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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0244
Neues Sdirifttum

handwerker in ihren formgeschiditlichen Zusammenhängen mit dem Kunstschaffen ihrer
Zeit verglichen.

Die Plastik stellt den Großteil der erhaltenen Kunstwerke des Allgäus. Die ältesten
Werke der Bildhauerei stehen unter dem Einfluß des Meisters Heinrich von Konstanz um
1300, als das Allgäu noch zum Bistum Konstanz gehörte. Während der Blütezeit, der Spätgotik
, schuf der Kaufbeurer Jörg Lederer (um 1470 bis 1550) die bedeutende Marienkrönung
mit Johann Baptist und Johannes Evangelist. Dieser Flügelaltar (Titelbild) kam 1938 aus
der Hindelanger Dreifaltigkeitskapelle auf dem Pestgottesacker in die Filialkirche zu Bad
Oberdorf. Ausführlich geht Kasper auf die kunstgeschichtliche Frage der Datierung dieses
Werkes ein. W. Pinder setzte sie um 1515 an; nach archivalischem Eintrag im Pfarrarchiv
konnte F. J. Wankmiller das Werk genau auf 1515 festlegen. Weitere Werke Lederers in
Tiefenbach und seiner Werkstatt in Sonthofen, Altstädten und Hindelang machen sein
Schaffen anschaulich. Aus der Zeit des Früh- und Hochbarock sei das Wirken der Künstlerfamilie
der Eberhard erwähnt. Die Eigenart der Arbeiten Melchior Eberhards (1701-1777)
sind trefflich geschildert: „Der Großvater Melchior offenbart sich in seiner Gestensprache,
den tiefen, wie mit der Axt gehauenen Falten der vom Hoch- und Spätbarock konzipierten
Skulpturen . . .". Sein Enkel Konrad arbeitete für den königlichen Hof in München.

Sehr ausführlich werden auch die Arbeiten der Maler und Kunsthandwerker aufgeführt
, z. B. der Tiroler Baltasar Riepp mit seinen Fresken in Altstädten, Liebenstein,
Hindelang und Oberjoch.

Die fotografische Wiedergabe der bedeutendsten Kunstwerke hat in diesem Band eine
Steigerung erfahren. Die meisten der gut ausgewählten Fotos lieferten das Bayerische Landesamt
für Denkmalpflege, München, und Lala Aufsberg, Sonthofen.

Sigmaringen Walter Kaufhold

Der Sülcbgau. Jahresgabe des Sülchgauer Altertumsvereins e. V.
Rottenburg (Neckar) 1969. 84 S. Brosen.

Zur Tätigkeit unserer Geschichtsvereine, die in ihren Bereichen ohne publizistischen
Aufwand viel zum geschichtlichen Verständnis der Heimat und damit zur Volksbildung
beitragen, gehören auch ihre Veröffentlichungen. Daß diese allein schon mit Satz- und
Druckkosten die finanzielle Leistungskraft der meisten Geschichtsvereine stark belasten,
zu Einschränkungen zwingen und größtenteils nur mit Hilfe staatlicher und kommunaler
Zuschüsse möglich sind, sei einleitend auch einmal erwähnt.

Der Sülchgauer Altertumsverein hat jetzt seine Jahresgabe 1969 vorgelegt: ein äußerlich
schlichtes Buch von 84 Seiten, sämtlich zweispaltig in Kleindruck mit 23 teils ganzseitigen
Abbildungen und einigen Architekturzeichnungen, die zur Erläuterung des Textes
willkommen sind. Das Buch enthält neben der Vereinschronik zwölf Beiträge aus den Gebieten
der politischen Geschichte, der Archäologie, Kunst- und Museumsgeschichte, der
Genealogie, der Geld- und Wirtschaftsgeschichte, der Rechts- und Universitätsgeschichte. Es
handelt sich teilweise um Vortragsmanuskripte bzw. in der „Hohenberger Warte" und in
den „Heimatkundlichen Blättern für den Kreis Tübingen" erschienene Arbeiten, die in diesem
Buch zusammengefaßt werden und damit allen geschichtlich Interessierten greifbar bleiben
. Die im Inhaltsverzeichnis angekündigte Vereinstafel ist nicht zu finden. Künftige
Jahresgaben sollten wenigstens um ein Mitarbeiterverzeichnis erweitert werden. Auch von
der Möglichkeit, den laufenden Text durch Anmerkungen von Quellenbelegen zu entlasten,
müßte hin und wieder zum Zweck einer besseren Lesbarkeit mehr Gebrauch gemacht werden
. Aber diese wohlgemeinten kritischen Hinweise mindern nicht den Wert dessen, was
auf beschränktem Raum dargeboten wird.

Die Reihe der Beiträge eröffnet der Sigmaringer Staatsarchivdirektor Dr. Eugen
Stemmler mit seiner Arbeit „Horb und Hohenberg", der überarbeiteten Fassung eines 1968

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