Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 175
(PDF, 41 MB)
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Besprechungen

Alles in allem: Platters Tagebuch, geschrieben mit der Erlebnis- und Ausdruckskraft
eines Mannes, der seine Zeit bewußt und aufmerksam durchlebte, nunmehr mit ansprechenden
Bildern und informativen Kommentaren einem historisch interessierten Lesepublikum
zugänglich gemacht, ist nicht nur eine reichhaltige Fundgrube zur Wissenschafts- und Kulturgeschichte
der frühen Neuzeit, sondern auch eine spannende Lektüre.

Bielefeld Klaus Schreiner

Deutsche Sozialgeschichte. Dokumente und Skizzen. Bd. II: 1870 bis 1914. Herausgegeben
von Gerhard A. Ritter und Jürgen Kocka. München: Beck 1974.

Die von G. A. Ritter und Jürgen Kocka veröffentlichten „Dokumente und Skizzen"
zur deutschen Sozialgeschichte zwischen der Reichsgründurig und dem Ausbruch des ersten
Weltkrieges, sind als Arbeitsbuch für den Geschichtsunterricht in Schule und Universität
konzipiert und sollen überdies einem breiten Lesepublikum zur „intelligenten Unterhaltung
" dienen. Das Buch knüpft an den von Werner Pols herausgegebenen Sammelband
„Deutsche Sozialgeschichte". Bd. I: 1815-1870. München 1973, an und bringt eine
sachliche und chronologische Weiterführung der von Pols angesprochenen und durch zeitgenössische
Quellen dokumentierten Thematik. Die Arbeit von Pols ist in dieser Zeitschrift
Bd. 9, der ganzen Reihe Bd. 96 (1973), S. 164-166, bereits vorgestellt und kritisch gewürdigt
worden. Was über diese Publikation gesagt wurde, gilt noch in weit höherem Maße
von dem nunmehr anzuzeigenden Band II, für den die Sozialhistoriker Ritter und Kocka
verantwortlich zeichnen: „Die Arbeit kann dem historisch Interessierten wertvolle Hilfe
an die Hand geben, um Gegenwart in ihrem geschichtlich Gewordensein einsichtig zu machen
. Für den wissenschaftlich arbeitenden Sozial- und Wirtschaftshistoriker stellt das
Buch Quellenzeugnisse bereit, die geeignet sind, den historischen Aussagewert statistischer
Daten zu ergänzen und zu erhärten. Dem Lehrer bietet es griffige Arbeitstexte für einen
sozial- und wirtschaftsgeschichtlich orientierten Geschichtsunterricht" (ebd. S. 166).

In das Quellen- und Arbeitsbuch zur Sozialgeschichte der deutschen Kaiserzeit
(1870-1914) sind von Seiten der beiden Herausgeber nicht wenige Ergebnisse eigener
Forschungsleistungen eingeflossen. Das hat sich auch in der wissenschaftlichen Qualität ihres
Buches niedergeschlagen, die in der von Pols eingeleiteten und besorgten Quellenedition
nicht in gleicher Weise erreicht wurde. Die Gliederung des von Kocka und Ritter erarbeiteten
Quellenbandes läßt ein klares sozialwissenschaftliches und sozialgeschichtliches
Konzept erkennen. Die beiden Autoren sind deshalb auch nicht der Versuchung erlegen,
die abgedruckten Texte mit ungenauen, schnell harmonisierenden Interpretationen zu entschärfen
. Ihnen kam es vielmehr darauf an, in strenger Sachbezogenheit die einzelnen
Problembereiche wirklichkeitsgetreu aufzuschließen. Das ist ihnen denn auch in vorbildlicher
Weise gelungen. Die einleitenden Essays, die jeweils den einzelnen Kapiteln vorausgeschickt
sind, geben nicht nur den gegenwärtigen Stand der Forschung wieder; es sind auch
Musterstücke an sprachlicher Prägnanz. Die komprimierten Sachinformationen, die sie
enthalten, vermitteln dem Leser überdies Orientierungshilfen, sich über den geschichtlichen
Erkenntniswert der mitunter stark subjektiv gefärbten Quellenzeugnisse Klarheit zu verschaffen
. Die beiden Herausgeber haben gleichfalls nicht versäumt, auf die Anonymität
gesellschaftlicher Determinanten, die von den Zeitgenossen nicht sprachlich artikuliert,
sondern nur wortlos erfahren wurden, eindringlich hinzuweisen. Vornehmlich quantitativ
erfaßbare Phänomene - wie statistische Zusammenstellungen zur Bevölkerungsgeschichte
und Stadtentwicklung, zu beruflichen, sozialen und konfessionellen Gliederungen der Bevölkerung
, zur industriellen und landwirtschaftlichen Produktion, zur Entwicklung des

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