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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1970/0234
Kaufhold

Thema seiner Dissertation erhielt er 1938 von Professor Georg Weise, Tübingen.
Von Tübingen aus unternahm Härdtle zahlreiche Exkursionen nach Hohenzollern,
um das Material zu seiner Untersuchung zu sammeln. Besonders günstig wirkte sich
für ihn der Umstand aus, daß gerade in den Jahren 1938/39 die Kunstdenkmäler
des Kreises Hechingen neu inventarisiert wurden und daß Härdtle in die Manuskripte
von Friedrich Hossfeld und Hans Vogel Einsicht nehmen durfte. Außerdem
fand er auch bei zahlreichen kunstinteressierten Heimatforschern Unterstützung *.

Das Ergebnis von Härdtles Forschungen ist eine Arbeit, die 182 maschinengeschriebene
Seiten und ein umfangreiches Bildmaterial umfaßt. In ihrem Hauptteil
werden die Klosterkirche St. Luzen und in ihrem zweiten Teil der ehemalige Hochaltar
der Hechinger Schloßkapelle behandelt.

Härdtles im Jahre 1941 abgeschlossene Arbeit sollte in den Hohenzollerischen
Jahresheften veröffentlicht werden5. Dies ist wohl durch den Tod des Verfassers,
der 1942 in Rußland gefallen ist, unterblieben.

Im Folgenden soll versucht werden, auf das Manuskript dieser Arbeit, das auf
Veranlassung von Dr. Senn in der Hohenzollerischen Heimatbücherei Hechingen
verwahrt wird *, hinzuweisen.

Härdtle beginnt seine Untersuchung mit einer geschichtlichen Erklärung für die
Neugründung und bauliche Erneuerung von St. Luzen unter Graf Eitel Friedrich
IV. (I.) von Hohenzollern-Hechingen, der für den am 28. Juni 1586 beginnenden
Umbau die bekanntesten Baumeister, Handwerker und Künstler aus dem Südwesten
Deutschlands nach Hechingen holte.

Die Bauleitung übertrug er dem Gipser Wendel Nufer aus Herrenberg, der sich
schon in Stuttgart einen Namen erworben hatte7. Nufer arbeitete gleichzeitig neben
St. Luzen auch am Neuen Schloß in Hechingen 8. Da er die Arbeiten nicht allein
bewältigen konnte, finden wir in St. Luzen die verschiedensten Künstler und Handwerker
. Der Bildhauer Hans Aman, der 1587 das nicht mehr erhaltene Chorgestühl
lieferte, kam aus Ulm und der Maler Hans de Bay aus Riedlingen *. Die Maßwerkgrundregeln
des Schiffes fertigte „Hans von der Neuwenstadt". Der Altar der
Antoniuskapelle an der Südseite wurde an Bildhauer Hans Gemelich und an den
Maler Hans Khastner, beide aus Augsburg, am 12. Februar 1588 verdingt, die
Ausführung der beiden Seitenaltäre im Schiff am 1. Mai 1588 an den Bildschnitzer
Hans Ulrich Glöckler aus Überlingen. Laut Verding vom 24.-31. Oktober 1609
schnitzten für die Nische mit dem Herzen des 1605 verstorbenen Stifters, des Grafen

4 Härdtle bedankt sich in seinem Vorwort bei Direktor Baur, Studienrat Faßbender, Schulrat Fritz
und Herrn Staudacher, alle aus Hechingen, ferner bei Dr. Senn, Konstanz, Pfarrer Kraus, Dietershofen
, Pfarrer Waldenspuhl, Bad Imnau, und Pfarrer Kramer, Jungingen. Außerdem bedankt sich
Härdtle für Hinweise bei folgenden Fachgelehrten: Professor Baum in Stuttgart, Professor
Revellio in Villingen, Professor Semler und Dr. Harzendorf in Überlingen, Baurat Genzmer
und F. H. Archivdirektor Dr. Hebeisen in Sigmaringen.

5 Härdtle schreibt in seinem Vorwort S. 33: „Dr. Senn, Konstanz, verdanke ich die Aufnahme dieser
Arbeit in die Hohenzollerischen Jahreshefte."

* Dr. Senn vermerkte dies auf der Titelseite von Härdtles Dissertation:: „von mir veranlaßt (über
Professor Weise)".

7 Walter Härdtle, Die Bildnerei in Hohenzollern in der Zeit um 1600, S. 15 Anm. 2.

8 Walther Genzmer, Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns, Erster Band, Abb. 323. Das Aquarell vom
Schloßaufgang zeigt die gleichen Stukkaturen wie in St. Luzen.

9 Im Verding vom 14. November 1586 werden die ursprünglichen Farbtöne in Gold, öl- und
Wasserfarben aufgeführt.

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