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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0013
Fürstlich Hohenzollernsches Archiv

die Unterbringung des Archivs am 20. Januar 1835 erstellt hatte', fiel vernichtend
aus. Er hielt das Archivlokal in jeder Hinsicht für unbrauchbar. Vor allem bemängelte
er seine Enge und Dunkelkeit und das Fehlen eines Arbeitsplatzes für den
Archivar. Sein Licht bezog der Raum vom anstoßenden Tapetenzimmer, wodurch
zusätzlich Feuergefahr bestand. Die Kästen waren voll gepfropft, Akten lagen
offen herum, vom Staube vieler Jahre bedeckt. Unmöglich, bei solchen Verhältnissen
Ordnung zu halten! Die Unterbringung des Inzigkofer Archivs konnte dagegen
eher befriedigen, da dieses wenigstens vor Staub und Moder sicher war.

2. Das Schloßtorardriv

Die Bauinspektion schlug vor, das Bedientenzimmer am Eingang in die Hölle,
die beiden daran anstoßenden Krankenzimmer und die ehemalige Hofkanzlei als
Archiv einzurichten10. Dies bezeichnete Lassberg als Notlösung, der er aber letztlich
zustimmte, weil dadurch wenigstens Licht und Raum für die Verzeichnung der
Archivalien gewonnen würde. Die Räume schienen ihm für die archivwürdigen Registraturakten
auszureichen, wenn die Reichs- und Kreistagsakten sowie die Rechnungen
im Schloßturm zurückblieben und man vorerst die Kloster- und Herrschaftsarchive
noch nicht übernähme u. Im Bewußtsein, daß „dahier der gleichen Provisorien
oft zehn bis zwanzig Jahre anzudauern pflegen", verlangte er sichere Türen
und tragbare Kästen

Die Beratungen der Geheimen Conferenz zogen sich in die Länge. Das Ergebnis
der Bemühungen war enttäuschend. Im August 1835 stand schließlich fest, daß man
lediglich die beiden Krankenzimmer als Aktendepot erhaltels. Die Kosten für ihre
Herrichtung betrugen 319 fl 56 xr14. Die neuen Archivräume wurden im Gegensatz
zum Turmarchiv als unteres Archiv oder Schloßtorarchiv bezeichnet. Jedermann
wußte um ihre großen Nachteile. Vor allem verursachte die unmittelbare Nähe des
„Bedienstetenabtritts" große Lüftungsschwierigkeiten, so daß das Papier durch
Feuchtigkeit gelb und brüchig wurde15.

3. Das Archiv im Kavalierbau

Was Lassberg vorausgesehen hatte, traf ein. Es vergingen beinahe zehn Jahre,
ehe sich die Geheime Conferenz wieder mit der Frage der Archivunterbringung
befaßte. Inzwischen hatte man in Wald, Beuron, Straßberg, Gammertingen und
Glatt mehrere 1000 Urkunden ausgehoben und in das Sigmaringer untere Archiv
gebracht. Damit war das Fassungsvermögen erschöpft. Weiterer Zuwachs stand unmittelbar
bevor, da die Neuordnung der Amtsregistraturen in vollem Gange war **.

Eine neue Initiative ging am 20. Mai 1844 vom Registrator Eduard Schwarzmann
17 aus. Die Antwort der Geheimen Conferenz erfolgte nach Monaten, am

• StAS, F. Geheime Kanzlei Sigmaringen II 4955 Nr. 5.

10 wie Anm. 3.

11 wie Anm. 7.

11 Fürstlich Hohenzollernsches Haus- und Domänenarchiv Sigmaringen (FAS), Hofkammer Sigmaringen
Neuer Zuwachs (NZ) 16290 Nr. 5.
18 StAS, Königliche Regierung Sigmaringen I 8737 Nr. 10.
11 Dasselbe Nr. 9.

15 FAS, Hausarchiv Sigmaringen (HS) 5,6 Nr. 13.

M Vgl. Anm. 1 und Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte (ZHG) 1 (1965) 246.
" FAS, HS 5,6 Nr. 13.

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