Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 200
(PDF, 41 MB)
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Neues Schrifttum

Gustav Kempf: Das Gögginger Heimatbuch. Radolfzell: Uhl 1969. 410 S., 43 S. Abb.

Aus lebenslanger Sammeltätigkeit des Geistlichen Rats, Professor Gustav Kempf, entstand
das erste umfassende Heimatbuch des Dorfes Göggingen im Ablachtal, das der Verfasser
während seines Ruhestandes auf dem elterlichen Lochbauernhof in Göggingen abschließen
und im 80. Lebensjahr seinem Heimatdorf übergeben konnte. Auf 410 Seiten
stellt der Verfasser sowohl große Ausschnitte aus dem chronologischen Ablauf der Geschichte
Göggingens dar als auch verschiedene Sachgebiete. Behandelt werden so u. a. die
Friihzeit und die Herrschaftsinhaber bis zum Ubergang an die Herrschaft Meßkirch, die
Geschicke des Dorfs während der großen Kriege vom Bauernkrieg im 16. Jahrhundert
bis zum Zweiten Weltkrieg und Bereiche wie Verwaltung und Gerichtswesen, bäuerliche
Arbeiten, Zins-, Fron- und Zehntleistungen, dörfliches Handwerk, kirchliche und schulische
Verhältnisse usw. Besonders hervorgehoben seien - wenngleich man sich auch hier
und dort den Ergebnissen und moralischen Wertungen des Verfassers nicht immer anschließen
kann - die Abschnitte, in denen die grundherrlichen Verhältnisse und die Geschichte
verschiedener Höfe von der Ersterwähnung bis in die Gegenwart dargestelllt werden
. Für das gesellschaftliche Leben im Dorf von Interesse sind die Kapitel, die sich mit
den Vereinen und einigen Festen des örtlichen Brauchtums, mit dem geselligen Leben Göggingens
, beschäftigen. Für genealogische Forschungen wird die Aufzählung von archiva-
lisch überlieferten Namen ortsansässiger Familien seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts bis
zum Jahr 1854 erste Anhaltspunkte geben. In diesem Zusammenhang sei kurz darauf hingewiesen
, daß bemerkenswerterweise verwandtschaftliche Beziehungen auch zur Sigmaringer
Familie Roy, aus der der hohenzollerische Landespatron Fidelis stammt, bestehen. Wie
anderwärtig angestellte Untersuchungen ergaben, war der Bruder von Fidelis Stiefvater -
Genoveva Rosenberger hatte nach dem Tod ihres ersten Mannes Hans Roy 1591 den
evangelischen Gabriel Rieber aus Ebingen geheiratet - der Gögginger Wirt Kaspar Rieber
, der von 1592 bis 1614 nachweisbar ist. Sein Sohn Stoffel wurde Bauer in Göggingen,
ein zweiter Sohn wurde wahrscheinlich Priester. Kaspar Riebers zweiter Bruder namens
Heinrich stand übrigens als Schaffner in Diensten des Klosters Beuron. - Ein Bildanhang
mit Ansichten des Dorfs und einzelner Gebäude sowie zahlreichen Porträts und einzelnen
Wappen sind eine wertvolle Ergänzung, insbesondere da, wo sie den dörflichen Bauzustand
vor dem Zweiten Weltkrieg dokumentieren. Ein Sach-, Orts- und Personenregister
erleichtert neben dem detaillierten Inhaltsverzeichnis die Benutzung dieses Heimatbuchs,
dessen Widmung „Meinen Ahnen vom Lochbauernhof in Ehrfurcht" das Anliegen des Verfassers
wohl am angemessensten ausdrückt.

Sigmaringen Maren Kuhn-Rehfus

Die Wiegendrucke der ehemals reichsstädtischen Bibliothek Lindau. Auf der Grundlage des
bestehenden handschriftlichen Kataloges bearbeitet von Karl Heinz Burmeister und
Werner Dobras. Sigmaringen: Thorbecke 1976, 91 S.

Der vorliegende Katalog ist seiner äußeren Erscheinung nach ein bibliophiles Werk im
engen Wortsinn: die Ausstattung, vor allem die 12 farbigen sowie 17 schwarzweißen Abbildungen
sind geeignet, die Liebe vor allem zum alten Buch zu pflegen. Zugleich stellt
sich in diesen Zeugnissen vergangenen Geisteslebens die Bodenseestadt Lindau und die
ganze Region als ein altes Zentrum der Buchpflege dar.

Das Wiegendruckverzeichnis selbst beruht auf einem handschriftlichen Katalog, dessen
Verfasser - gleichsam der dritte Autor - nicht bekannt zu sein scheint, jedenfalls nicht
genannt wird. Die 145 Inkunabeln werden durch kurze Titelaufnahmen und Hinweise auf
umfassendere Inkunabelkataloge sowie die Sammlungen in Isny und Uberlingen erschlossen
. Diese Verweise machen deutlich, daß die allgemeinen Kenntnisse über Wiegendrucke
kaum erweitert werden: nur 3 Fragmente (Nr. 58, 95, 115) sowie ein Druck, der auch in

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