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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0035
Eitelfriedrich I. von Hohenzollern-Hechingen

Graf Eitelfriedrich I. von Hohenzollern-Hechingen hat von der Nachwelt den
Beinamen „der Prächtige" erhalten. Er hat diese Bezeichnung wie kein anderer
Zollerngraf verdient *. Ihm verdankt die Stadt Hechingen den Neubau des Schlosses
, den Ausbau der Stadtbefestigung, die Errichtung der Spitalkirche mit dem
Eitelfriedrichpfründehospital und vor allem die herrliche St. Luzenkirche 2. Besonders
gerühmt wird seine Liebe zur Musik. Die Hechinger Hofkapelle zählte zu den
glänzendsten ihrer Zeit und wetteiferte mit den Kapellen der Herzöge von Bayern
und Württemberg s. Auch die Feier der Hochzeit seines Sohnes Johann Georg im
Jahre 1598 war für die Zeitgenossen ein außergewöhnliches Ereignis4. Unter seiner
Regierung erreichte das kulturelle Leben der Residenzstadt Hechingen seinen
absoluten Höhepunkt. Dennoch hat dieser ungewöhnliche Mann noch keine angemessene
Würdigung gefunden5. Der Abschluß der Erneuerungsarbeiten an der
St. Luzenkirche6, des bedeutendsten Kunstwerks, das die Stadt Hechingen nach
dem Abriß des Schlosses am Anfang des 19. Jahrhunderts von ihm noch besitzt,
ist ein berechtigter Anlaß, seiner zu gedenken.

Eitelfriedrich wurde am 7. September 1545 im Schloß zu Sigmaringen geboren
7. Er war das fünfte von insgesamt fünfzehn Kindern des Grafen Karl I. von
Hohenzollern 8, der seit 11. Februar 1537 mit Anna 9, der Tochter des Markgrafen

1 Egler 76 f., 116. - Schmid 165 ff.

2 Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Bd. 1, 152 ff. - Egler. - Walter Härdtle, Die
Bildnerei in Hohenzollern in der Zeit um 1600. Geplante phil. Diss. zu Tübingen.
182 S. [Maschinenschrift].

' Schmid 165 ff.

4 Jakob Frischlin, Drey schöne und lustige Bücher von der Hohen Zollerischen Hoch-
zeyt... Augsburg: Schöningk 1599. - Anton Birlinger, J. Frischlin's Hohenzollerische
Hochzeit. 1598. Beitrag zur schwäbischen Sittenkunde. Freiburg i. Br.: Herdersche Verlagshandlung
1860. 155 S. - Felix Platters Schilderung der Reise des Markgrafen Georg
Friedrich zu Baden und Hochberg nach Hechingen zur Hochzeit des Grafen Johann
Georg von Hohenzollern mit der Wild- und Rheingräfin Franziska im Jahre
1598. Bearb. von Albert Geßler. Basler Jahrbuch. 1891, 104-146. - Felix Platter. Tagebuch
(Lebensbeschreibung) 1536-1567. Hrsg. von Valentin Lötscher. Basel, Stuttgart:
Schwabe 1976, 484-513.

5 Ernst Fritz Schmid hat in seinem großartigen Werk über die Musik an den schwäbischen
Zollernhöfen der Renaissance wichtige Quellen für eine Biographie Eitelfriedrichs
zusammengetragen. Dennoch kann dieses auf über 600 Seiten zerstreute biographische
Material kein befriedigender Ersatz für eine zusammenfassende Darstellung sein.

' Wolfram Noeske, Die Klosterkirche St. Luzen in Hechingen ist wieder offen. Denkmalpflege
in Baden-Württemberg. 5 (1976) 1-10. - Ders., Die kunstgeschichtliche Bedeutung
von St. Luzen und die Prinzipien der Gesamtrenovation. ZHG 12 (1976) 99-106.

7 Grossmann 72 Nr. 512, 76 f.

8 Karl I. von Hohenzollern, geb. 1516 zu Brüssel, gest. 8. März 1576 im Schloß zu Sigmaringen
, kais. Rat, Reichshofratspräsident, Hauptmann der Herrschaft Hohenberg,
Landvogt im Elsaß und in Burgund (Grossmann 71 Nr. 499, 72-74. - Eduard
Schwarzmann, Karl I., Graf zu Hohenzollern-Sigmaringen und Veringen ... Sigmaringen
: Liehner 1859. 30 S. und 20 S. genealogische Tabellen der beiden Linien Hohenzollern
-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen von der Landestheilung unter Karl I. zu
Hohenzollern, 1576, bis auf die neueste Zeit. - Johannes Maier, Charakteristische Profile
der Grafen und Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen bis zu dem Fürsten Carl.
HJh. 10 (1950) 14-17. - Schmid 12 ff.).

9 Anna, geb. April 1512, gest. nach 1579 im Schloß zu Sigmaringen (Grossmann 72
Nr. 507).

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