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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0179
HERBERT NATALE

Ergänzende Quellen zur Biographie

des Dr.jur. Carl Otto Wurth (1803-1884)

Führer der Sigmaringer Liberalen

und Abgeordneten des Paulskirchenparlaments

Im politischen Leben des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen spielte in
den beiden Jahrzehnten vor dem Übergang an Preußen die liberale Opposition,
die sich seit der französischen Julirevolution von 1830 um den Advokaten Dr. jur.
Carl Otto Würth gebildet hatte, eine zunehmende Rolle. In seiner Dissertation
über die Revolution von 1848/49 in den hohenzollerischen Fürstentümern1 hat
Eberhard Gönner unter anderem das politische Geschehen des Vormärz eingehend
dargestellt und dabei bereits viele Einzelheiten über die Tätigkeit des Oppositionsführers
Würth gebracht, so daß hier - weitgehend als Auszug aus Gönners Dissertation
- über Würth nur das Wichtigste zusammengefaßt werden soll.

Carl Otto Würth wurde am 13. September 1803 in Donaueschingen als Sohn
des fürstlich-fürstenbergischen Beamten Johann Nepomuk Würth 2 geboren. Er
wuchs in Jungnau* auf, wo sein Vater von 1805 bis 1835 fürstlich-fürstenber-
gischer Obervogt war. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten
Freiburg und Tübingen ließ sich der junge Doktor der Rechte als Rechtsanwalt
in Sigmaringen nieder, wo er seit 1830 auch politisch hervortrat. 1832 nahm
er am Hambacher Fest teil. Als liberaler Politiker gehörte der redegewandte
Würth allen Ständeversammlungen des Fürstentums seit 1832 an, in denen er zum
Führer der Opposition wurde. Sehr geschickt verstand es Würth, in der Ständeversammlung
und in der Presse die liberalen Ideen zu verbreiten und Freunde und
Anhänger zu gewinnen. Im Frühjahr 1848 nahm er - ohne eigentlichen Auftrag -
am Frankfurter Vorparlament teil, wo er sich der radikalen Gruppe um Hek-
ker und Struve, also der äußersten Linken, anschloß. Bei der Rückkehr nach Sigmaringen
zeigte sich Würth immer deutlicher als radikaler Demokrat und Republikaner
, so daß seine Popularität vorübergehend abnahm und bei der Wahl am
26. April 1848 nicht Würth, sondern der Pfarrer Joseph Sprißler als Abgeordneter

1 Eberhard Gönner, Die Revolution von 1848/49 in den hohenzollerischen Fürstentümern
und deren Anschluß an Preußen. Hechingen 1952 (Arbeiten zur Landeskunde
Hohenzollerns 2.)

2 Er immatrikulierte sich am 26. Okt. 1785 als 17jähriger Student der Rechte
aus Donaueschingen an der Universität Tübingen. Vgl. Die Matrikeln der Universität
Tübingen Bd. 3 (1710-1817), bearb. von Albert Bürk und Wilhelm Wille, Tübingen
1953, 327, Nr. 38390.

3 Jungnau, bisher Kr. Sigmaringen, kürzlich nach Sigmaringen eingemeindet.

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