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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0147
Fürstenhaus und Kunstbesitz

dieses Reliquienkastens erschien im 4. Bericht der „Verhandlungen" am 6. März
1846. In einem Dankschreiben nennt der Vorsitzende des Vereins den Erbprinzen
„einen tiefen und ächten Kenner der Alterthümer" M.

h) Karl Freiherr v. Mayenfisch - „Intendant" der Sammlungen

Erbprinz Karl Anton fand für sein lebendiges und vielseitiges Kunstinteresse das
volle Verständnis seines Vaters, des Fürsten Karl, ebenso das des Hofkavaliers der
Fürstin Mutter Amalie Zephyrine von Hohenzollern, Karl Frhr. v. Mayenfisch
(Abb. 1). Dieser, selbst ein begeisterter Kunstsammler, war mit dem Erbprinzen durch
aufrichtige Freundschaft verbunden. Die Briefe von 1842-1876 sind ein Beweis für
die Treue des Erbprinzen und späteren Fürsten Karl Anton und die ergebenen Dienste
v. Mayenfischs39. In einem Brief vom 24. November 1841 nennt er ihn „seinen
langjährigen Freund". Im Januar 1851 schrieb Joseph v. Laßberg von der Meersburg
an den Fürsten: „Freund Mayenfisch hat mich im Spätherbst mit seiner Frau
besucht. Er ist immer der alte, treu ergebene Diener seines geliebten Herrn und Gebieters40
." Schon in den 30er Jahren hatte die Passion für die Kunst die Freundschaft
zwischen Laßberg und Mayenfisch begründet. In diesen Jahren ließ Mayenfisch
bereits Gemälde durch den Kunstsammler Procop Abel in Stuttgart restaurieren
. Namen von Kunsthändlern, Kunstsammlern und Restauratoren werden in
diesen Briefen erwähnt, so Borger aus Buchau und Lactor Lazarus aus Eßlingen.
Diese Briefe handeln auch vom Tausch von Kunstgegenständen (z. B. Gemälde gegen
Waffen; die Beträge bewegen sich zwischen 15 fl für ein Schwert und 50 fl für
ein Gemälde). Aus einem Brief Abels geht hervor, daß Mayenfisch schon 1837 eine
Sammlung besaß: „Ebenso habe ich die Liebhaberei zu alten Glas-Malereien und
Waffen aus dem Mittelalter, deren Euer Hochwohlgeboren, wie mir Herr v. Laßberg
sagte, ebenfalls eine Sammlung haben." 41

Nach dem Tode der Fürstin Amalie Zephyrine (1841) verläßt v. Mayenfisch Sigmaringen
, bleibt aber ständig in brieflicher Verbindung mit dem Erbprinzen. Karl
Anton versichert seinem Freund v. Mayenfisch, daß er „durch seinen Fortgang eine
empfindliche Lücke bei denen, die gewohnt waren, ihn als Freund anzusehen, hinterlassen
habe", und bittet ihn zur „Wiederkehr an einen Ort (Sigmaringen), der
ihn stets mit offenen Armen empfangen wird" 4!. Nachdem sich Mayenfisch vergeblich
um eine Stellung am Großherzoglichen Hof in Karlsruhe bemüht hatte,
kehrte er nach Sigmaringen zurück und wurde lt. Höchster Entschließung des Fürsten
Karl vom 17. Juni 1846 zum „dienstthuenden Hofkavalier der regierenden
Fürstin" ernannt und zugleich mit der Oberaufsicht und Leitung der Fürstlichen
Sammlungen (Bibliothek, Gemälde- und Waffensammlung) beauftragt, wobei der
Fürst festlegte, daß er sich „jederzeit Mehrung oder Minderung der ihm zugewiesenen
Geschäfte vorbehalte"4S. In einer vom Fürsten Karl eigenhändig geschriebenen
Instruktion werden die Dienstbefugnisse und Dienstverpflichtungen ausführlich dar-

58 Vgl. Anm. 25.

» FAS, HS 53, 83.

« FAS, HS NZ 53, 10, UF 55, 7.

41 FHBS, Registratur, Nr. 14, Gemälde.

« FAS, HS 53, 83, UF 1.

«• FAS, Hofverwaltung Sigmaringen, R. 11, NVA 15 145, 17.

145


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