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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0080
Bernhardt

nach dem Kauf der Herrschaft Meßkrich durch die Grafen von Helfenstein alle
Bedenken, die Karl 1593 geäußert hatte, hinfällig geworden waren 277.

Auch Karls Heiratsprojekte - er wollte, um den umfangreichen Besitz seiner
zweiten Gemahlin Elisabeth von Cuylenburg endgültig seinem Hause zu sichern,
seine Söhne aus erster Ehe, Johann und Ernst Friedrich, mit seinen Stieftöchtern
Anna und Jakobe von Baden verheiraten 278 - hatten sich inzwischen als nicht
realisierbar erwiesen, weil Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach es immer
wieder verstand, die vertraglich zugesicherte Herausgabe der Töchter seines verstorbenen
Bruders Jakob zur Erziehung im katholischen Glauben zu verhindern
279. Die endgültige Aussöhnung zwischen Eitelfriedrich und Karl scheint im
Jahr 1600 erfolgt zu sein. Denn im Laufe dieses Jahres häufen sich die Briefe, aus
denen man wieder gegenseitige Hilfsbereitschaft und Freundschaft entnehmen
kann 280.

Um 1600 wird wohl auch der Plan entstanden sein, Johann 2Sl, den ältesten
Sohn des Grafen Karl, mit Eitelfriedrichs Tochter Johanna 282 zu vermählen. Die
Verhandlungen dürften mündlich geführt worden sein, da schriftliche Unterlagen
von diesem ungewöhnlichen Heiratsprojekt fehlen. Nachdem Papst Clemens VIII.
am 26. Juni 1602 die Dispens erteilt hatte 283, konnte die Hochzeit am 30. Juni in
Sigmaringen gefeiert werden. Johanna bekam die in der Erbeinung festgesetzten
3000 Gulden Ehesteuer und 5000 Gulden aus dem Zimmerischen Erbe 284. Darüber
hinaus schenkte Eitelfriedrich seiner Tochter noch weitere 16 000 Gulden, deren
Empfang Graf Karl am 6. September bestätigt hat 285. Eitelfriedrichs Großzügigkeit
scheint Karl rasch über das Scheitern seiner badischen Heiratsprojekte hinweggetröstet
zu haben. Jedenfalls war er in seinem Brief vom 3. August des Lobes
voll über seinen Bruder: „Und sag Dier nochmalhen ganz briederlichen freundlichen
und hochfleissigs dienstlichs Danckh umb al die Lieb, Threw und Guottat, so
Du mier und den Meinigen mit freundlichem eiferigem Gemiet erzeigt und bewi-
sen hast" 286. So hat diese Hochzeit mit dazu beigetragen, daß die beiden Brüder
in den wenigen Lebensjahren, die noch vor ihnen lagen, zwar nicht sorglos, aber
friedlich miteinander gelebt haben.

277 FAS, HS 184.24.

278 S. Seite 67 und Anm. 221.

279 Wie Anm. 222.

280 FAS, HH A 687, 717, 735; HS 53.826, 827.

281 Johann, geb. 17. August 1578, gest. 22. März 1638 (Grossmann 87, 90 Nr. 650). -
Gustav Hebeisen, Die Bedeutung der ersten Fürsten von Hohenzollern und des Kardinals
Eitel Friedrich von Hohenzollern für die katholische Bewegung Deutschlands ihrer
Zeit. Zur 300jährigen Erinnerung an den 28. März und den 28. April 1623, zugleich
ein Beitrag zur Vorgeschichte des 30jährigen Krieges. Mitt. Hohenz. 54/57
(1920-1923) 1-180. - Maier (wie Anm. 182) 21-25. - NDB 9(1972) 501 f. (Willi
Eisele.)

288 S. Anm. 33, 3.
288 FAS, HS 53.7.

284 Ehevertrag vom 30. Juni 1602 (FAS, HH U 294).

285 FAS, HS 53.836.
288 FAS, HH A 1252.

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