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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0192
Kaufhold

Nr. 4

1845 September 16, Sigmaringen

Gutachten des Kunsthistorikers Carl Waagen über geeignete Gemälde für eine zu
gründende Sammlung

Fürstl. Hohenz. Hofbibliothek Sigmaringen, Registratur, Nr. 14 (Gemälde).

Von den im Sdiloß gesehenen Gemälden älterer Schulen dürften für eine zu gründende
Sammlung etwa Folgende brauchbar sein:

1. 2. Bildniße Carls I. Grafen zu Hohenzollern und seiner Gemahlin. Obgleich
nicht von vorzüglichem Kunstwert, doch jedenfalls Original-Portraits, in
denen die Einwirkung der Holbeinschen Schule nicht zu verkennen ist.

3. Friedrich Graf zu Hohenzollern überbringt dem Grafen Rudolph von
Habsburg die Nachricht der auf ihn gefallenen Wahl zum Kaiser von
Deutschland. - Bild aus der Rubensischen Schule von höchst ungleicher
Durchführung, doch in manchen Parthien nicht ohne Verdienst.

4. 5. Mariä Verkündigung und Christi Geburt. Mäßige Bilder der Schwäbischen
Schule unter Dürerschem Einfluß.

6.-9. Mariä Verkündigung, Christi Geburt, Anbetung der Könige und Beschneidung
. Sehr achtbare Bilder der Schwäbischen Schule, vielleicht frühere
Arbeiten Martin Schafners, jedenfalls unter besonderem Einfluß dieses
Meisters entstanden *.

10.-16. Verschiedene Darstellungen aus dem Evangelium. Sehr intereßante Bilder
aus der Schwäbischen Schule, in denen vorzugsweise Einwirkungen Holbeins
des Vaters zu bemerken sein dürften.

17. Bildniß des Fürsten Johannes zu Hohenzollern von Holzer in Augsburg.

18. Ein alter Mann, der Garn abhaspelt. Mäßiges niederländisches Bild aus der
Zeit des sogenannten Bauern-Breughels und des älteren Teniers.

19. 20. Thierstücke, Hirsche und Rehe darstellend, von Brasch.

Alle diese Gemälde würden jedoch mehr oder weniger einer vorsichtigen Reinigung
und theilweisen Herstellung bedürfen, wie es denn auch sehr möglich ist, daß
mehrere derselben bei genauerer Untersuchung in gutem Lichte sich als entschiedene
Werke namhafter Meister ausweisen.

Sigmaringen, 16ten September 1845.

Carl Waagen.

Am Rand steht ein eigenhändiger Zusatz des Erbprinzen Karl Anton: „Nach aufgefundenem
Monogramm durch E. Mauch Originalien von M. Schafner."

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