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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0013
Die Entstehung der schwäbischen und der fränkischen Linie des Hauses Hohenzollern

Anbetracht der früher oft sehr ungünstigen Arbeitsmöglichkeiten verdienen die
genealogischen Forschungen des 19. Jahrhunderts Respekt. Sie sind immer wieder
der Ausgangspunkt neuer Untersuchungen, auch oder gerade wenn sich die Fragestellungen
geändert haben.

Im folgenden soll nun die schon im 18. und 19. Jahrhundert diskutierte Teilung
des Hauses Hohenzollern am Anfang des 13. Jahrhunderts noch einmal erörtert
werden, wobei unsere Hauptfrage lautet: Welcher von den teilenden Brüdern,
Friedrich oder Konrad, war der ältere bzw. welche der beiden zollerischen Linien
ist die ältere, die schwäbische oder die burggräflich-fränkisch-brandenburg-preußi-
sche? Die „Genealogie des Gesamthauses Hohenzollern" (1905) hält Konrad für
den älteren Bruder und damit die „Kaiserliche Linie" für die ältere. Die Herausgeber
schließen sich, ohne neue Argumente vorzubringen, der Meinung von Adolf
Riedel und Ludwig Schmid gegen Stillfried an7. Dem ist, soweit man sehen kann,
nicht mehr widersprochen worden, und alle seither erschienenen Stammtafeln folgen
hier der „Gesamtgenealogie" 8 - ausgenommen der „Gothaische genealogische
Hofkalender" und das ihn seit 1951 fortsetzende „Genealogische Handbuch des
Adels" '. Bis zum Jahre 1850 standen die Familienartikel „Hohenzollern-Hechin-
gen" und „Hohenzollern-Sigmaringen" als selbständige Artikel im „Gotha", seit
1852 sind sie (infolge der Abtretung der Souveränitätsrechte an die Krone Preußen
) an den Artikel „Preußen" angehängt, seit 1867 unter der Rubrik „nichtregierende
Linie(n)" 10. 1892 erschienen dann die Überschriften in erweiterter Form:
„Preußen (Haus Hohenzollern) I Jüngere, regierende Königliche Linie, II Ältere,
nichtregierende Fürstliche Linie". Aber schon im nächsten Jahrgang (1893) wurde
der Text geändert in: „I Regierende Königliche Linie, II Wahrscheinlich ältere,
nichtregierende Fürstliche Linie" n. Bei dieser Überschrift blieb es, auch in der neuen
Reihe des „Genealogischen Handbuchs des Adels" bis 1961 Seit 1968 erscheint
der Artikel der schwäbischen Linie wieder, wie vor 1852, selbständig und ohne den
Zusatz „Wahrscheinlich ältere Fürstliche Linie", womit zwar das Kuriosum beseitigt
ist, daß das „Genealogische Handbuch des Adels" in offenem Widerspruch
zur „Genealogie des Gesamthauses Hohenzollern" steht, aber die Frage nach der
älteren und jüngeren Linie noch nicht neu beantwortet ist. Es wäre noch anzumerken
: Für das „Genealogische Handbuch des Adels" ist diese Frage im Grunde
genommen belanglos, weil das „Gesamthaus" Hohenzollern seine Grundlage nie in
einer Linienabhängigkeit hatte. So war es immer nur allein das Bewußtsein des

' GGH S. 153 f.

8 So z. B.: Wilhelm Karl Prinz von Isenburg, Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten
(Europäische Stammtafeln), Bd. I, Die deutschen Staaten, 2. Aufl. hrsg. v. Frank Baron Freytag
von Loringhoven, Marburg 1960, Taf. 60. — Hellmuth Rössler, Günther Franz, Biographisches
Wörterbuch zur deutschen Geschichte, München 1952, S. 370.

• Gothaischer Genealogischer Hofkalender (seit 1840: Fürstliches Taschenbuch) 1763—1943. Forts,
u. d. Titel: Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstliche Häuser, 1. Bd., Glücksburg 1951 ff.

10 In Jahrgang 1851 bestand offenbar eine Zwischenlösung: Die Familienartikel Hohenzollern-
Hechingen u. Hohenzollern-Sigmaringen standen am Schluß der 1. Abteilung als Anhang.

11 Die Gründe, die zu dieser Änderung führten, waren nicht zu ermitteln. In der Korrespondenz
des Sigmaringer Hofmarschallamts mit dem Verlag Perthes in Gotha ist diese Frage nirgends
berührt. Das Archiv des Verlags Perthes ist im 2. Weltkrieg zugrunde gegangen (lt. Mitteilung
des »Deutschen Adelsarchivs" in Marburg).

11 Mit den seit 1918 bzw. 1919 nötigen Änderungen („I (Königliche) Linie in Preußen, II (Wahrscheinlich
ältere) Fürstliche Linie in Hohenzollern").

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