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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0183
Carl Otto "Wurth

siert, d. h. z. B. thätig > tätig, studirte > studierte, Spize > Spitze, Karakter >
Charakter, auch wurden die Interpunktionen den heute üblichen angeglichen, was
die Texte lesbarer macht, ohne daß sich inhaltlich das Geringste ändert. Die vorkommenden
Personen und Orte wurden - soweit dies erforderlich schien und
möglich war - identifiziert.

Nr. 1

1852 Juli 10, Chur

Debatte über die Einbürgerung politischer Flüchtlinge

Aus: Verhandlungen des ordentlichen Großen Rats des Standes Graubünden im
Jahr 1852. Druck. Chur. S. 175 und 177-180.

10. Juli, vormittags
Einbürgerungsgesuche

... Eine dritte Klasse der Petenten endlich besteht aus politischen Flüchtlingen.
Dieselben sind

Heinrich Simon, Gerichtsrat aus Breslau 17,

Karl Nauwerk, Dr. der Philosophie, aus Berlin18,

Karl Otto Würth, Dr. juris, von Sigmaringen,

Johann Amadeus Heibig, Dr. juris, von Borna,

Alexander Franz Wilhelm Linke von Werdau,

Adolf Haussner von Plauen,

Wilhelm Berthold, Dr. phil., aus Döbeln 19.

Nach dem Gutachten des Kleinen Rats dürfte bei diesen Petenten über den
teilweisen Mangel an den vorgeschriebenen Ausweisen und namentlich über den
Abgang eines früheren Aufenthalts im hiesigen Kanton hinweggesehen werden,
dagegen macht derselbe auf eine Zuschrift des schweizerischen Justiz- und Polizeidepartements
vom 26. vorigen Monats aufmerksam, das Verlangen enthaltend,
daß bezüglich der Einbürgerung der Flüchtlinge Simon und Würth keine definitive
Schlußnahme zu fassen sei, ehe und bevor der Bundesrat sich über die Sache
ausgesprochen haben werde.

Die Ansichten der Vorberatungskommission waren in Bezug auf die Gesuche
der sieben Flüchtlinge geteilt, so zwar, daß drei Mitglieder derselben auf Abweisung
, die anderen drei dagegen auf Entsprechung antrugen, immerhin jedoch mit
Vorbehalt der bundesrätlichen Einwilligung.

Für die erstere Ansicht wurde teils von den betreffenden Kommissionsmitgliedern
, teils auch von anderer Seite angeführt, daß, wenn man auch aus Rücksicht
auf die sonstigen Eigenschaften und Verhältnisse der Petenten über den Abgang
des zweijährigen Aufenthalts im Kanton hinwegsehen wolle, es dagegen die politische
Stellung derselben sei, welche sehr gewichtige Bedenken gegen die in Frage
stehende Einbürgerung begründe. Da die Entlassung der Petenten aus ihrem frühe-

17 Heinrich Simon (1805-1860), Jurist, Politiker und Publizist, in den 1840er Jahren
Führer der Liberalen in Breslau, Abgeordneter des Paulskirchenparlaments. Vgl. ADB
34 (1892) 371-376.

18 Dr. phil. Karl Nauwerk, Abgeordneter des Paulskirchenparlaments. Erwähnt bei Karl
Biedermann, Erinnerungen aus der Paulskirche, Leipzig 1849, 404.

19 Die vier Letztgenannten, sämtlich aus Sachsen stammend, ließen sich mit den hier zur
Verfügung stehenden Nachschlagewerken nicht identifizieren.

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