Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 184
(PDF, 41 MB)
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Neues Schrifttum

gik nach Schwarzmaier es war, „daß er als König der Vorläufer gewesen ist", und die
Wahl seines erfolgreicheren Neffen Friedrich Barbarossas. Ein Abschnitt über das weifische
Erbe eröffnet die Möglichkeit, Vertreter des großen Rivalengeschlechts vorzustellen,
die Weifenchronik als früheste Familiengeschichte zu charakterisieren und dann Methoden
der Erwerbspolitik Friedrich Barbarossas zu beschreiben. Das Kapitel über die staufischen
Städtegründungen ist einer besonders geschichtswirksamen territorialen Tätigkeit gewidmet
. Mit den letzten Abschnitten „Honor imperii", „Staufische Kunst" und „Die Vielgestaltigkeit
des 12. Jahrhunderts" greift der Verfasser über unseren Raum hinaus und verarbeitet
Forschungsergebnisse über das Wesen der staufischen Herrschaft und der staufischen
Epoche.

So einfühlsam sich der Verfasser mit seinem Stoff beschäftigte bei einem Werk, das
ein weites Thema auswählend darstellt, könnte man die Nuancen im einzelnen immer
auch etwas anders setzen. Es wäre zum Beispiel die Frage, ob man für die Zeit Herzog
Friedrichs I. schon von einem „zähringischen Staat" sprechen kann (S. 28). Dieser Begriff
wäre besser dem Ergebnis gezielter Territorialpolitik im 12. Jahrhundert vorzubehalten.
Manche im Bild gezeigten Bauwerke stammen erst aus dem 13. Jahrhundert, Leofels zum
Beispiel aus der Zeit um 1240-50 (S. 105). Der achteckige Bergfried der Burg Steinsberg
kann nach heutiger baugeschichtlicher Auffassung nicht der Zeit um 1100 zugerechnet
werden (S. 30). Die Kartenskizzen sind zum Teil vereinfacht, am meisten die der „Stau-
ferburgen zwischen Fils und Rems" auf S. 19. Aber all das bezieht sich auf Einzelheiten
und berührt das Werk als Ganzes nicht. Selbst die im Gefolge der großen Stauferausstel-
lung neu gewonnenen Erkenntnisse der Forschung, vor allem über die Herkunft der Staufer
und das sogenannte Stammland mit Wäschenbeuren, Lorch und Hohenstaufen, betreffen
nur die einleitenden Abschnitte. Das Buch erschien mehrere Monate vor den landesweiten
Stauferveranstaltungen, und eben hierin liegt das große Verdienst. Wie stark es
dazu beitrug, zahlreichen Vorträgen und Unterweisungen Richtung und Gehalt zu geben,
kann man nur ahnen. Es wird auch nach dem Stauferjahr eine empfehlenswerte und attraktive
Einführung in die staufische Zeit bleiben.

Stuttgart Hans-Martin Maurer

Hans-Martin Maurer: Der Hohenstaufen. Geschichte der Stammburg eines Kaiserhauses.
Stuttgart und Aalen: Theiss 1977. 204 S.

Der südwestdeutsche Burgenspezialist und Leiter der Historischen Abteilung des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart legt mit dieser sehr anschaulich illustrierten Monographie die
bisher ausführlichste Darstellung des Hohenstaufen und seiner Burgherren während des
Hoch- und Spätmittelalters vor. Dadurch ragt diese mit anerkennenswerter Akribie erarbeitete
, auf langjährigen Forschungen gegründete Publikation aus der kaum mehr übersehbaren
Veröffentlichungsflut im und zum „Stauferjahr 1977" hervor, zumal sie sich mit einem
zentralen Thema der staufischen Geschichtsperiode und deren Nachwirkungen befaßt
.

Der Verfasser vermittelt über die Gründung der Höhenburg und den damit verbundenen
Aufstieg des staufischen Grafengeschlechts eindrucksvoll die dynamische Problematik
hochmittelalterlicher Herrschaftsbildung, dargestellt am Spannungsverhältnis der Hochadelssippen
untereinander und ihrem konkurrierenden Streben nach der staatlichen Autorität
über das Herzogtum Schwaben mit dem Endziel, die königliche Macht zu erreichen.
Beide Positionen werden von den Unterlegenen dieser permanenten Machtwettkämpfe jedoch
in Frage gestellt. Im Zenit ihrer Macht delegieren die staufischen Könige und
Kaiser - wobei die Differenzierungen zwischen Primo- und Sekundogenituren vor allem am
Beispiel der schwäbischen Herzöge berücksichtigt werden - die Burgherrschaft über ihre
letztlich doch namengebende „Stammburg" zwischen Fils und Rems (ihrer Herkunft nach
handelt es sich, wie Heinz Bühler nachweisen konnte, bei den Staufern um ein ostschwä-

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