Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0057
Eitelfriedrich I. von Hohenzollern-Hechingen

Pirsch bei den Untertanen durchzusetzen. Der benachbarte Adel war dagegen
nicht bereit, seine Pirschrechte ohne weiteres aufzugeben. Es kam zu Protesten des
Ritterkantons Neckar-Schwarzwald, zu Streitigkeiten mit Württemberg, mit den
Freiherren Speth und von Ow. Letztere strengten sogar beim Reichskammergericht
einen Prozeß an. Im Gegensatz zu mächtigeren Territorialherren ist es Eitelfriedrich
nicht gelungen, die Adligen zur rechtsverbindlichen Anerkennung seiner
Jagdhoheit zu zwingen. Durch seine unnachgiebige Haltung hat er aber immerhin
erreicht, daß der Adel die praktische Ausübung seiner Pirschrechte nicht mehr
wahrnahm.

Obwohl als Jäger nicht so leidenschaftlich wie sein Bruder Karl, entschloß
sich Eitelfriedrich dennoch zur Anlage eines eingezäunten Tiergartens rings um
den Zoller, der wegen seiner gewaltigen Ausmaße (4 Meilen Länge) Bewunderung
hervorrief 137. Zur Verwirklichung dieses Vorhabens tätigte Eitelfriedrich in den
Jahren 1589-1591 zahlreiche Waldkäufe in Lindich138, um Stauffenburg139,
Stetten bei Hechingen 140 und Weilheim 141, wie er überhaupt jede günstige Gelegenheit
zur Arrondierung des herrschaftlichen Besitzes durch Käufe von Äckern
und Wiesen 142, durch Erwerb von Mühlen und Schmieden 143 sowie durch die
Wiederauslösung des Schlosses Stauffenburg entschlossen wahrnahm 144. Zur Verbesserung
der Einkünfte plante er schon 1578, das 13bändige Lagerbuchwerk von
Bertold Hagen aus den Jahren 1543/44 gründlich revidieren zu lassen. Die
Durchführung der Generalrenovation sollte Jakob von Ramingen, der Begründer
der Registraturlehre, übernehmen. Er war jedoch wegen seines hohen Alters nicht
mehr imstande, die Arbeit selbst auszuführen, weshalb sein ältester Sohn Gottfried
mit der Erneuerung beauftragt wurde145. Gottfried von Ramingen hat von
1580-1584 der Grafschaft Zollern „Oberkeit und Herrlichkeit und aller derselben
Regalien und Jura ... gerechtvertigt, pervestigiert und aufgeschrieben" 146.
Sein Werk wurde nach ungewöhnlich kurzer Zeit 1598/99 vom Obervogt Dr. Johann
Pfeffer wieder auf den neuesten Stand gebracht147. In gleicher Weise ließ
Eitelfriedrich 1589 auch das Stifts- und Heiligeneinkommen in der Grafschaft
Zollern durch den Untervogt Nikolaus Wild und die Heiligenvögte Alexander
Kolb und Hans Singer aufzeichnen 148. Der Besitz des Kollegiatstifts Hechingen
wurde 1596 nochmals gesondert beschrieben 149.

Es ist nicht möglich, im Rahmen dieser Biographie den Ablauf der gesamten

137 Manns 223 f. - Schmid 607.

138 FAS, DH 50 E. 257-264.

139 FAS, DH 50 E. 280-285.

140 FAS, DH 50 E. 292-295.

141 FAS, DH 50 E. 305-308.

142 FAS, DH 75.100-109.

143 FAS, DH 116. 16, 68, 69.

144 FAS, DH 122.46.

145 FAS, HH A 705. - Zu Jakob v. Ramingen s. die Arbeit von Beat Rudolf Jenny,
Vom Schreiber zum Ritter, Jakob von Ramingen 1510 - nach 1582. Schriften des
Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar und der angrenzenden Landesteile
in Donaueschingen 26 (1966) 1-66.

149 FAS, DH NZ 137. 17-19. - Egler 83 f.

147 FAS, DH 137.2 und DH NZ 137.14-16. - Egler 111 f.

148 FAS, DH NZ 78.7-9. - Egler 89.

149 FAS, DH NZ 78.11.

55


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0057