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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1969/0260
Vereinsmitteilungen

II. Bericht über die Lehrfahrt 1969

Die ehemalige hohenzollerische Exklave Achberg und benachbarte Waldburg-Schlösser

Die zwischen Wangen und Lindau gelegene ehemalige hohenzollerische Exklave Achberg
wurde am i. Januar 1969 im Zuge der Exklavenbereinigung dem Kreis Wangen angegliedert
. Eine Lehrfahrt in diesen bis vor wenigen Monaten südlichsten Zipfel Hohen-
zollerns hatte der Hohenzollerische Geschichtsverein schon seit Jahren vorgesehen, aus verschiedenen
Gründen aber immer wieder verschieben müssen.

Als der Geschichtsverein nach längerer Unterbrechung am 8. Juni 1969 seine gemeinsam
mit dem Volksbildungswerk Hechingen veranstalteten Lehrfahrten wieder aufnahm,
wurden daher als Ziele Achberg und benachbarte Schlösser der Truchsessen von Waldburg
gewählt. Die Leitung übernahm Staatsarchivrat Dr. Natale, der bereits die Fahrten nach
Rhäzüns/Graubünden im Herbst 1965 und in ehemalige Reichsstädte im Allgäu 1966 vorbereitet
und geleitet hatte. Wie in den früheren Jahren zeigte es sich auch am Sonntag
wieder, daß das Interesse an Lehrfahrten im Kreis Hechingen weit größer ist als im Kreis
Sigmaringen. Nur vereinzelte Sigmaringer machten von der Möglichkeit Gebrauch, der bisher
zu ihrem Kreis gehörenden, auch landschaftlich reizvollen Exklave einen längst fälligen
Besuch abzustatten.

Die Fahrt führte über Mengen, Saulgau und Aulendorf, an dessen Schloß auch Michel
d'Ixnard, der Erbauer der Hechinger Stiftskirche, tätig war, zunächst nach Bad Waldsee.
Bei einer Stadtführung zeigte Dr. Natale das aus einer Wasserburg des 16. Jahrhunderts
entstandene, im 18. Jahrhundert erweiterte Schloß der Fürsten von Waldburg und in der
Stadtpfarrkirche das von vielen Besuchern übersehene Bronzcgrabmal des Truchsessen
Georg I. von Waldburg (f 1467), das in der spätgotischen Plastik einen Höhepunkt darstellt
.

Nach dem Mittagessen fuhr die Gruppe nach Wolfegg, dessen vierflügelige Schloßanlage
den Schlössern Meßkirch, Zeil und Aschaffenburg verwandt ist. Bei der volkstümlich
und humorvoll gestalteten Führung sahen die Fahrtteilnehmer vor allem den im Obergeschoß
des Südflügels gelegenen 52 Meter langen Rittersaal mit den 22 holzgeschnitzten,
vielfach originell wirkenden Ahnenstatuen der Herren von Waldburg. Ungewohnt waren
die zum Hinauf- und Hinunterreiten eingerichteten Auf- und Abgänge im Treppenturm.
Ein Besuch galt anschließend der benachbarten Schloßkirche, einem lichtdurchfluteten, farbenfrohen
Raum des Frührokoko, in dem Architektur, Plastik und Malerei wohlausgewogen
aufeinander abgestimmt sind.

Bei der Weiterfahrt zeigte Dr. Natale in Kißlegg die beiden Schlösser und im Weiler
Offlings die mittelalterliche Turmhügelburg des Klosters St. Gallen. Da die Maße des
Omnibusses ein Passieren der Tortürme in Wangen/Allgäu erlaubten, konnte langsam die
Herrengasse, Hauptstraße der ehemaligen Reichsstadt Wangen, durchfahren und auf die
wichtigsten Gebäude hingewiesen werden.

Hinter Neuravensburg bog man von der nach Lindau führenden Bundesstraße 18 ab
in das Gebiet der ehemaligen Herrschaft Achberg. Das Entgegenkommen der Fürstlich
Hohenzollernschen Forstwartei Achberg ermöglichte es, das fast versteckt gelegene Schloß
zu besichtigen, in dessen Rittersaal Dr. Natale einen kurzen Überblick über die Geschichte
der aus 17 Weilern und Höfen zusammengesetzten Herrschaft Achberg und ihres Schlosses

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