Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 197
(PDF, 41 MB)
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Besprechungen

Klecks. Bei manchen anderen Wappen wurden Figuren unter Verzicht auf die unerläßliche
klare Umrißlinie in Einzelteile aufgelöst oder nicht mit der nötigen Flächigkeit versehen
(z. B. Linde und Stab im Gemeindewappen Egg). Die abgelöste Zunge des Steinbocks
von Hohenems erinnert eher an feuerspeiende Wappentiere. Beim Wappen von Kennelbach
stimmt die Zeichnung in einigen Einzelheiten nicht mit der offiziellen Wappenbeschreibung
überein. Der in der Wappenkunst entwickelte Stil hält trotz weitgehender Abstrahierung
der Figuren an dem zur leichteren Identifizierung unerläßlichen Grad an Naturähnlichkeit
fest. Aus diesem Grund kann der völlige Verzicht auf jede Binnenzeichnung
etwa im Falle der Efeublätter von Düns oder der Eichenblätter von Eichenberg
nicht befriedigen.

Ungeachtet dieser Aussetzungen an seiner graphischen Komponente kann das Buch als
Ganzes positiv bewertet werden, da es einen lückenlosen Überblick über Entwicklung und
Stand des öffentlichen Wappenwesens in Vorarlberg vermittelt. Am Beginn dieser Entwicklung
(14. bis 16. Jh.) stehen die Wappen der Städte Bludenz, Bregenz und Feldkirch
sowie der Gemeindeverbände Bregenzerwald und Montafon, die bezeichnenderweise zu
den einprägsamsten und qualitativ besten gehören, während später - wie auch in anderen
Gegenden - manche mit Figuren überladene und fehlerhafte Wappen (Farbregeln!) bis
hin zu den naturalistischen „Bildchen" von Hittisau (19. Jh.) und Rankweil (1928 nach
Siegel des 18. Jh.) geschaffen wurden. In neuerer Zeit sind nach Abkehr von der mit
25 Exemplaren allzuhäufig vorkommenden „Bregenzerwälder-Tanne" und von der gleichfalls
überstrapazierten Dreiteilung der Schilde mittels eingebogener Spitze oder Deichselschnitt
wieder hervorragende kommunale Bildkennzeichen, so z. B. das „redende" Wappen
von Brand (1961) und das Wappen von Langenegg (1970) entstanden. Nachdem das Gemeindegesetz
von 1965 die Führung von Gemeindewappen für obligatorisch erklärt hatte,
kamen durch Verleihungen vom 22. Dezember 1970 auch die letzten vier Gemeinden Vorarlbergs
, die bis dahin noch kein solches Zeichen ihrer politischen Eigenständigkeit geführt
hatten, zu ihren heraldischen Symbolen. Dies gab den Antoß zu der vorliegenden Arbeit.

Stuttgart Heinz Bardua

Johann Evangelist Schöttle: Geschichte von Stadt und Stift Buchau sowie der Pfarrei
Seekirch mit Bildern aus Alt-Buchau. Federsee-Verlag 1977. 624 S.

Um die überaus reiche Geschichte des Federseeraumes einem interessierten Publikum
zu erschließen, hat sich der Federsee-Verlag A. Sandmaier & Sohn dankenswerterweise
entschlossen, dieses schon 1884 im Druck erschienene Buch auf fotomechanischem Wege
wieder herzustellen und in sein Verlagsprogramm aufzunehmen. Diese grundlegende, aus
ersten Quellen geschöpfte Darstellung der Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Buchau
und des dortigen adeligen Damenstifts Buchau mit einer Ortsgeschichte von Kappel ist
schon längst vergriffen und kann nur noch antiquarisch für teures Geld erworben werden.
Die einst von demselben Verfasser im Freiburger Diözesanarchiv veröffentlichte Geschichte
der Pfarrei Seekirch mit ihren Filialen Alleshausen, Brasenberg, Tiefenbach sowie von
Oedenahlen und Bischmannshausen ist im Anhang beigefügt. Damit beschreibt das Buch
das ganze Gebiet um den Federsee, das zu den ältesten Kulturräumen Mitteleuropas zählt.
Es ist ein Verdienst, daß der Federsee-Verlag die vom ehemaligen Pfarrer von Seekirch Johann
Evangelist Schöttle ausgearbeitete Darstellung einem sicher großen Leserkreis zugänglich
macht.

Um die Neuauflage attraktiv auszugestalten, wurde sie sowohl mit alten Ansichten
von Buchau wie auch mit einer beträchtlichen Anzahl Fotografien aus Alt-Buchau und
mit Fotokopien zur Dokumentation der Vergangenheit bereichert.

Hervorzuheben ist auch die von Anna Endrich verfaßte kurze Lebensbeschreibung des
Autors Johann Evangelist Schöttle (1819-1884), der als Pfarrer zu Seekirch mit einem

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