Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 127
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1977/0129
Hausgeschichte der Grafen von Zimmern

Blickt man von der jüngsten Gegenwart her zum Schluß noch einmal zurück,
so schließt sich im Hinblick auf die historische Landschaft des Heubergs der Kreis
geschichtlichen Geschehens zu einer merkwürdigen Figur: alter Teil der Grafschaft
Sigmaringen verselbständigt sich, ohne jedoch ganz aus dem Grafschaftsverband
auszuscheiden, die Grafschaft Rohrdorf und spätere Herrschaft Meßkirch
zu einem eigenständigen Gebilde mit deutlicher Tendenz dem Hegau zu nach Süden
. In zimmerischer Zeit ergibt sich vom alten Hausbesitz der Zimmern her eine
engere Verbindung mit dem Neckarraum, die aber schon zu Beginn der Neuzeit
verflacht. Die Helfensteiner, stark mit südöstlichen Teilen Schwabens verknüpft,
konnten keine lange genug währende Wirksamkeit entfalten; ihre Erben, die Grafen
und Fürsten zu Fürstenberg, blickten vom damaligen Zentrum fürstenber-
gischer Machtgeltung, von der Landgrafschaft Heiligenberg und damit vom nordwestlichen
Bodenseegebiet her, auf Meßkirch. Die Mediatisierung des Fürstentums
Fürstenberg brachte Meßkirch an das Großherzogtum Baden, während die nördlicher
gelegenen Teile des Schwäbischen Hausgutes überwiegend an die gestärkt
aus der napoleonischen Länderverschiebung hervorgehenden zollerischen Lande
kamen. Die Ländervereinigung im deutschen Südwesten hat in unserer Zeit die
Eigenständigkeit Hohenzollerns beseitigt und nun haben die jüngsten Erscheinungen
der Verwaltungsreform neue Ausrichtungen gebracht. Diese Gegenwartsvorgänge
unterliegen nicht der Beurteilung, auch nicht der an sich gewiß berechtigten
Kritik des Historikers. Wenn Meßkirch heute nach Sigmaringen zu blicken hat,
dann wünscht er, der Historiker, daß im neuen größeren Verband die geschichtlichen
Eigenarten der alten Herrschaft Meßkirch nicht außer acht gelassen werden.

Quellen- und Literaturnachweise

Quellen: Zimmerische Chronik = Chronik der Grafen von Zimmern. Für landesgeschichtliche
Studien ist, bis zur Fertigstellung der Neuausgabe durch Hansmartin Decker-Hauff
und Rudolf Seigel (bisher Bd. I = III, 1964-1972), die von Karl August Barack besorgte
Gesamtausgabe (2. veränderte Auflage 1881) zu benützen; doch lassen schon jetzt die bereits
erschienenen Bände der Neuausgabe manche berichtigende Erkenntnisse zu. - Für-
stenbergisches Urkundenbuch. Sammlung der Quellen zur Geschichte des Hauses Fürstenberg
und seiner Lande in Schwaben, hrg. vom F. F. Hauptarchiv, I-VII, 1877/91. -
Mitteilungen aus dem Fürstlich-Fürstenbergischen Archiv, hrg. von der fürstl. Archivverwaltung
, I/II, 1894/1902; die hier mitgeteilten, unser Thema vielfach berührenden Quellenzeugnisse
reichen von 1510 bis 1617; doch ist zu beachten, daß es sich, im Gegensatz zum
Prinzip der Vollständigkeit, das beim F. F. Urkundenbuch bis 1509 vorherrschte, nur um
Wiedergabe der für wichtig erachteten Quellen handelt, so daß stets auf Recherchen im
F. F.-Archiv-Donaueschingen zurückzugreifen ist. - Die Handschriften der Fürstlich-
Fürstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen geordnet u. beschrieben von
K. A. Barck, 1865.

Literatur: K. S. Bader, Die Zimmerische Chronik als Quelle rechtlicher Volkskunde. (Das
Rechtswahrzeichen 5, 1942); ders., Die Herrschaft Meßkirch unter dem Hause Fürstenberg
, in: Bodenseebuch 33 (1947), S. 48 ff.; ders., Conradin Kreutzers heimatliches Wirken
, in: Zs. f. d. Gesch. des Oberrheins 99 (1951) S. 271 ff. - A. Bauer, Gau und Grafschaft
in Schwaben, 1927. - F. L. Baumann, Die Gaugrafschaften im Wirtenbergischen
Schwaben, 1879. - H. Baumgart, Studien zur Zimmerischen Chronik des Grafen Froben
Christoph und zur Mainzer Bistumschronik des Grafen Wilhelm Werner von Zimmern.

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