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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0203
Besprechungen

legt, doch vieles, so etwa sein Wessenbergianismus in Hohenzollern (Nr. 2009), ist heute
kaum noch zu genießen. Bei der Ortsgeschichte fällt auf, daß es - etwa im Fall Hechingen
- unendlich viele kleinere Beiträge gibt, seit der Chronik der Stadt von L. Egler,
2. Aufl. 1906 (Nr. 6345) aber keine Stadtgeschichte mehr, die diesen Namen verdient. Für
den Bereich der Wirtschaft, der sozialen Zustände, der Herrschaftsverhältnisse haben die
Sozialwissenschaften auch dem Historiker neue Kriterien geliefert, die sich zumal an kleineren
und überschaubaren Räumen mit Gewinn erproben lassen. Grund genug, auch für
Hohenzollern dieses oder jenes Thema neu oder überhaupt erst aufzugreifen. So stellen
nach wie vor die Bauernunruhen, vor allem in der Grafschaft, dann im Fürstentum
H.-Hechingen, ein dankbares Thema dar. Auch das Interesse, das neuerdings dem alten
Reich und insbesondere seiner Infrastruktur, den Reichskreisen etwa, wieder entgegengebracht
wird, sollte an den alten zollerischen Landen nicht spurlos vorübergehen. Für die
Neuzeit bedarf die große Lücke der Parteigeschichte einer dringenden Auffüllung.

Abschließender Eindruck: In der Bibliographie überwiegen bei weitem die kleineren
Beiträge, Zeitungsartikel, Zeitschriftenaufsätze, Gelegenheitsschriften vielfacher Art...
zum 50. Jubiläum... Ihre Verfasser sind weniger Fachgelehrte als Leute, die sich der
Heimat und ihrer Geschichte verbunden fühlten und die dann mit viel Engagement
und oft mit noch mehr Idealismus aufgriffen, was ihnen vor die Feder kam, Flurnamen
und Volksbräuche ebenso wie etwa ein kriegerisches Ereignis oder die res gestae der Fürsten
. Und, klar gesagt, Heimat- und Landesgeschichte wäre ohne diese Beiträge und ihre
oft unbedankten Verfasser arm dran. Seltener sind die „Werke" der Spezialisten, verständlich
, denn Hohenzollern war kein Land, das sich hätte Einrichtungen, Akademien
oder gar eine Universität, leisten können, wo Landesgeschichte dann systematisch betrieben
worden wäre. Trotzdem liegt auch da manche gute Arbeit vor. Nicht unerwähnt soll
dabei bleiben, daß in neuerer Zeit offensichtlich Absolventen pädagogischer Hochschulen
ihre Examensarbeiten mit Themen aus der engeren Heimat bestreiten.

Und nun liegt das alles vor, sorgfältig gesammelt, registriert, mit Nummern versehen
und sauber gedruckt. Was bleibt, ist der Wunsch, daß die Arbeit nicht umsonst getan ist,
daß vielmehr die Bibliographie neue Impulse weckt, daß sie Liebhabern und Fachhistorikern
zu einem höchst nützlichen Arbeitsinstrument wird, und daß sie nicht zuletzt Geschichtsverein
und Mäzene zu jeder nur möglichen Förderung historischer Studien ermuntert
. Was Fortsetzungen anbelangt, die nun natürlich wünschenswert sind, so sollen sie in
eine für ganz Baden-Württemberg periodisch erscheinende Bibliographie aufgenommen
werden.

Mainz Hugo Lacher

Abschied vom Landkreis Hechingen. Letzte Sitzung des Kreistags am 15. Dezember 1972
auf der Burg Hohenzollern. Hrsg. vom Landkreis Hechingen. Hechingen: Pretzl
1973. 64 S. mit 15 Abb.

Im Herbst 1925 war der Landkreis Hechingen gebildet worden. Er vereinigte die
Oberämter Haigerloch und Hechingen, außerdem wurden ihm von dem aufgelösten Oberamt
Gammertingen die Orte Meldungen, Ringingen und Salmendingen zugewiesen. Diese
für die damaligen Verhältnisse ausreichend große Verwaltungseinheit überstand den Zweiten
Weltkrieg und die schwierigen Nachkriegsjahre und konnte alle ihr zukommenden
Aufgaben meistern. Im Zuge der Exklavenbereinigung kam am 1. Januar 1969 die Exklave
Wilflingen zum Kreis Rottweil, und am 31. Dezember 1972 wurde durch das Kreisreformgesetz
auch der Landkreis Hechingen nach 47jährigem Bestehen aufgelöst. Sein Gebiet wurde
auf den Zollernalbkreis und die Kreise Freudenstadt, Reutlingen und Rottweil und damit
auf drei Regierungsbezirke aufgeteilt.

Diese bevorstehenden einschneidenden Veränderungen bewogen Landrat und Kreistag
des Landkreises Hechingen, die letzte Sitzung des Kreistags am 15. Dezember 1972 als feierlichen
Akt des Abschieds zu gestalten und als Tagungsort die Burg Hohenzollern zu

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