Freiburger historische Bestände - digital

Bernhardt

firohin zu ewigen Zeiten gehalten und geben werden. Zu was Zeiten der Jar-
dag und wies mit dem Priestern soll gehalten werden, das ist alles im Stiftbrief
zu finden.

Firs ander haben wir ainen Diergarten gebaut, darinnen allerlai Gieter
von Wisen, Eckhern und Holz kauft und um andere Gieter aindaust, darin
dann um jedes Stuckh Kauf- und Daushbrief ferhanden und in zwaien Schindelladen
im langen Casten in unser Stuben zu finden. Welihe Gieter unsers
Wissens mit jedermans guttem Willen erkauft und erdaust worden, alles um deswillen
beshehen, diweil si im Diergarten gelegen, daß sih niemands zu beklagen
hab, daß inen durh das Wilpret Shaden zuogefiegt werd. Also haben wir auh
mermals ainer ganzen Gemaindt alhie firhalten lassen, da wir ainiges Gut inhet-
ten, darum nit ain jeder, den es antrift, befridiget und zuo sainem Fermiegen ab-
gefertiget wer, daß er dasselbig anzaigen well. Und ob wir gleihwol von niemands
nie kain Klag gehert, es were uns dann ferhalten worden, so ist danoht
nohmaln unser Begern und Bitt, man welle alle diejenigen, von denen wir was
erkauft oder aingedaust, es sei gleih hie in der Statt oder uff dem Land, be-
shickhen und befragen, ob ainer oder mer Beshwert oder ainige billihe Klag
hett, daß er nit ferniegt wer, daß sollihes nah Befindung der Billihait gleih
besheh. Dann, da wirs bei unsern Lebzeiten gewist hetten, wolten wirs gewisli-
hen selben gethan haben.

Firs drit so haben wir mit Ferleihung Getlicher Gnaden das Barfuosser
Closter alhie zuo Sankt Luzen, welihes unsere lieben Foreltern for hundert
Jaren gestift und aufgebaut aber alle Zeit wiest und unbewondt ferbliben und
gar in Abgang kumen, widerum uffgebaut und mit Ordensleiten mit Hilf Ir
Fürstlihen Gnaden Herzog Wilhelm in Bayrn etc. besezt. Und diweil si fer-
meg des hailigen Barfuosser Ordens Regel und Statuten sih alain des haili-
gen Almuosens behelfen und betlen miessen und sollen und nihz aigens haben
derfen, sih auh, wegen es hierum fast allenthalben luterish, nit wol, weil inen
wenig geben wirt, behelfen kinden. So haben wir sambt unser lieben Gemahel ain
Jardag bei inen gestift Inhalt des Stiftbriefs. Dagegen inen jerlihs mit Fleiß
und guttem Willen und zu irem Fermiegen von dem unserigen soll geraiht und
geben werden, was der Stiftbrief mit sih bringt, den si bei Händen haben. Aber
iber dasselbig soll inen auh wohenlih finf und zwanzig Pfundt Fleish, und da si
an dem Shmalz Inhalt des Stiftbriefs nit gnuog hetten, soll inen die Not-
turft jederzeit geraiht werden. Gleihfals auh diweil in der Stiftung des
Wains, der inen geben wirt, wenig, soll inen gleihfals die Notturft, iber das si
sunsten deglihs Bier haben und trinckhen mitgethailt werden. Diweil si ainen
shweren Gotzdienst, fil singen und lesen miessen und in essen und drinckhen den
Iberfluß nit haben, deshalben des Wains nit wol gar entraten kinden. Und ob-
wol dis etwa unsere Nahkumen shwer und fil gedunckhen meht, so ist es doh in
der Warhait nit. Dann die Zeit wir inen sollihes geraiht, haben wir in allen
unseren Sahen den Segen Gottes so reihlihen gespirt, daß wirs one alle Be-
shwerd wol dun haben kinden, und in nihten kain Abgang spiren kinden. Also
fershaffen wir und ordnen auh, daß inen Hilf soll gelaist werden, damit das
Closter in beilihen Wesen erhalten werd.

Zum fierten fershaffen wir ferner, daß den armen Sundersiehen alhie zu
Hehingen finfhundert Gulden geben werd, dasselbig wann wirs inen nit noh bei
unseren Lebzeiten ablesen oder das Hauptgut erlegen jerlihen ferzinsen soll.

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