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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0019
Die Entstehung der schwäbischen und der fränkischen Linie des Hauses Hohenzollern

den zeitgenössischen fränkischen Arbeiten nicht messen konnte.30. Es gelang ihm
nicht, das schon seit dem 16. Jahrhundert geltende, von Johann Basilius Herold
grundgelegte Schema zu durchbrechen. Er übernahm kritiklos die mit dem sagenhaften
Tassilo beginnende Ahnenreihe Herolds und bleibt auch für die Generationen
des 13. Jahrhunderts bei Eitelfriedrich und seinen Söhnen Friedrich und Eitelfriedrich
. Über die Forschungen von Rentsch, Renschel und anderen berichtet er
nur am Rande unter der Rubrik „Anderer Autoren Meynung" w. Aus seinem gedruckten
Werk, wie auch aus seinen im Fürstlich Hphenzollernschen Archiv erhaltenen
handschriftlichen Aufzeichnungen und Stammbäumen" läßt sich erkennen,
daß er zwar die Ergebnisse der fränkischen Genealogen kannte, sie aber nicht übernahm
, weil sie ihm - wie er meinte - zu wenig bewiesen seien. Er setzt sich (S. 93)
kurz mit Rentsch auseinander, der durch die Entdeckung eines Burggrafen Konrad
von Zollern die alten zollerischen Genealogien in Verwirrung gebracht hat. Pre-
gitzer kommt aber zu dem Ergebnis: Man wisse eben nicht, ob dieser Konrad Nachkommen
hatte, und das sei auch nicht wichtig, es komme ihm darauf an, daß Konrad
ein Graf von Zollern gewesen sei, und das genüge ihm für das Ziel seines Werkes
, nämlich die Stammverwandtschaft der schwäbischen und brandenburgischen
Zollern nachzuweisen. Für Pregitzer waren genealogische Angaben einer Kaiserurkunde
des 17. Jahrhunderts (d. i. die Fürstenurkunden für die schwäbischen
Hohenzollern von 1623), die über genealogische Zusammenhänge des 13. Jahrhunderts
berichtete, unumstößliche Tatsache 3S.

An den Höfen der schwäbischen Hohenzollern scheint in einem Zeitraum von
über hundert Jahren, während des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, also
seit Pregitzer, keine weitere Darstellung der Hausgeschichte versucht worden zu
sein. Erst mit der Einleitung der 1824 in Ulm gedruckten „Geschichte, Land- und
Orts-Kunde der souverainen teutschen Fürstenthümer Hohenzollern Hechingen und
Sigmaringen" des Burgberger Pfarrers Ernst Georg Johler'4 erschien dann wieder
ein Überblick über die zollerische Hausgeschichte. Zehn Jahre später folgte der
Sigmaringer Fidelis Baur mit seiner „Geschichte der Hohenzollernschen Staaten
Hechingen und Sigmaringen" 35. Beide Autoren schreiben nicht im Auftrag eines
der beiden zollerischen Höfe, und das Ziel ihrer Darstellung ist nicht die zollerische
Hausgeschichte, sondern - wie die Titel schon sagen - Landesgeschichte. 1843 folgen
dann gleich zwei hausgeschichtliche Darstellungen: Gustav Schilling, Geschichte des
Hauses Hohenzollern, und J. Reiner, Die Genealogie des hochfürstlichen Hauses
Hohenzollern. Obwohl sich diese vier Autoren hinsichtlich der Zielsetzung und der
Qualität erheblich unterscheiden, stimmen sie in der Zollerngenealogie des 13. Jahr-

30 „Teutscher Regierungs- und Ehren-Spiegel... besonders des Hauses Hohenzollern Ursprung,
Würde und Herrlichkeiten". Vgl. das vernichtende Urteil Stillfrieds, Hohenzollerische Forschungen
, S. 18-23.

31 S. 100 f.

32 FAS, Bestand Hausarchiv Hohenzollern-Hechingen 53, 669.

** Über Pregitzer vgl. auch Ludwig Schmid, Die älteste Geschichte des erl. Gesamthauses, 3. Tl.,
1888, S. 5 f.

M Burgberg, Kr. Heidenheim. Johler (geb. 1788, gest. 1836) war von 1817 bis 1822 Pfarrer in
Wiesenstetten, Kr. Horb (Freundl. Mitteilung von Herrn Bischöfl. Archivar Adalbert Baur,
Rottenburg).

35 Sigmaringen 1834-36 (in 8 Heften). Über Fidelis Baur vgl. die demnächst erscheinende Untersuchung
von Fritz Kallenberg über die Geschichte des Hohenzollerischen Geschichtsvereins.

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