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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0205
Besprechungen

Rehfus, die auch für den Aufsatz „Unterricht und Erziehung am Gymnasium während
des 19. Jahrhunderts" verantwortlich zeichnet. Dieser Aufsatz beschäftigt sich vor allem
mit der Entwicklung des Schulbetriebs und der Lehrinhalte während des letzten Jahrhunderts
. Detlef Schubert ergänzt diesen historischen Abriß durch einen Überblick über
das Wachstum der Schule und eine aufschlußreiche Zusammenstellung der Herkunftsorte
der heutigen Schüler.

Einen unmittelbaren Eindruck vom Leben der Schule in der Zeit des Ersten Weltkrieges
vermitteln die „Erinnerungen aus der guten alten Zeit" von Alex Frick. Josef Mühlebach
filtrierte die bedeutenden Persönlichkeiten heraus, die das Gymnasium besucht haben
und unter denen die Brüder Bilharz hervorragen.

Der historische Teil der Festschrift wird schließlich abgerundet durch die von Wolfgang
Arnold skizzierte Geschichte des Studienheimes St. Fidelis, das seit 120 Jahren mit
dem Gymnasium eng verbunden ist.

Im Vordergrund des aktuellen Teils stehen Fragen des Unterrichts. Gregor Gässler
setzt sich mit der Aufgabe des Religionsunterrichts in einer veränderten Schulsituation
auseinander, während Hans Jahn dies für den Kunstunterricht angesichts einer primär nur
noch konsumierenden Umwelt unternimmt. Karl Missel weist auf die theologische, pädagogische
und soziale Funktion hin, die dem Konvikt auch heute noch zukommt und die
in einem weiteren Aufsatz von Johannes Eger und Hansjürgen Dreher veranschaulicht
wird.

Der Beitrag von Odin Futterer „Lernen im Unterricht" ist auf die tägliche Praxis des
Unterrichts ausgerichtet und berichtet über einige interessante Ergebnisse eines Versuchs,
die Konzentrationsfähigkeit und die Motivation der Schüler durch stilles Lernen zu erhöhen
bzw. zu verstärken.

Klaus Kuchelmeister und Gabriel Richter schließlich werfen die berechtigte Frage
auf, inwieweit von Schülern, die unter dem Druck des Numerus Clausus stehen und zu
einem Konkurrenzkampf untereinander gezwungen werden, noch ein zeitraubendes Engagement
für die Gesamtschülerschaft erwartet werden kann. Daß ein solches Engagement
im künstlerischen Bereich immerhin noch möglich ist, zeigt der Bericht von Hanna Thiele
über Vorbereitungen des Theaterstücks, das Schüler des Gymnasiums bei der Einweihung
der Schule aufgeführt haben.

Eine einleitende Baubeschreibung des neuen Gymnasiums sowie abschließende Verzeichnisse
der Lehrer und Schüler runden die Festschrift ab, die zudem reich illustriert ist
mit Bildern und Zeichnungen aus dem vergangenen und gegenwärtigen Schulleben.

Sigmaringen Werner Kuhn

Liberalismus, Staat und Kirche in Baden 1860 — 1918.

Lothar Gall: Der Liberalismus als regierende Partei. Das Großherzogtum Baden zwischen
Restauration und Reichsgründung. Wiesbaden: Steiner 1968. 524 S. (Veröff. d. Inst. f.
Europ. Gesch. Mainz. 47.)

Josef Becker: Liberaler Staat und Kirche in der Ära von Reichsgründung und Kulturkampf
. Geschichte und Strukturen ihres Verhältnisses in Baden 1860-1876. Mainz:
Matthias-Grünewald-Verl. 1973. 395 S. (Veröff. d. Komm. f. Zeitgesch. Reihe B. Forschungen
. 14.)

Manfred Stadelhofer: Der Abbau der Kulturkampfgesetzgebung im Großherzogtum Baden
1878-1918. Mainz: Matthias-Grünewald-Verl. 1969. 429 S. (Veröff. d. Komm,
f. Zeitgesch. Reihe B. Forschungen. 3.)

Nicht zu Unrecht galt und gilt das Baden des 19. Jahrhunderts als das „liberale Mu-
sterländle", als der Vorreiter der liberalen Bewegung in Deutschland und gleichsam ihr
„Experimentierfeld". Eine ganze Reihe von Faktoren trugen zu diesem Ruf bei: die un-

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