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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1970/0081
Pfarrer Blumenstetter

werden" 1M, ist daher nicht bekannt. Bezeichnend für ihn ist es jedoch, daß er in
einer der ersten Sitzungen nach seiner Rückkehr einem Antrag zustimmte, daß das
gesamte Unterrichts- und Erziehungswesen der Beaufsichtigung „der Geistlichkeit
als solcher" enthoben sein soll195. Erwähnenswert dürfte es sein, daß er sich hierbei
im Gegensatz zu den dem Zentrum angehörenden Geistlichen wie dem späteren
Mainzer Bischof von Ketteier und dem aus Rangendingen stammenden Professor
Dieringer stellte. Wie schon im Hechinger Landtag trat Blumenstetter auch in der
Nationalversammlung für eine Aufhebung bzw. Fixierung der Zehnten ein und
sprach sich für eine entschädigungslose Aufhebung der Neubruchs- und Blutzehnten
an Geistliche ausie*. Diese Anträge wurden allerdings von der Majorität abgelehnt
wie auch später ein Antrag, die Fideikommisse aufzuheben, dem Blumenstetter
zugestimmt hatte "". Dagegen fand der auch von ihm unterstützte Antrag auf ersatzlose
Aufhebung der Jagdgerechtigkeiten und Jagdfrohnden eine beachtliche
Mehrheit168.

In der Sitzung der Nationalversammlung vom 23. Oktober, an der Blumenstetter
noch teilnahm, wurde sein Austritt bekanntgegeben. Schon am 6. Oktober
hatte er der Regierung in Hechingen mitgeteilt, daß er sein Mandat niederlegen
würde. Sein Freund Sprißler hatte sein Mandat bereits Anfang September aufgegeben
. Bei diesem waren neben gesundheitlichen Gründen und Unstimmigkeiten
mit einem Teil seiner Wähler vor allem Differenzen mit dem erzbischöflichen Ordinariat
in Freiburg, die sich auf sein Verbleiben in seiner Pfarrstelle in Empfingen
auszuwirken drohten, die Hauptursache für seinen Rücktritti". Bei Blumenstetter
dagegen dürfte vor allem die Enttäuschung über den sich so lange hinziehenden
Gang der Verhandlungen im Parlament für seine Entscheidung maßgebend gewesen
sein. Auch sehr viele andere Abgeordnete sahen sich durch die langwierigen Verhandlungen
sowie die oft unerfreulichen Streitereien, wozu noch die Störungen und
Anfeindungen von außen kamen, veranlaßt, sich aus der Nationalversammlung zurückzuziehen
. In einem Schreiben an seine Wähler vom 18. Oktober 1848 rechtfertigte
Blumenstetter seinen Rücktritt. Er wies darauf hin, daß er nun bald ein
halbes Jahr Mitglied der Nationalversammlung sei und wie die meisten anderen
Abgeordneten damit gerechnet habe, daß das Werk der Verfassung in dieser Zeit
abgeschlossen sei. Nun aber müsse mindestens nochmals mit demselben Zeitraum
gerechnet werden. So lange aber könne er sich seinen eigentlichen Amtspflichten
nicht entziehen und seiner Pfarrei, deren Umfang und Beschwerlichkeit ja bekannt
sei, fernbleiben. Während seiner Tätigkeit in Frankfurt habe er es im Verein mit
seinen Freunden an nichts fehlen lassen, die Freiheit, Einheit und Macht Deutschlands
sowie die Wohlfahrt aller nach Kräften zu fördern. Er dankte seinen Wählern
nochmals für das ihm erwiesene Vertrauen und sprach die Hoffnung aus, daß sein
Stellvertreter seine Arbeit fortsetze "°.

Kurz vor seinem Austritt aus der Nationalversammlung hatte Blumenstetter mit

im Sten. Ber. S. 2013.
185 Sten. Ber. S. 2298 f.

Sten. Ber. S. 2378, 2406, 2445.

Sten. Ber. S. 2565.
188 Sten. Ber. S. 2458.
»» VuABl. Sig. 1848, S. 372 f.
170 VuABl. Hedi. 1848, S. 402 f.

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