Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 201
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Besprechungen

Darmstadt überliefert wird (Nr. 129), waren in anderen Katalogen nicht nachweisbar.
Eine Einzelüberprüfung der Aufnahmen, des Registers der Druckorte und Drucker, der
Konkordanzen, die je in sich geschlossen wirken, mag berufenerer Seite überlassen bleiben.
Im Gegensatz zu allgemeinen Katalogen von Wiegendrucken, die mehr auf das generelle
Vorhandensein von Inkunabeln abheben, werden hier einzelne Bände geschildert, die jeweils
auch ihre eigene Geschichte haben. Bei deren Beschreibung, die den Katalog einer so
begrenzten Sammlung überhaupt erst rechtfertigen können, bedient sich der Katalog ähnlicher
Verfahren, wie sie bei Handschriften angewandt werden: in Kleindruck folgen
Hinweise auf fehlende Teile, Ausstattung, handschriftliche Zusätze, Provenienz, Inhalt
der Einbandmakulatur. Diese Angaben sind zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Humanismus
im Bodenseeraum. Den Vorbesitzern wird mit Sorgfalt nachgegangen, ihre biographischen
Daten werden (in einem Register) erschlossen. Neben einem Register der sonstigen
Namen und Sachen werden die in der Einbandmakulatur genannten Personen und
Orte alphabetisch registriert, sie sind (in den Beschreibungen) nach Möglichkeit etwas näher
bestimmt. Hier hätte man den Bearbeitern den Mut gewünscht, noch mehr ins Einzelne
zu gehen: neben der detaillierten biographischen Erfassung der Personen etwa die Verknüpfung
der Einbandfragmente mit deren ursprünglichen Zusammenhängen (Hinweise
auf verwandte Urkunden usw.) zu versuchen. Grundsätzlich ist zu fragen, ob diese Fragmente
, die buchgeschichtliche Hinweise liefern und zudem in sich eigenen Quellenwert besitzen
, auf den die Bearbeiter in der Einleitung hinweisen, nicht mit gleicher Intensität zu
erforschen sind wie die Vorbesitzer. Gerade bei einem so überschaubaren Bestand hätte
beispielhaft demonstriert werden können, welche Möglichkeiten sich hier abzeichnen,
selbst wenn diese bei größeren Beständen nicht alle nachvollziehbar sein sollten. Auch eine
Ausführung der (S. 14) erwogenen kartographischen Darstellung der Herkunft von Urkunden
(und Vorbesitzern) hätte eine Bereicherung dargestellt.

Daß zwar die Einbandmakulatur, nicht aber die Einbände selbst beschrieben werden,
stellt einen Rückschritt etwa gegenüber den Katalogen von Stolz für Überlinger und von
Leuze für Isnyer Wiegendrucke dar; auch Einbände können (neben kunstgeschichtlichen
Hinweisen) weitere buchgeschichtliche Details erbringen. Auch Hinweise auf Beschreibungen
der Lindauer Bände in anderen Katalogen oder in der Literatur (wie sie Leuze für
Isnyer Bände bringt) fehlen.

Auch angesichts dieser Einschränkungen aber bleibt der Katalog ein wichtiger Beitrag
zur Erforschung der Buchkultur im Bodenseeraum. Es ist zu hoffen, daß weitere Sammlungen
der Region bald ähnlich erschlossen werden.

Stuttgart Michael Klein

Hermann Tüchle und Adolf Schahl: 850 Jahre Rot an der Rot. Geschichte und Gestalt.
Neue Beiträge zur Kirchen- und Kunstgeschichte der Prämonstratenser-Reichsabtei.
Sigmaringen: Thorbecke 1976. 64 Textseiten, 52 Bildtafeln.

Für die Festschrift zum Jubiläum des Klosters Rot wurden zwei Autoren gewonnen,
die sich durch souveräne Beherrschung des Stoffs wie durch die Gabe flüssiger und einprägsamer
Darstellung gleicherweise auszeichnen. Die Geschichte des Klosters von der
Gründung bis in unsere Gegenwart beschreibt der Münchener Kirchenhistoriker Tüchle,
hierzulande vor allem bekannt durch seine Kirchengeschichte Schwabens. Trotz strenger
monographischer Beschränkung spürt man das profunde, umfassende Wissen des Verfassers
durch alle Zeilen hindurch. So konnte es nicht zu einer isolierten Darstellung kommen
, vielmehr wird der Standort Rots innerhalb der Ordensgeschichte ebenso deutlich wie
sich die allgemeine Entwicklung in dieser einen Klostergeschichte spiegelt. Die ältesten
Dokumente Rots fielen im Jahre 1182 einem Brand zum Opfer, aber es gelang, aus späteren
Urkunden und Chroniken Angaben über die Anfänge und die Gründer Rots zu erschließen
. Das vermutlich 1126 ins Leben gerufene Kloster, das zu den ältesten Prämon-

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