Freiburger historische Bestände - digital

Bernhardt

was Ir Liebden zufor dabei gehabt, gelassen werden oder aber, da unser Sun sih
ferheuraten wurd und diser Zimmer selbert foneten hett, so soll er sainer Fraw
Muotter andere Gemah und Gelegenhait im Shloß aingeben, damit Ir Liebden zu-
friden sain kinden. Im Fal si aber lieber in der Statt besunder sain und hausen
wolt, soll unser Sun oder saine Nahkumen shuldig sain, Ir Liebden das Eckhaus bei
der Kirhen am Stift, wellihes wir von Lienhart Satler erkauft, nah Notturft zu
bauen shuldig sain, mit notwendigen Zimmern, Scheuren und Stallung und, was Ir
Liebden voneten haben werden, zuzerihten.

Im Fal aber unser Sun vor uns mit Tod abgen solt, daß der almehtig Gott nah
sainem Willen gnedig ferhieten well, sollen unsere Nahkumen zu allem dem, was
jezo und forgemelt und von uns fershaft worden, nit weniger zu thun und zu lai-
sten shuldig und ferbunden sain. Also fershaffen wir und ordnen auh, daß im Fal
unser Sun Hans Jeorg vor unserem detlihen Abgang nit ferheurat wurd, daß er
sih one Rat und Forwissen seiner Forminder, so im ferordnet, und Fraw Muotter
nit ferheuraten soll. Sunderlihen aber sih in dem Fal nit ferfieren lassen, ausser
saines Standsgleihen sih zuferheuraten, sunder mit guotem Rat und Bedehtlihem
hierin handien, Gott sainem Herrn hierin fertrauen, von dem alle Heurat, die nah
sainem Getlihen Willen und Befelh angefangen, ferordnet sain. Also soll es auh
nit weniger mit unsern lieben Dehtern beshehen. Da sih aber aine one Forwissen
der Herrn Forminder, Fraw Muotter oder ires Bruodern ferheuraten wurd, irem
Stand ungemeß, soll ir weder Heuratgut noh anders nihz durhaus gefolgt werden.

Lezlihen, weil unser lieber Bruoder Joahim Graf zu Zollern seliger Gedehtnus
sih jederzeit gegen uns ganz fraindtlih briederlih und also ferhalten und erzaigt,
daß wir sainen ainigen hinderlaßnen Sun, auh Graf Hans Jeorg genandt, unsern
lieben Vettern, auh billih bedenckhen sollen.

So fershaffen wir und ordnen, im Fal unser Sun Hans Jeorg one manlihe Leibserben
absterben solt, daß alsdan gemeltem unserem Vettern Hans Jeorgen neben
dem, was im sunsten vermeg der briederlihen Fergleihung zwishen sainem Vat-
tern, unserem fraindtlihen lieben Bruoder selig Joahim Graf zu Zollern etc, uns
und unseren baiden Gebriedern Carl und Cristof Grafen zu Zollern uffgeriht und
zuogibt, noh darzuo unsere Nahkumen und dem die Grafshaft Zollern zuokumen
wirt geben und frei gefolgt werden soll das Shloß und Hofgieter zu Honburg mit
Gerten Eckher und Wisen Holz und Feld sambt aller Zuogeherd, also nit weniger
das Shloß und Guot Stauffenburg sambt aller Zuogeherd und was wir noh darzuo
erkauft haben (wie wir dann nit weniger das Shloß Stauffenburg und die baide
Hef darbei vom Westerstetter an uns wider gelest, auh unsern baiden Gebriedern
Carl und Cristof Grafen zu Zollern mit Reht aberhalten), item alle Hofgieter zu
Owingen, wie die von uns erkauft, also nit weniger alle Gieter und Felder, so wir
zu Burladingen erkauft, daneben auh alle Gieter, Wisen und Eckher, im Diergar-
ten gelegen, die von uns erkauft worden, wie sollihes alles die Kaufbrief ausweisen
, wellihe in der Laden in dem langen Casten in unser Stuben zufinden.

Dis alles, wie gemelt, soll auf den Fall, wan unser Sun Hans Jeorg one manlihe
Leibserben abstirbt oder daß gemelter unser Sun for uns mit Tod abgen solt,
nah unserem auh tedlihen Abieiben unsere Nahkumen unsers Bruoders Graf Joa-
hims zu Zoller seligen hinderlasnen Sun Graf Hans Jeorgen oder sainen Leibserben
alles erstatten und folgen sollen lassen.

Im Fal aber mergemelter unser Vetter uff dem Fal, wie gemelt, (weil er fileiht
diser Landen sih nit halten wirt) die Gieter, so wir ime hierin fershaft, nit selbert

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