Freiburger historische Bestände - digital

Kaufhold

Feuermeerta. Am Morgen des 5. Oktober, gegen 10 Uhr, konnte Fürst Karl Anton
den königlichen Gästen seine neue Kunsthalle zeigen. Mayenfisdi und Lehner, der
bei dieser Gelegenheit seine fotografischen Vervielfältigungen, die ersten für die
Kunstwissenschaft, zeigte, betreuten die Gäste. Die Besichtigung nahm den ganzen
Vormittag in Anspruch und umfaßte auch die reichhaltigen Sammlungen der Vor-
und Frühgeschichte, der Waffenhalle und der Bibliothek. Die Berichte über diesen
Besuch und die Eröffnung der Kunsthalle des Fürsten Karl Anton erschienen in mehreren
Zeitungen. In der „Allgemeinen Zeitung" vom 27. Oktober gibt Anton Bir-
linger einen ausführlichen Bericht. Die „Hohenzollernschen Blätter" vom 9. Oktober
Nr. 231 berichten: „Ihre Majestät die Königin war insbesondere über die Mannigfaltigkeit
[der Kunstsammlung] hingerissen." Am Schluß eines ausführlichen Artikels
in „L'Illustration de Bade" vom 16. Oktober Nr. 14 schreibt C. Lallemand:
„Sa galerie est un ventable Musee de Cluny allemand" und in „l'Illustration Journal
universel" Nr. 230 schreibt derselbe Verfasser: „L'art a aussi son temple a Sigmaringen
... un musee tel qu'aucune ville de Province n'en possede certainement
pas." In der „Illustrirten Zeitung" Leipzig Nr. 1266 ist zu lesen: „... bedarf es unter
so bewandten Umständen noch einer Rechtfertigung, wenn der Tourist vom vielbetreuten
Heerwege einmal abschweift und sich für einen Tag zu dem antediluviani-
schen Beförderungsmittel der Postkutsche bequemt?" 1,5

168 Hohenzollernsdie Blätter Hechingen, 8. Oktober 1867, Nr. 230.
163 Sigmaringen hatte 1867 noch keine Eisenbahnverbindung.

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