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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0097
Auswanderung nadi Südosteuropa

3. Reihung der Regesten

Bei Wiedergabe des wesentlichen Inhalts (Regesten) aus Aktenvermerken, Niederschriften
, Rechnungen, Kirchenbüchern, kurz aus Archivalien verschiedenster
Provenienz und Art, stellt sich alsbald die Frage, nach welchen Merkmalen die
einzelnen Regesten zu reihen seien. Der Historiker wünscht Ordnung nach Quellen
und Zeit, der Heimatforscher noch Orten, der Familienforscher nach Namen.

Die Reihung nach Quellen und Zeit scheidet angesichts der Vielzahl und der
nach Art und Herkunft verschiedenen Aussagen der Quellentexte aus; außerdem
benötigte man ein umfangreiches Namensregister. Eine Aufteilung nach Orten
ergäbe bei heute 120 Gemeinden (und noch mehr Ortsnamen!) unseres Gebiets
ebenso viele Listen, innerhalb deren man nach Namen oder Zeit zu ordnen hätte;
auch müßte ein Namensregister vorhanden sein. Eine rein zeitliche Ordnung setzt
voraus, daß sie völlig einwandfrei ist. Die Zeit einer Auswanderung bleibt aber
oft unbestimmt; nach ihr könnte also nicht gereiht werden. Das Textdatum, das
unter Umständen viele Jahre hinter der Emigration liegen kann, ergibt auch kein
Kriterium für die Reihung; außerdem bliebe der Zusammenhang mehrerer Fundstellen
verborgen, die den gleichen Auswanderungsfall betreffen; er kommt nur
ans Licht, wenn man nach Namen ordnet, wo sich alle Hinweise treffen, die zur
gleichen Person gehören.

Der Verfasser reiht daher die Regesten in erster Linie nach den Familiennamen.

Jeder Name, auch der von Ehefrauen und Stiefkindern, erscheint einmal an der
Spitze eines Regests. In dieser Form bildet die Gesamtheit der Regesten ein Verzeichnis
aller hier vorkommenden Auswanderer unseres Raums, das ein besonderes
Namensregister überflüssig macht.

Die weitere Reihung innerhalb gleicher Familiennamen geschieht nach (bestimmter
oder vermuteter) Zeit der Auswanderung. Dies fördert die Einsicht in die Zusammenhänge
von Auswanderungen innerhalb der Familien oder Sippen. Vornamen
als Grundlage der inneren Reihung schieden aus. Man sucht nicht nach ihnen;
und wie sollte man bei Doppelvornamen reihen, wo die gleiche Person als Johann
Georg, als Hans Georg, als Johann, als Hans, oder als Georg angesprochen erscheint?
(Dsgl. bei Franz Josef, Anna Maria usw.)

Familiennamen werden stets in der Schreibweise - oder den Schreibweisen -
des Urtextes wiedergegeben. Verschiedenheiten in der schriftlichen Wiedergabe
von Namen beruhen nicht immer auf Fehlern. Solche kamen natürlich auch vor,
gerade bei fremden Familien- und Ortsnamen, und zwar um so mehr, je häufiger
ein Name aus einem Schriftstück in ein anderes übernommen wurde. Man schrieb
damals, wie man sprach oder hörte, und so kam der gleiche Name höchst verschieden
zu Papier. (Beispiele: Dom =Thum =Thumb; Binder = Bünder; Bieler =
Bihler = Büler = Bühler; Beuther = Beiter = Beyther = Peyter; Hendli = Henle =
Hindli = Hönli; Härmann = Herrmann = Hörmann; Kuonantz = Kumantz =
Kurnantz; Steckhli = Stöckhli = Stöckle; u.a.m.). Will man nicht Zusammenhänge
zerstören, so muß man gleichklingende Namen auch bei unterschiedlichen Schreibweisen
möglichst beieinander lassen oder zusammenbringen. Andernfalls könnte
eine Unzahl von Verweisungen die Zusammenhänge nicht wieder herstellen und
die Zerstörungen nicht wieder gutmachen, die eine Reihung nach unserem Alphabet
angerichtet hätte.

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