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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0096
Hacker

B. Grundsätze bei Auswertung der Quellen
und "wiedergäbe der Ergebnisse in Regesten

1. Ausgewertete Quellen

Die Archivalien, aus denen unsere Kenntnisse über die Südostwanderungen
stammen, sind in Teil A, 4 b jeweils unter Ziffer 1 bei den einzelnen Herrschaften
verzeichnet. Auf Angaben, welche Archivalien darüber hinaus ohne Ergebnis durchgesehen
wurden, verzichten wir.

2. Objekt der Dokumentation

Der Inhalt wird in Regestenform mitgeteilt über die Fälle, in denen der Text
eine Auswanderung nach Südosteuropa (im erweiterten Sinne der Vorbemerkungen)
ersehen oder entnehmen läßt. Vermutliche Auswanderer dorthin sind stets, potentielle
nur ausnahmsweise aufgenommen. Ersterenfalls muß die Vermutung begründet
sein durch verwandtschaftlichen oder zeitlichen Zusammenhang mit anderen
Ungarnauswanderern. Wenn der Protokollführer mehrere Entlassungsgesuche nach
Ungarn hintereinander niederzuschreiben hatte, sparte oder vergaß er nach den
ersten Vermerken bisweilen die erneute Wiedergabe des gleichen Ziels in den späteren
Vermerken.

Um 1689 waren im Reich die Vorstellungen über Ungarn zum Teil recht verschwommen
; da 1526 Ungarn größtenteils türkisch geworden und nur ein schmaler
Streifen bei Österreich verblieben war, so bezeichnete man auch diese Restgebiete
vielfach als Österreich. Es kommen um 1690 Auswanderungen angeblich nach Österreich
vor, die nachweislich (wie sich aus anderen Texten ergibt) nach Oberungarn
gingen 157. Dies war einer der Gründe, die dazu führten, Auswanderungen nach
Österreich mitaufzunehmen. Ein anderer war, daß von dort aus leicht nach Ungarn
zu kommen war. Aus der Steiermark, zu der man damals auch einen Teil Sloweniens
rechnete, sind z. B. schwarzwälder Einwanderer um 1723 nach Ungarn
weitergezogen l5S. Auswanderer in diese Ungarn benachbarten Länder, zu denen
auch Böhmen gehört, glaubte der Verfasser um so weniger außerachtlassen zu sollen,
als gerade aus Böhmen starke Abwanderungen nach Ungarn stattfanden.
Auch Auswanderer, die später wieder in die Heimat zurückkehrten, waren aufzunehmen
. Unterdrückte man sie in der Zusammenstellung, so müßte jemand, der in
den Texten die Auswanderung, nicht aber auch die Rückkehr ermittelt hätte, annehmen
, ich hätte den Auswandererfall übersehen (was allerdings auch verzeihlich
wäre). Umgekehrt ist bei veröffentlichten Emigranten auch schon übersehen worden
, daß sie hinterher zurückkehrten t5'. Im übrigen sind für die Auswanderungsforschung
Umfang und Anlaß von Rückwanderungen wichtig.

157 SAS Adlberg Pr 44 v. 25. 5. 1712: Der Obervogt spricht im Bericht von „dem starken Schwärm,
der nach Unterösterreich transmigrieren" will.

158 J. Ludwig Wohleb, Die Oststeiermark als Abwanderungsziel oberrheinischer Bauern und Handwerker
1712-1722, in: Badische Heimat 32 (1952) 170-175, - nach Franz Posch s. Aufsatz in
Zschr. des Histor. Vereins f. d. Steiermark 43 (1952).

158 Z. B. bei Kallers Liste (LV 17) Fischer Johann, Haug Philipp, Schmitt Georg. Vgl. Regesten.

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