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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0109
HANSMARTIN DECKER-HAUFF

Die Genealogia Reuthinensis

Neue Quellen zur Geschichte des Hauses Zollern-Hohenberg

Hohenberg, Nagold, Wildberg und Reut bin

Unsere Kenntnis von der Geschidite eines mittelalterlichen Dynastenhauses ist
meist um so genauer, je länger das Haus in die Neuzeit herein geblüht hat und je
länger das Familienarchiv beisammen geblieben ist. Geschlechter, deren Urkundensammlungen
nach dem Erlöschen des Mannesstammes durch Erbteilungen zerrissen
wurden (Grafen von Zimmern) oder durch mehrfachen Residenzwechsel und Brände
dezimiert wurden (Herzoge von Teck), sind meist weit weniger genau und mit weit
größeren Lücken dokumentiert als Häuser, die lange geblüht und ihre Archive geschlossen
bewahrt haben.

Ein gleiches gilt von den Geschicken der Hausklöster großer Geschlechter. Haben
sie Klosterarchiv und Klosterbibliothek, wissenschaftliche Tradition und wirtschaftliche
Blüte bewahren können, so sind wir weit besser über die Stifterfamilien informiert
, als bei den Dynastien, deren Hausklöster zurückfielen, verarmten oder gar
durch die Reformation zwangsweise aufgehoben wurden. Wie viel tragen etwa die
Zwiefalter Quellen zu unserer Kenntnis des mittelalterlichen Hochadels bei und
wie wenig ist uns - durch die Reformation - von den früher sicher einmal viel bedeutenderen
Quellen des Klosters Lorch erhalten geblieben!

Kommen Zerstreuung des Hausarchivs, mehrfacher Residenzwechsel, Aufhebung
des Hausklosters und verhältnismäßig frühes Erlöschen eines Dynastenhauses zusammen
, so ist es kein Wunder, wenn der heute noch erreichbare prosopographische
und genealogische Quellenstoff beklagenswert karg ist. Hat das Geschlecht dazuhin
etwa vor seinem Ende schon eine Periode des wirtschaftlichen und politischen Niedergangs
durchlaufen, so wird man es hinnehmen, wenn die Überlieferung sogar
ausgesprochen dürftig ist.

Ein Beispiel, wie ein großes und zu Zeiten machtvolles Haus binnen weniger
Generationen — und wohl ohne eigene Schuld - in die Bedeutungslosigkeit zurücksinken
kann, bieten die Grafen von Hohenberg. Vornehmer Abkunft, schon im 12.
Jahrhundert unter den Großen Schwabens, bilden sie im 13. Jahrhundert sicher die
bedeutendste Linie des Hauses Zollern. Den Höhepunkt ihrer Macht erreichen sie,
als eine der Ihren deutsche Königin wird. Die dadurch begründete Blutsverwandt-

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