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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0236
Neues Schrifttum

tigsten Quellen zur Landesgeschichte zu unterbinden und die Archivalien durch die 1898
erfolgte Errichtung eines eigenen Landesarchivs dem Land zu erhalten.

Große Verdienste um Aufbau und Ausbau dieses Archivs erwarben sich vor allem seine
ersten Leiter Viktor Kleiner (1898-1939) und Meinrad Tiefenthaler (1939-1963). Von der
sog. alten Seekaserne siedelte das Archiv schon bald in das alte Landhaus über, das 1931
bis 1933 durch ein vierstöckiges Magazingebäude erweitert werden konnte.

Ausgehend von der 1939 von Meinrad Tiefenthaler herausgegebenen Bestandsübersicht,
hat nun Karl Heinz Burmeister - unterstützt von Ludwig Welti, Josef Bitsche und Benedikt
Bilgeri - eine Einführung und Bestandsübersicht des Vorarlberger Landesarchivs veröffentlicht
, die unter den meist umfangreichen Bestandsübersichten anderer Archive schon durch
ihre handliche äußere Form sichtbar werden läßt, daß hier neue Wege beschritten werden.
Der Archivbenutzer soll nicht nur wie bisher über die Geschichte des Archivs und seine
Bestände informiert werden, sondern zugleich praktische Hinweise für seine Archivstudien
und wissenschaftlichen Arbeiten erhalten: über die Benutzungsordnung, Sperrfristen, richtige
Zitation, Repertorien und Karteien, Belegexemplare, Benutzung der Bibliothek und
Fernleihe. Wird dies alles schon knapp und übersichtlich in der Einführung geboten, so ist
die eigentliche Bestandsübersicht (S. 15-66) unter Verzicht auf eine provenienzgemäße
Wiedergabe alphabetisch nach Orten (z. B. Götzis, Gemeindearchiv; Höchst, Pfarrarchiv;
Hofsteig, Gerichtsarchiv) oder Schlagworten (z. B. Adelssachen, Archivregistratur, Kartensammlung
, Nachlässe, Volksliedarchiv, Wappen- und Siegelsammlung, Zunftarchive) angelegt
, was eine rasche Orientierung ermöglicht, zumal auch jeweils Umfang und Laufzeit
der Archivalien angegeben werden und weiterführende Spezialliteratur genannt ist. Ergänzt
werden diese Darlegungen durch eine Übersicht über die Vorarlberger Kirchenbücher (S. 67
bis 71), durch einen Überblick über die Geschichte Vorarlbergs vom Jahre 15. v. Chr. bis
1968 in Tabellenform (S. 72-78) und durch eine Zusammenstellung des wichtigsten Schrifttums
zur Vorarlberger Landes-, Verwaltungs-, Kirchen- und Wirtschaftsgeschichte, des
Schrifttums über das Landesarchiv selbst sowie der Vorarlberger Regestenwerke und anderer
Hilfsmittel allgemeinerer Art.

Der Text - sämtlich auf Kunstdruckpapier - ist durch 15 meist ganzseitige Abbildungen
, darunter drei Farbreproduktionen, aufgelockert. Sie zeigen ausgewählte Archivalien,
u. a. die älteste Urkunde (eine Papsturkunde von 1139 für das Benediktinerkloster Meh-
rerau, das jahrhundertelang das Kirchenpatronat von Sigmaringendorf innehatte), Lesesaal
, Bibliotheksraum und Rollregalanlage des Landesarchivs - auch eine Außenansicht
wäre der Vollständigkeit halber angebracht - und nicht zuletzt eine Karte der vorarlbergischen
Herrschaften und Gerichte vor 1806.

Die vorliegende Einführung und Bestandsübersicht des Vorarlberger Landesarchivs
dürfte nicht nur die Archivbenutzung in Bregenz wesentlich erleichtern, sondern zugleich
ein wichtiges Hilfsmittel bei der so notwendigen Öffentlichkeitsarbeit der Archive darstellen
und sollte daher andere Archive zu ähnlichem anregen.

Sigmaringen Herbert Natale

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