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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0148
Kaufhold

gelegt44. Die Instruktion vom 14. November 1846 an das Hofkassenamt enthält
über 17 Paragraphen, die leider nicht erhalten sind. Die vorhandenen handschriftlichen
Zusätze des Erbprinzen legen Zeugnis ab von seinem großen Interesse für die
Bibliothek und Kunstsammlungen des Fürstlichen Hauses. Die Bemerkungen Karl
Antons zu den Paragraphen lassen die enge Zusammenarbeit des Fürsten Karl mit
dem Erbprinzen erkennen. Fürst Karl bemerkt, daß die Paragraphen A und B nach
Fassung und Vorschlag des Erbprinzen zu halten sind. Unter „B spezieller Teil"
schreibt Karl Anton: „Es wird sich vorbehalten, auch andere hier nicht benannte
Sammlungen der Intendanz des C. v. Maienfisch zuzuweisen, dem überdiß zur besonderen
Aufgabe gestellt wird, sein Augenmerk auf Fundgegenstände, welche inner
Landes sich vorfinden oder entdeckt werden und historischen, antiquarischen oder
artistischen Werth haben, zu richten und darauf bezügliche Anträge höchsten Orts zu
stellen." Als weitere Aufgabe stellt Karl Anton dem Intendanten, so nennt er von
jetzt ab v. Mayenfisch, unter § 5, 6, „stete Bereitschaft zum Vorzeigen... und Anwesenheit
an solchen Tagen, wo z. B. der Eingang dem Publikum, jedoch mit strengster
Untersagung von Trinkgeld abnehmen, geöffnet ist". Auch in dieser Bestimmung
ist der fortschrittliche Geist des Erbprinzen zu erkennen, dem die Kunstschätze
nicht nur als Privatsammlung dienten. Die Unterverwaltung über Gemälde
und Waffen wurde dem Hoffourier Frick abgenommen und dem Intendanten „als
eigene Regie übergeben". Dies war notwendig geworden, damit die Schätze nicht
nur betreut, sondern auch gemehrt werden konnten. Mayenfisch war auch wegen
seines eigenen künstlerischen Schaffens als Landschaftsmaler die geeignete Persönlichkeit
. Jene Jahre dürfen wir als die Jahres des „Sammlers" bezeichnen. Mayenfisch
ließ ein als wertvoll erkanntes Stück nicht mehr los; er hatte aber in dem abwägenden
und überlegenden Erbprinzen einen strengen Beurteiler, der manches vorgelegte
Stück zurücksandte. Das Wirken Mayenfischs hat sich als fruchtbar für die
fürstlichen Sammlungen erwiesen. Karl Anton bewahrte ihm die Treue und dankbare
Freundschaft, als es notwendig geworden war, infolge des Reichtums der
Sammlungen einen Fachgelehrten zu berufen.

" Ebenda, 11.

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