Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 170
(PDF, 41 MB)
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Kuhn-Rehfus

Gesicht. Man könnte die Einrichtung wegen des Vergnügens, das sie bereitet, ruhig
bestehen lassen, obwohl sie nicht gerade einem Bedürfnis entspricht. In manchen
Klassen war der Sprecher insofern ganz überflüssig, als die Schüler bei ihrem
offenen Wesen ihre Wünsche ohne Mittelperson vortrugen, und in einer der oberen
Klassen lehnte man die Aufforderung des Klassenleiters, einen Sprecher zu
wählen, einstimmig mit der Begründung ab, bei dem Vertrauensverhältnis, das
zwischen Klassenleiter und Schülern bestehe, könne jeder selbst vorbringen, was er
auf dem Herzen habe." (Jahresbericht 1924/25).

Beispiele für die Tätigkeit des Schülerausschusses:

Eine der ersten Handlungen des Schülerausschusses war, die Einladung der
„Vereinigten Vertreter der höheren Schulen und der Bürgerschulen der Stadt
Hannover" zu einem allgemeinen deutschen Schülertag auf den 3. und 4. Dezember
1921 in Hannover abzulehenen23. Beabsichtigt war, dem Generalfeldmarschall
von Hindenburg, „unserem größten Nationalhelden", eine Huldigung der
deutschen Schülerschaft darzubringen, die Liebe und Treue zum deutschen Vaterland
vor aller Welt zu bekennen, Treue in Gottesfurcht, Sittenreinheit und Einfachheit
zu geloben, nie zu vergessen, daß 2 Millionen Deutscher, darunter viele
Schüler, sich für das Vaterland aufgeopfert hatten, und einige die Schülerschaft
interessierende Fragen zu besprechen. Damit sollte eine Geldsammlung verbunden
werden, um die Fahrtkosten der Schülervertreter finanzieren und eine Ehrengabe
an die Frau Gertrud von Hindenburg-Stiftung überweisen zu können.

Die Antwort des Schülerausschusses des Sigmaringer-Gymnasiums an den
Wortführer der Vereinigten Vertreter der hannoverschen Schulen hatte folgenden
Wortlaut:

Sigmaringen, den 28. November 1921

„Oberprimaner Hans Bendfeldt, Hannover!

Bezüglich Ihres uns neulich zugegangenen Aufrufes teilen wir Ihnen mit, daß
wir es ablehnen, uns an einer Sammlung zu beteiligen, die in erster Linie dazu
dienen soll, Schülern die kostspielige Reise zu einer Kundgebung zu ermöglichen,
die wir als durchaus unzeitgemäß erachten. Wir sehen daher auch entschieden von
der Entsendung eines Vertreters ab.

Diesen Bescheid geben wir Ihnen im Einverständnis mit der Schulleitung, die
unseren Standpunkt teilt.

Unterprimaner Heinrich Rettich

Vorsitzender des Schülerausschusses des Gymnasiums Sigmaringen"

13 StAS, Ho 339, Gymnasium Sigmaringen, Nr. 59.

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