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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0225
Besprechungen

Ausgehend von einem kurzgehaltenen doch präzisen allgemein-historischen Beschreibungsteil
des Untersuchungsgebietes erfolgt über die Siedlungsgeschichte der Übergang zur
Darstellung der hauptsächlichen Ortsnamentypen und der Einzelnachweisung für die
Ortsnamen. Für diese Einzelnachweise bemühte sich der Bearbeiter, möglichst vielschichtige
Quellenbelege zusammenzustellen. Aus archivarischer Sicht wäre es - angesichts der
Vielzahl von Archiven - zu begrüßen gewesen, wenn ein detaillierteres Verzeichnis der
benutzten archivalischen Quellen (vgl. S. VIII f. und S. 136 ff.) in dieser ansonsten an Tabellen
reichen Publikation angefertigt worden wäre.

Zur Lokalisierung abgegangener Orte, die in den sanktgallischen Traditionsurkunden
genannt werden, hätte sich die Heranziehung der Untersuchungen von P. Staerkle „Die
Rückvermerke der älteren St. Galler Urkunden", 1966, sicherlich als nützlich erwiesen. Bei
folgenden Einzelpositionen ist zu vermerken: Nr. 530 Syrgenstein: Entgegen der Annahme
von Baumann handelt es sich bei den Sürgen von Syrgenstein trotz ihrer St. Galler Lehen
nicht um ein sanktgallisches, sondern um ein montfortisches Ministerialengeschlecht.

Nr. 532 und 533 Tannenfels (Burgruinen in den Gemeinden Opfenbach und Heimenkirch
): Diese Trennung der Belege für den Ortsadel von Tannenfels bedürfte einer näheren
Begründung, da sie sonst als willkürlich erscheint. Angesichts des weiten Wirkungskreises
der „dapiferi de Tannenfels" als Hofämterministerialen der Grafen von Grüningen
-Wirtemberg und des zur selben Zeit lebenden, seiner Herkunft nach erstmalig zu lokalisierenden
Archidiakons für das Archidiakonat Allgäu/Alpgau, Rupert von Tannenfels,
der Dompropst zu Konstanz war, ist es durchaus möglich, daß es sich um Angehörige ein
und desselben Ministerialengeschlechts handelte, die über zwei gleichnamige benachbarte
Burgen verfügten; beide Burgen lagen im Spannungsfeld der Grafen von Monfort und der
Grafen von Grüningen-Wirtemberg um die Grafschaft „im Alpgau", nahe am Hauptort
Eglofs! Die offenkundige Trennung der Belege nach Hofämterministerialen (Nr. 532) und
gewöhnlichem Ortsadel (Nr. 533) mit dem Konstanzer Domherrn und Archidiakon des
Alpgaus reicht m. E. nicht aus. In diesem Zusammenhang vermißt man unter Nr. 595,
Zwirkenberg, einen Hinweis darauf, daß der dort namenführende bzw. -gebende Ortsadel
aufgrund der genannten Auseinandersetzungen um die Grafschaft „im Alpgau" zwischen
den Grafen von Montfort einerseits und den Grafen von Grüningen-Wirtemberg andererseits
diesen Ortsnamen von Zwirtenberg (bei Saulgau) höchstwahrscheinlich nach 1234 ins
Allgäu übertrug. Denn der 1234 nachweisbare Fr. de Zwirgunberc veräußerte die unter
Nr. 23 „f Arnoltesriuti" genannten Besitzungen aus dem bei Zwirtemberg (bei Saulgau) gelegenen
Ort Arnetsreute an das Kloster Boos (später Baindt). Bei dem unter Nr. 15 und
Nr. 16 angeführten Christianus de Aldenburc handelte es sich um einen Gefolgsmann
Herzog Heinrichs des Löwen, der seinen Stammsitz in Sachsen hatte; hier irrte schon Ott.
(Zu den genannten Orten vgl. G. Bradler, Studien zur Geschichte der Ministerialität im
Allgäu und in Oberschwaben. Göppingen 1973, 140 Anm. 57a, 233 f. Anm. 39, 317 ff.,
328 ff.)

Abgesehen von diesen wenigen der Korrektur bedürftigen Einzelpositionen handelt es
sich bei dem von Löffler bearbeiteten Historischen Ortsnamenbuch um ein grundlegendes
historisch-geographisches Nachschlagewerk für den gesamten östlichen Bodenseeraum.

Weil der Stadt Günther Bradler

Jobann Ottmar: Die Burg Neuneck und ihr Adel. Ein Beitrag zur Geschichte des niederen
Adels am Neckar und Schwarzwald. Göppingen: Kümmerle 1974. XXIV, 323 S. m.
Abb. und 1 Stammtafel. (Göppinger Akademische Beiträge 84.)

In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe von wichtigen Untersuchungen, die die
Geschichte der Landschaft am oberen Neckar und am Schwarzwald erhellen, als Dissertationen
vorgelegt worden und zumeist auch im Druck erschienen.

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