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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0164
Kaufhold

ersdiienenen Werk „Histoire de Hohenzollern au Moyen Age". Schäfer war von
1849 bis 1859 Prinzenerzieher am Hof des Fürsten Karl Anton gewesen und starb
als Großherzogl. Hessischer Geheimrat und Fürstlich Hohenzollernscher Hofrat in
Darmstadt91. Schäfer beginnt seine hohenzollerische Geschichte mit einem topographischen
Uberblick „sur le pays de Hohenzollern". Das Innere von Schloß Sigmaringen
beschreibt er so: „L'arrangement interieur est du meilleur goüt et veiritable-
ment princier. La salle des Chevaliers, avec les portraits en grandeur naturelle des
souverains de la maison princiere, est digne d'etre vue: il en est de meme de la salle
du Moyen Age, de la Bibliotheque, de la Galerie des tableaux de la vieille ecole
allemande, du cabinet des Antiquites, mais surtout du musee d'Armes, fond£ par
le prince actuel Charles-Antoine." Bedeutung, Ansehen und schon europäischen Ruf
der Sigmaringer Sammlung läßt die Beschreibung von M. Auguste Demmin aus dem
Jahre 1864 erkennen. In seinem dem Fürsten Karl Anton gewidmeten Werk „Souvenirs
de voyage et causeries d'un collectionneur ou guide artistique pour l'Alle-
magne" berichtet er über Baden-Baden, Ulm, Augsburg, München, Nürnberg, Regensburg
, Landshut, Bamberg, Dresden, Meißen, Weimar, Eisenach, Marburg,
Würzburg, Frankfurt a. M. und Köln. Auf achtzehn Druckseiten beschreibt der
Autor die Sigmaringer Sammlung unter Einbeziehung der Sammlung Mayenfisch.
Demmin stellt die Sammlung wegen ihrer bedeutenden Kunstwerke des Mittelalters
und der Renaissance neben die in den großen europäischen Hauptstädten. Er
behauptet, daß die Museen in Marseille, Lyon, Straßburg, Bordeaux, Lille, Antwerpen
, Hamburg, Bremen, Breslau, Frankfurt in dieser Hinsicht mit Sigmaringen
nicht konkurrieren können. Demmin beschreibt die „paradiesische" Lage von Sigmaringen
und seiner Umgebung; das romantische Donautal hat es ihm offenbar
angetan; außerdem gibt er einen kurzen Überblick über die Geschichte der schwäbischen
Hohenzollern. Der Hauptteil dieser Beschreibung gilt jedoch den Sammlungen
, dem Kunstverstand des Fürsten („il possede veritablement le goüt des arts")
und dem Museumsdirektor Mayenfisch („l'infatigable directeur"). Eingehend beschrieben
sind die Waffensammlung, die vor- und frühgeschichtlichen Funde (mit
Hinweis auf die Publikation Lindenschmits); auch die reichhaltige Bibliothek wird
erwähnt. Ausführlich beschäftigt sich Demmin dann mit einzelnen Fayencen, die
sein Spezialgebiet sind. Schließlich nennt er Wappenschilde, Reliquiare, Münzen
und Medaillen, Teppiche, wobei er bei jeder Abteilung besonders hervorragende
Stücke kurz beschreibt. Den Abschluß bildet eine kurze Charakterisierung der
Sammlung Mayenfisch („La collection particuliere du baron de Mayenfisch est
aussi tres-remarquable"). Hier führt Demmin besonders Plastiken und Tafelgemälde
und Mayenfischs Waffensammlung an. Zusammenfassend beurteilt der Autor die
Sigmaringer Sammlung folgendermaßen: „Si l'on voulait entrer dans de plus
amples details pour toutes les pieces remarquables dont se compose aussi cette belle
Collection, il faudrait ecrire un ouvrage special, de meme qu'il faudrait un gros
livre pour la description des musees de Sigmaringen. C'est ici une de ces collections
de choix qui peuvent former un interessant petit musee de r&idence."

Der von Demmin 1864 niedergeschriebene Wunsch nach einem Sigmaringer
Museum sollte schon drei Jahre später in Erfüllung gehen.

81 FAS, Geheime Kanzlei, NVA 18 287.

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