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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0062
Rehfus

genüber am 15. 12. 1777 „Daß man aber selbseits mit Einführung der neuen Lehrart
noch soweit zurückstehe, hieran müssen wir unserem hochgeehrten Herrn an-
durch die ernstliche Weisung zugehen lassen, nach allerhöchster Vorschrift auf Verbesserung
der dortigen Landschulen pflichtmäßig anzudringen." Die Landschulmeister
müssen von der Herrschaft in die Hauptschule der nächstgelegenen Stadt geschickt
werden, wo sie von Lehrern, die selbst schon in der neuen Methode geprüft
sind, in der Triviallehre unterrichtet werden

Die Äbtissin klagte ständig, aus Mangel an Geldmitteln, wegen der zerstreuten
Lage der Orte und der ablehnenden Haltung ihrer Untertanen den Aufbau der
Schulen in ihrem Gebiet nur sukzessive vorantreiben zu können, behauptete aber
dennoch, „daß allhier das Normalschulwesen wenigstens in so viel möglich ist eingerichtet
worden" 38. Diese häufigen Einwände beweisen, daß die Äbtissin nicht willens
war, das Schulwesen in ihrem Herrschaftsgebiet aus Geldmitteln des Klosters
aufzubauen.

Obgleich die Äbtissin abermals vorbrachtekeinen auch nur halbgelehrten
Schulmeister ausreichend besolden zu können, da kein Schulfundus vorhanden sei,
so daß der jetzige Lehrer im Ort Wald seinen Verdienst bei Heu- und Erntezeiten
durch Handarbeit aufbessern müsse, ferner darauf hinwies, daß dieser Lehrer bei
seiner Anstellung 1770 beim Oberamt geprüft wurde, man ihm den Gebrauch der
Normalschulbüchlein vorgeschrieben und im übrigen schon „das Nötigste vorgekehrt
" habe, um die Walder Trivialschule nach der neuen Lehrart einzurichten 40, befinden
sich im November 1778 zwei waldische Klosteruntertanen zur Ausbildung
auf der deutschen Hauptschule in Stockach: Josef Jäger, Schulmeister in der Ortschaft
Wald, und Fidelis Gnädig, Sohn des Mesners von Dietershofen, Lehrer zu
Dietershofen, denen das Attest ausgestellt wird **, daß sie die Triviallehre für die
Landschuljugend soweit beherrschen, um einstweilen auf ihren Posten angestellt zu
werden. Fidelis Gnädig muß nach Ende des Winterschulkurses nochmals auf die
Schule, und beide müssen noch die Prüfung ablegen. Dementsprechend schickte die
Äbtissin, da sie ohnehin das seitherige Schulwesen ändern wollte, am 4. 10. 1779 42
drei Lehrer nach Stockach, wohin die vorderösterreichische Regierung in Freiburg
den Lehrer Keller abgesandt hatte, um alle Landschulmeister entweder in einem bis
Ende Oktober dauernden Kurs zu unterrichten oder über ihre Kenntnise in der
Triviallehre zu prüfen. Die Gemeinden hatten für ihren Unterhalt, die Reisekosten
und das Lehrgeld aufzukommen 43. Josef Jäger sollte nur noch geprüft und danach
Lehrer in Hippetsweiler44 werden, und zwar für diesen Ort selbst, für Reischach,
Gaisweiler, Tautenbronn, Riedetsweiler, Rothenlachen und Ruhestetten sowie provisorisch
für Otterswang, Weihwang und Litzelbach; Fidelis Gnädig sollte inner-

36 a. a. O.

37 Befehle und Mahnungen vom 7. 1., 24. 2. und 27. 6. 1778 (a. a. O.).

38 Bericht zu den Schultabellen vom 24. 11. 1777 (STAS, NVZ II 3997).

39 Brief vom 3. 2. 1778 an das Oberamt zu Stockach (a. a. O.).

40 Brief vom 26. 12. 1777 an das Oberamt zu Stockach (a. a. O.).
« 14. 11. 1778 (a.a.O.).

42 a. a. O.

43 Zirkular des Oberamts in Stockach vom 3. 10. 1779 (a. a. O.).

44 Hippetsweiler wurde zum Sitz einer Schule bestimmt, da es ein konsekriertes Kirchlein mit
Kirchensatz hatte, wohin die Pfullendorfer Kooperatoren auf Grund der Stiftung des Benefizian-
ten Walter ohnehin zur Abhaltung von Christenlehren und Gottesdiensten kommen mußten. Brief
der Äbtissin vom 16. 3. 1786 (STAS, NVZ II 3895).

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