Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 98
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1977/0100
Bradler

der Abgeordneten Dr. Beizer, Hermann Eger ls und Friedrich Wallishauser 14 an,
weil befürchtet wurde, daß nach Ausrufung einer hohenzollerischen Republik
Preußen seinen Verpflichtungen gegenüber den weit abgelegenen Hohenzollern-
schen Landen entbunden sein würde 15. Die Anträge hatten im einzelnen zum Gegenstand
der Beschlußfassung:

„Antrag 1: Bevor über die künftigen staatlichen Verhältnisse Hohenzollerns
entschieden wird, soll das Hohenzollerische Volk durch allgemeine Volksabstimmung
oder durch einen auf freiheitlicher Grundlage gewählten Kommunallandtag
gehört werden.

Antrag 2: Der Kommunallandtag erklärt, daß der Landeskommunalverband
der Hohenzollerischen Lande in seiner jetzigen Form jedenfalls bis zur endgültigen
Gestaltung der deutschen Verhältnisse erhalten bleiben soll, da dies ein unabweisbares
Erfordernis ist wegen der für das ganze Land bestehenden Einrichtungen
der Spar- und Leihkasse, der Gebäudebrandversicherung und des Landesspitals
.

Antrag 3: Es möge in schleuniger Bälde ein neuer Kommunallandtag, der auf
Grund des allgemeinen gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts gewählt wird,
zusammengerufen werden.

Antrag 4: Alle Fideikommisse sollen aufgehoben werden.

Antrag 5: Tunlichst baldige Umgestaltung der Amts- und Landesordnung, des
Forstgesetzes und des Jagdgesetzes für die Hohenzollerischen Lande.

Antrag 6: In Bezug auf den wirtschaftlichen Verkehr mit Württemberg und
Baden soll ein gerechterer Ausgleich der Ein- und Ausfuhr angestrebt werden. Der
Landesausschuß wird mit den entsprechenden Schritten beauftragt.

Antrag 7: Der Landesausschuß möge sich sofort als Wohlfahrtsausschuß konstituieren
..."

Der letzte königlich-preußische und zugleich erste republikanische Regierungspräsident
Graf Brühl votierte in seiner „Denkschrift über die Frage der etwaigen
Neuregelung der staatlichen Zugehörigkeit der Hohenzollernschen Lande" vom
14. März 1919 16, die mit Erlaß des preußischen Innenministeriums vom 7. Februar
1919 angefordert worden war, für den unbedingten Verbleib seines Regierungsbezirks
bei Preußen, weil dieses die Hohenzollernschen Lande sehr gefördert und
unterstützt habe. Die Beschlüsse des Hohenzollernschen Kommunallandtages vom

11 Hermann Eger (1877-1944), Bürgermeister von Weildorf bei Haigerloch, Zentrumspolitiker
, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses 1913-1918, Mitglied des Reichstags
1919-1920 als Nachfolger des württ. Zentrumsführers Adolf Gröber und
1921-1924 als Nachfolger von Reichsfinanzminister Matthias Erzberger. - Vgl. M.
Schwarz, Biographisches Handbuch der Reichstage. 1965, S. 640.

M Friedrich Wallishauser (1875-1955), Herausgeber der Hohenzollerischen Blätter und
Besitzer des Verlags der Riblerschen Hofbuchdruckerei. - Vgl. W. Bernhardt/R. Seigel
(wie Anm. 3), S. 630.

15 StAS, Ho 310, Hohenzollernscher Landeskommunalverband, Bände 56, 57, 58 und 105,
Sitzungsprotokolle 1918/20 und Landesausschuß-Sitzungsprotokolle 1919/22. - Zeitungsartikel
im „Zoller" vom 18.11. 1918 und 22. 4.1919.

" StAS, Ho 235 P I Ea 120 = II 13750.

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