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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0182
Natale

zusichern und nach Zustimmung des Bundesrates zu verleihen. Vier Abgeordnete
gaben ausdrücklich zu Protokoll, dieser Bürgeraufnahme nicht zugestimmt zu haben
.

Obwohl Dr. Würth in der abgelegenen Gemeinde Medels 11 das Gemeindebürgerrecht
erwarb, dauerte es immerhin noch fünf Jahre, bis der Große Rat ihm am
17. Juni 1857 das Kantonsbürgerrecht gegen eine gegenüber 1852 geringfügig ermäßigte
Einkaufstaxe verlieh 12. In der graubündischen Kantonshauptstadt Chur
gelangte Dr. Würth als tüchtiger und beliebter Rechtsanwalt zu hohem Ansehen.
Politischer Tätigkeit scheint er sich enthalten zu haben. Er fungierte lediglich als
langjähriger Präsident des deutschen Hilfsvereins in Chur, wie einigen Nachrufen
zu entnehmen ist. Obwohl er sicher ein guter Schweizer geworden war, hatte er
also doch seine früheren deutschen Landsleute nicht vergessen.

Das im Staatsarchiv Graubünden über Würth ermittelte Material soll im folgenden
abgedruckt werden. Es wurde noch erweitert um zwei in der deutschen
Presse, im Schwäbischen Merkur und im Schwarzwälder Boten, erschienene Nachrufe
1S, da diese heute nicht mehr leicht zugänglich sind 14. Während der wohl in
Zürich verfaßte Nachruf des Schwäbischen Merkurs sehr positiv gehalten ist, läßt
der „Von der Donau", d. h. sicher aus Sigmaringen, stammende Nachruf im
Schwarzwälder Boten wiederholt auch kritische Töne anklingen, kommt aber immerhin
zu dem Ergebnis, daß Würth - von vielen und großen Schwachheiten abgesehen
- unzweifelhaft eine sehr begabte Persönlichkeit war, welche unter größeren
und günstigeren Verhältnissen eine hervorragende Stelle im politischen Leben
einzunehmen berufen gewesen wäre.

Da weder die „Allgemeine Deutsche Biographie" noch das „Historisch-Biographische
Lexikon der Schweiz" einen Artikel über Würth enthalten, bleibt zu hoffen
, daß auch er als langjähriger Führer der Liberalen in Hohenzollern-Sigmarin-
gen, als Abgeordneter des Paulskirchenparlaments und nicht zuletzt als erfolgreicher
und angesehener Rechtsanwalt in Chur eines Tages eine umfassende biographische
Würdigung erhalten wird, ähnlich derjenigen, welche vor einigen Jahren
Hans Speidel über den Pfarrer Josef Blumenstetter, den Abgeordneten für das
Fürstentum Hohenzollern-Hechingen im Paulskirchenparlament, geschrieben
hat1S. Mögen die folgenden neun Anlagen, welche unsere Kenntnisse über Würth,
vorwiegend für die Zeit seiner Emigration, erweitern, als ergänzendes Quellenmaterial
16 eine Biographie Würths anregen und fördern!

Für die Wiedergabe des Textes der Anlagen wurde die Orthographie moderni-

11 Medels südlich von Disentis an der Straße zum Lukmanier-Paß.

12 Siehe Anlage Nr. 2.

13 Siehe Anlagen Nr. 8 und 9.

14 Das im Hauptstaatsarchiv Stuttgart vorhandene Exemplar des Schwäbischen Merkur
von 1884 ist beschädigt, die fehlenden Textstellen ließen sich aber aus dem Exemplar
der Württembergischen Landesbibliothek ergänzen. Da in Stuttgart kein Exemplar des
Schwarzwälder Boten von 1884 zur Verfügung stand, hat das Verlagsarchiv des
Schwarzwälder Boten in Oberndorf freundlicherweise mit Fotokopien ausgeholfen.

15 Vgl. Hans Speidel, Pfarrer Josef Blumenstetter, Seelsorger und Volksmann 1807-1885,
in: ZHG 6 (1970) 37-107.

16 Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß sich in der Außenstelle Frankfurt des
Bundesarchivs, die u. a. das Archiv des Paulskirchenparlaments verwahrt, nur wenige
Angaben zur Biographie Würths ermitteln ließen.

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