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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0240
Neues Schrifttum

Archiv abgegebene Schriftgut der Stadtverwaltung und das im Stadtarchiv verwahrte Villinger
Spital- sowie das Pfarr- oder Pfründarchiv. Obgleich somit die Villinger Archivbestände
im vorliegenden Inventar zwar nur begrenzt publiziert sind, erfüllt die Veröffentlichung
dennoch ihren Zweck, rasch und zuverlässig die archivalischen Unterlagen für
Untersuchungen zur Stadtgeschichte zur Verfügung zu stellen.

Roder hatte die vom Stadtschreiber Grüninger 1686 angelegte Ordnung des Archivs
nach Pertinenzen, d. h. Einteilung des archivalischen Schriftguts nach Sachgebieten und
Sachbegriffen, übernommen und sie bei seinen eigenen Ordnungsarbeiten konsequent weitergeführt
. Um den modernen wissenschaftlichen Grundsätzen Rechnung zu tragen und
um Überschneidungen zu vermeiden, erwies es sich bei der Herausgabe des Roderschen
Repertoriums jedoch als unumgänglich, von dieser Einteilung nach Pertinenzen abzugehen
und statt dessen die Verzeichnung nach den Quellengattungen Urkunden, Akten und Bänden
(Büchern) vorzunehmen, ohne aber die tatsächliche Einteilung der Bestände selbst anzutasten
. Innerhalb der drei Gruppen erfolgt die fortlaufend numerierte Reihung der Archivalien
chronologisch. Die Urkunden umfassen die Nummern 1-1921, die Akten die
Nr. 1922-2910 und die Bände die Nr. 2911-3249.

Zeitbedingte Unzulänglichkeiten des Roderschen Repertoriums machten eine Überarbeitung
des alten Textes bzw. eine Neuverzeichnung anhand der Originale durch den Bearbeiter
notwendig. Die in Band I zusammengefaßten Urkunden sind einzeln verzeichnet
und durch sogenannte Regesten, das sind Kurzfassungen des Urkundeninhalts, erschlossen.
Diese Urkundenregesten sind sehr ausführlich, enthalten neben Datum, Ausstellungsort
und Archivsignatur alle in den Urkunden enthaltenen Personen-, Orts- und Flurnamen in
der Originalschreibweise und teilweise wort- und buchstabengetreue Auszüge aus dem Urkundentext
. Die Identifizierung der Ortsnamen und die Lokalisierung der Orte ist im Register
vorgenommen. Nicht aufgenommen in die Regesten wurden technische Angaben der
Urkunden, wie beispielsweise Kaufpreise, Zusammensetzung von Naturalleistungen und
dergleichen. Diese Maßnahme, im Interesse einer kurzen und übersichtlichen Inhaltsangabe
getroffen, macht die Einsicht in die Originale für die meisten Forschungsarbeiten unabdingbar
.

Band 2 umfaßt Akten und Bände. Die einzelnen Aktenbüschel werden durch teils
recht lange Aktenbetreffe, die Angabe der Laufzeit und die Archivsignatur gekennzeichnet
. Bemerkenswerte Einzelstücke innerhalb der Aktenbüschel wie z. B. Urkundenabschriften
, Karten, Pläne, Zeichnungen usw., sind eigens hervorgehoben und beschrieben, so daß
der Benutzer des Inventars detailliert über die in den Akten enthaltenen Vorgänge informiert
wird. Die unübliche Methode, Abschriften alter Urkunden in die Laufzeit der erst
Jahrhunderte später angelegten Akten miteinzubeziehen, führte zu dem etwas irritierenden
Ergebnis, daß das Aktenverzeichnis schon mit dem Jahr 999 beginnt, einem Zeitpunkt, zu
welchem es in Mitteleuropa noch gar keine Akten im archivalischen Sinne gab.

Die Archivaliengruppe Bücher bzw. Bände umfaßt vorwiegend Kopialbücher, Urbare,
Lagerbücher, Beraine, Güterbeschreibungen, Zinsbücher und -register, Zehntrodel, Bürgerbücher
, Statuten, Ordnungen, Rechtsaufzeichnungen, Zunftordnungen, Protokolle, Rechnungen
, Musterungsbücher, Missivbücher der Stadt, ihrer abhängigen Ortschaften, einzelner
Klöster, Zünfte und Adeliger der Umgebung. Als ältester Band steht hier das Bürgerbuch
der Stadt Villingen von 1336 am Anfang. Aufgenommen wurde neben dem Titel,
dem Datum, der Archivsignatur des einzelnen Bandes und gegebenenfalls näheren Erläuterungen
zum Inhalt auch Regesten von denjenigen Urkunden oder Urkundenfragmenten,
die für Einbandzwecke verwendet wurden.

Ausführliche und sorgfältig gearbeitete Personen-, Orts- und Sachregister schließen
das Inventar ab und erschließen dem interessierten Benutzer mit der gebotenen Gründlichkeit
das hier ausgebreitete reiche Quellenmaterial eines durch die Jahrhunderte hindurch
unversehrt erhaltenen Stadtarchivs.

Sigmaringen Maren Kuhn-Rehfuß

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