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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1970/0035
Kardinal Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen

Leibarzt Dr. Freytag, der berühmte Arzt und Kartograph Dr. Johann Gigas,
Dr. Jakob Otto aus Osnabrück und der Kurkölner Jurist Dr. Tilman Plaß M. Auf
seinem Sterbebett soll Eitel Friedrich seinen Nachfolger im Amt des Kölner
Obersthofmeisters, den Grafen Franz Wilhelm von Wartenberg, für die Wahl zum
Bischof von Osnabrück vorgeschlagen haben **.

Kardinal Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen, Fürstbischof von
Osnabrück, designierter Bischof von Brixen 10°, Dompropst an den Hochstiftern
Köln, Magdeburg und Straßburg, verschied in der Nacht zum Freitag, am 19. September
1625, im Alter von 43 Jahren. In römischen Quellen 101 und in den Iburger
Annalen des Abtes Maurus Rost102 tauchten erstmals Vermutungen auf, Eitel
Friedrich sei an Gift gestorben. Dieses Gerücht wird in keiner Weise gestützt, da
auch in den Todesanzeigen, die Eitel Friedrichs Bruder Johann an die deutschen
Fürstenhäuser und nach Rom übersandte, nur davon die Rede ist, daß der Tod den
Fürstbischof nach „ein Zeitlang mit hegster geduld ausgestandener kranckheitt
dahingerafft" habe 103. Unmittelbar nach seinem Tode verlas der Kurkölner Jurist
Dr. Plaß das Testament Eitel Friedrichs, das dieser bereits am Silvestertag des
Jahres 1623 in Rom verfaßt hatte. Darin erschien die Kölner Kreuzbruderschaft
als Alleinerbe. Als Bestattungsorte wurden die Kirche Santa Maria dell'Anima
zu Rom, die elterliche Begräbnisstätte in Sigmaringen, der Kölner oder der Osnabrücker
Dom alternativ genannt1M.

„Des morgens umb vier uhren" wurden eilende Boten mit der Todesnachricht
an Fürst Johann von Hohenzollern-Sigmaringen nach München, an Tilly und
Spinola ins Feldlager sowie an den Kölner Kurfürsten gesandt. Der Leichnam Eitel
Friedrichs wurde einbalsamiert und in der Iburger Schloßkapelle aufgebahrt, wo
die Benediktinermönche die Totenwache hielten. Der Hofstaat des Fürstbischofs
verließ am 6. Oktober 1625 Iburg in Richtung Köln, wo das Gesinde und die
Chargen entlohnt und abgedankt wurden105. Erst ein Jahr später veranlaßte
Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg, inzwischen zum Nachfolger Eitel Friedrichs
gewählt, die Überführung und feierliche Beisetzung im Dom zu Osnabrück. Im Beisein
Fürst Johanns und zahlreicher geistlicher und weltlicher Würdenträger fand die
Bestattung am Montag, dem 26. Oktober 1626, in einem Chorgrab des Domes
statt106, „da noch aufm Chor sein Cardinalshut hänget" 107.

Außer dem Originalepitaph, das wir eingangs zitierten, hat uns der Sigmarin-

98 Forst, Quellen, 147 f., vgl. auch Mitt. Osnabrück 63 (1948) 270.

m Stüve 3, 103. EF empfahl Franz Wilhelm von Wartenberg »in agone", vgl. A. Weskamp, Das

Heer der Liga in Westfalen, Münster 1891, 59.2.
W Vgl. Anm. 80, Absatz 3.
« VA Rom, Nunziatura di Colonia 7 (1625) 342.
108 Stüve 3, 103.

103 StA Darmstadt, HA 5.53, 6 vom 4. Okt. 1625 (Fürst Johann von Hohenz.-Sigmaringen an
Landgraf Ludwig V.) Der Kriegszustand des Hochstifts Osnabrück könnte ein Grund für die so
spät erfolgte Bestattung EFs sein.

104 Forst, Quellen, 128. Eine Kopie des Testaments befindet sich im StadtA Köln, Domstift
Akten 3 b 2.

105 Forst, Quellen, 148.

108 Die Beschreibung des „Processus sepulturae" (26. Oktober 1626) hat Forst, Quellen, 149-154

(= nr. 48) wiedergegeben.
107 Röling, 29.

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