Freiburger historische Bestände - digital

Besprechungen

5 Für Württemberg liegt nun eine Untersuchung von Dieter Langewiesche vor: Liberalismus
und Demokratie in Württemberg zwischen Revolution und Reichsgründung. Düsseldorf
: Droste 1974.

6 Diese Fronten auf staatlicher wie insbesondere auf kirchlicher Seite wurden vorbildlich
herausgearbeitet und so schon von dieser Seite her dem Kulturkampf neue Seiten
abgewonnen von Christoph Weber: Kirchliche Politik zwischen Rom, Berlin und Trier
1876-1888. Die Beilegung des preußischen Kulturkampfes, Mainz: Matthias-Grünewald
-Verl. 1970. Auf die Entstehung der innerkirchlichen Parteien geht er ein in:
Aufklärung und Orthodoxie am Mittelrhein 1820-1850. München, Paderborn, Wien:
Schöningh 1973.

7 Daß es auch anders ging, daß die Beziehungen zwischen Staat und Kirche trotz gegenseitiger
kulturkämpferischer Verhärtung dem Bereich der Obrigkeit, dem Gesetz- und
Verordnungswesen zu entziehen und parlamentarisch bis zur verfassungsrechtlichen
Aufarbeitung zu regulieren waren, macht eine Arbeit aus der Nachbarschaft deutlich:
F. Hophan: Der politische Katholizismus im Aargau 1885-1921. Baden: Buchdr.
H. G. 1974.

8 Der ganze Komplex des Staatskirchenrechts wird nun - längst überfällig - dokumentarisch
in einem dreibändigen Werk aufgearbeitet von Ernst Rudolf Huber und
Wolfgang Huber (Hrsg.): Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente
zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts. Berlin: Duncker u. Humblot
1973 ff. Bd. 1: „Staat und Kirche vom Ausgang des alten Reiches bis zum Vorabend
der bürgerlichen Revolution" ist erschienen.

• Dazu nun Michael Stürmer: Regierung und Reichstag im Bismarckstaat 1871-1880.
Caesarismus oder Parlamentarismus. Düsseldorf: Droste 1974. Stürmer schießt allerdings
weit übers Ziel hinaus, wenn er im Kulturkampf nur noch ein „Ablenkungsmanöver
" sieht.

10 Im Rahmen der Versuche, etwa ab der Jahrhundertwende die verkrustete Gesellschaftsordnung
des Reiches von links her und aus der Mitte aufzubrechen, wird der
Großblock in Baden nun mitbehandelt von Beverly Heckart: From Bassermann to Bebel
. The Grand Bloc's Quest for Reform in the Kaiserreich, 1900-1914. New Häven:
Yale Univ. Pr. 1974.

11 Vgl. dazu den immer noch beachtenswerten Aufsatz von Heinrich Bornkamm: Die
Staatsidee im Kulturkampf. In: HZ 170, 1950.

12 Die SPD zeigte sich dem Druck von außen nicht gewachsen und schied aus der Koalition
aus. Dazu Horst Rehberger: Die Gleichschaltung des Landes Baden 1932/33. Heidelberg
: Winter 1966. Kurz unter demselben Titel in Oberrhein. Studien. Bd. 2.

Mainz Hugo Lacher

Rainer Kofier: Der Summepiskopat des katholischen Landesfürsten in Württemberg. Stuttgart
: Müller & Gräff 1972. XIV, 157 S. (Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde
10.)

Der schmale Band, dem leider ein Register fehlt, befaßt sich mit den verfassungs-
und kirchenrechtlichen Problemen, die der Übertritt des Landesherrn zum katholischen
Glauben in einem rein evangelischen Territorium wie Württemberg aufwarf. Dabei liegt
der Schwerpunkt dieser juristischen Dissertation im 18. Jahrhundert, als Württemberg von
dem katholisch gewordenen Herzog Karl Alexander und seinen Söhnen Karl Eugen, Ludwig
Eugen und Friedrich Eugen regiert wurde (1733-1797), während die Verfassungslage
seit 1819 und die im Jahre 1898 vorsorglich getroffene Regelung für einen Wechsel der
Königswürde zur katholischen Linie des Hauses Württemberg nur verhältnismäßig kurz
abgehandelt wird.

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