 aus aufgehobenen Klöstern
, aber auch aus größeren hohenzollerischen Kirchen stammt, die damals ihr
Inventar „erneuerten". So gelangten auch die Altäre aus Ennetach und Pf Ullendorf
durch Kauf in Fürstlichen Besitz.

Im einzelnen handelt es sich um folgende Stücke: „4 große Stück altdeutsche
Holzgemälde von Martin Schön", „7 Holzgemälde altdeutsch auf dem Oratori von
Wohlgemuth" und „8 Stück Ölgemälde auf Holz von Hans von Achen in der Hofkapelle
zu Krauchenwies". Diese Tafeln werden mit 250 bis 300 fl eingeschätzt und
bildeten den Grundbestand des späteren Fürstlich Hohenzollernschen Museums.

Während die beiden Verzeichnisse von 1627 und 1820 als reine Gemäldekataloge
angesehen werden müssen, liegt nun im Inventar von 1834 10 eine umfassendere

Der Vergleich des Bestandes von 1627—1651 mit dem von 1820 ergibt die Tatsache, daß Kunsthändler
Manega die von Rom gekommenen, noch erhaltenen Bilder italienischen Meistern zuschreibt. Es
lassen sich noch sieben Gemälde feststellen, die über 200 Jahre erhalten blieben:

Inventar A (1627): 9 C (1820): 15

11 20 Die Portraits Nr. 23 und 32

14 7 von 1627 dürften unter Nr. 28

16 8 aufgeführt sein.

24 16

26 11

29 10

Die 40 verschiedenen Namen deutscher, italienischer und niederländischer Maler lassen sich nur
zum Teil in Kunstlexika nachweisen; etwa die Hälfte ist unauffindbar.

Fürstlich Hohenzollernsche Hofbibliothek Sigmaringen (FHBS), Registratur, Nr. 14, Gemälde,
»Gemälde Gallerie in dem Schloß zu Sigmaringen im Jahr 1834".

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