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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0158
Kaufhold

wärtig catalogisiert wird." 71 Hefner-Alteneck schreibt am 19. Mai 1855 an Mayen-
fisch, daß er sich durch diesen Auftrag sehr geehrt fühle, die Ausführung zwar keine
kleine Arbeit sei, er aber „von seinem leider sehr umständlichen Herrn Direktor
Heinrich v. Heß" kaum einen längeren Urlaub für diese Arbeit erhalten werde 72.
Nach langen Verhandlungen, die sich bis in das Jahr 1866 hinzogen, brachte Hefner-
Alteneck im Auftrage des Fürsten die erste Lieferung eines Werkes heraus, das den
Titel trägt: „Kunst-Kammer/Seiner Königlichen Hoheit des Fürsten/Karl Anton/
von Hohenzollern-Sigmaringen." Das Werk verlegte der Friedrich Bruckmann-
Verlag, München. Diese Publikation brachte aber nicht das ursprünglich geplante
und gewünschte Inventar. Hefner-Alteneck hatte vielmehr die Prunkstücke der
Sammlungen beschrieben und in farbigen Kupfertafeln, meist in Originalgröße, wiedergegeben
. Außerdem beschränkte sich der Autor hauptsächlich auf das von ihm
bevorzugte Fachgebiet, die mittelalterlichen Gerätschaften. Das gesamte Werk erschien
in zwölf Lieferungen. Auf die bereits 1853 von Hefner-Alteneck erschienene
Faksimile-Ausgabe von Hans Burgkmairs Turnierbuch in der Fürstlich Hohen-
zollernschen Hofbibliothek wurde oben schon hingewiesen.

Fürst Karl Anton hatte offensichtlich festgestellt, daß ein Bearbeiter allein ein
nach wissenschaftlichen Grundsätzen angelegtes Inventar nicht herausbringen könne.
Er übertrug deshalb im Laufe der 50er Jahre die Inventarisierungsarbeit bzw. die
Publikation von Katalogen an mehrere Spezialisten. Den Auftrag, die Handschriften
zu beschreiben, erhielt der in Düsseldorf lebende Andreas Müller, Professor an
der Kunstakademie. „Am 2. Februar 1855 dem Professor Andreas Müller die Anfertigung
eines Cathalogue raisonne über die Manuscripte mit Miniaturen und Initialen
übertragen." 78 Dieser bescheinigt am 2. März 1855 den Empfang von 19
Handschriften mit Miniaturen und 4 Inkunabeln. Seine ausführlichen, ungedruckten
Beschreibungen sind in der Fürstlich Hohenzollernschen Hofbibliothek noch
erhalten 74.

Kaplan Franz Bock, Konservator des Erzbischöflichen Museums in Köln, bearbeitete
die Elfenbein- und Holzschnitzwerke, die mittelalterlichen Kreuzformen
und Wasserbecken und die Bronze- und Schmelzarbeiten. Diese ungedruckten Kataloge
sind ebenfalls in der Hofbibliothek vorhanden Für diese Kataloge fertigte
Maler P. Decker in Köln Zeichnungen an.

Für die Katalogisierung der reichhaltigen vor- und frühgeschichtlichen Sammlung
, die sehr selten vorkommende Fundsachen aus vielen Jahrhunderten enthielt,
gewann Karl Anton den bedeutenden Fachgelehrten Ludwig Lindenschmit, Direktor
des Römisch-Germanischen Museums in Mainz. Für die Begutachtung von Erzfigu-
ren und Elfenbeinarbeiten hatte der Fürst schon öfter den Rat dieses Gelehrten eingeholt
. Sozusagen als Gegengabe förderte Karl Anton das Römisch-Germanische
Museum in Mainz, indem er sich mit seinem Namen in der Öffentlichkeit für die
Unterstützung des Museums einsetzte ™.

71 FHBS, Registratur, Nr. 26, Beschreibender Katalog der Sammlungen, 6.

72 Ebenda, 2.

73 Ebenda, 5.

74 FHBS, Registratur, Nr. 10, Handschriften.

73 FHBS, Registratur, Beschreibender Katalog der Sammlungen, Nr. 15 Holzschnitzwerke, Nr. 19
Metallarbeiten.

76 FHBS, Registratur, Nr. 26, Beschreibender Katalog der Sammlungen, 16 und 17.

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