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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0202
Neues Schrifttum

gedruckten Leichenpredigt besonders lange hielt. Doch zur Hauptsache. Die Bibliographie
beginnt, wie üblich, mit der Notierung all der Einrichtungen und der entsprechenden Literatur
dazu, wo zur Geschichte Hohenzollerns etwas zu finden ist, also der Archive, Bibliotheken
, Museen usw.; es folgen Quellenpublikationen, dann das Schrifttum über den
äußeren Ablauf der Geschichte Hohenzollerns, chronologisch gegliedert von der Vorgeschichte
bis zur Gegenwart (letztes Berichtsjahr 1972), und schließlich als Hauptmasse, all
die vielen Titel zur inneren Geschichte: Recht, Verfassung und Verwaltung, die Kirchen,
das kulturelle Leben, Wirtschaft und Soziales, Bevölkerung, Folklore, Vereinswesen und
schließlich die Literatur über die einzelnen Orte. In einer weiteren Sparte Familien und
Personen findet sich dann noch das Schrifttum über das Haus Hohenzollern, über Abstammung
, Verzweigung, den Hof, über einzelne Anlässe und Ereignisse wie etwa die beiden
Thronkandidaturen, die geglückte rumänische und die spanische mit ihren schwerwiegenden
Folgen.

Nun muß sich jede Bibliographie einige Fragen gefallen lassen. Erst die nach der
Vollständigkeit. Die rumänische Thronkandidatur dürfte bis heute am solidesten geschildert
sein in dem nicht genannten Buch von T. W. Riker: The Making of Roumania. A study
of an international problem, 1856-1866, London 1931. Was Zeitungsartikel anbelangt
, so hat etwa die Revolution 1848 und zumal die Ubergabe der beiden Fürstentümer
an Preußen weit über das Land hinaus ein erstaunliches Echo gefunden, so etwa in dem
damals bedeutendsten Blatt, der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Nur, solche Hinweise
zeigen schon, daß man die Taschen umkehren muß, damit noch einiges herausfällt. Das
vorgelegte Material dürfte somit überzeugend vollständig sein. Dann die Frage nach der
Benutzbarkeit, im wesentlichen also die Frage nach der Aufschlüsselung und Anordnung
des Stoffes wie nach den Registern. Die Bibliographie enthält ein Verfasserregister, das
keine Probleme aufwirft, dann ein kombiniertes Orts-, Personen- und Sachregister, beide
mit Nummernverweis. Letzteres halte ich nun freilich für zu knapp geraten. So hätte ich
gern die Namen der Orte und Personen, auch wenn diese in der entsprechenden Sachabteilung
alphabetisch verzeichnet sind, noch einmal im Sachregister gefunden. So muß man
erst im Inhaltsverzeichnis die entsprechende Sachgruppe suchen oder man erliegt gar dem
Irrtum, daß diese oder jene Person, dieser oder jener Ort gar nicht auftauchen. In Bibliotheken
wird nun einmal oft rascher anhand der Register bibliographiert als sorgfältig und
nach sachlichen Gesichtspunkten. Ärgerlich aber wird man, wenn man ein Stichwort wie
etwa Reichserbkämmereramt im Register nicht findet und man daher das ganze Inhaltsverzeichnis
durchlesen muß, bis man es schließlich „weit hinten" entdeckt. Überaus überzeugend
ist dagegen die Erschließung und Anordnung der Literatur nach vorwiegend
sachlichen Gesichtspunkten gelungen. 37 Hauptabteilungen mit einem Vielfachen an Unterabteilungen
und die klaren Stichworte, zugleich als Inhaltsverzeichnis vorangestellt,
sollten es auch dem weniger Geübten - trotz der Knappheit des Registers - schwer machen
, etwas nicht zu finden. Überaus hilfreich auch die zahlreichen Querverweisungen.
Das Dritte wäre dann die anregende Wirkung. Eine Bibliographie ist eine Art Inventur,
Bestandsaufnahme dessen, was vorhanden ist, zugleich aber auch Hinweis auf das, was
noch fehlt oder „erneuert" werden müßte. Daß es an Quelleneditionen mangelt, haben die
Herausgeber in ihrem Vorwort erwähnt. Aber auch sonst liegt einiges im Argen. Überblickt
man die Literatur zum Haus der Hohenzollern, so stammen die einschlägigen Werke
aus dem letzten Jahrhundert. Etwas Neueres, wie kürzlich von Gerd Wunder für die
Schenken von Stauffenberg geleistet (Nr. 9699), fehlt. Ähnlich sieht es mit Biographien
aus. K. Th. Zingelers Lebensbild des Fürsten Karl Anton von 1911 etwa ist einseitig, lük-
kenhaft, rundum überholt, nicht mehr überzeugend das Lebensbild von Karl Antons nicht
unbedeutendem Vater Karl. Auch Persönlichkeiten wie der von Veringendorf stammende
Humanist und Theologe der Reformationszeit Simon Grynäus oder der von Rangendingen
kommende, angesichts der kirchlichen Entwicklung um 1870 dann resignierende Theologe
Franz Xaver Dieringer wären immer noch einiger Mühe wert. Auf dem Gebiet der Kirchengeschichte
hat der strengkirchliche Adolf Rösch manche materialreiche Arbeit vorge-

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