Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 209
(PDF, 41 MB)
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Besprechungen

das aber m. W. nicht mehr existiert, vgl. Karlsruhe Generallandesarchiv 65/533,834; ebd.
befindet sich (bei 799) auch einer der Stiche des Jacobonus (vgl. Abb. 10, Kopie 3 oder 4).
S. 214 zweitletzte Zeile blieb ein Satzfehler stehen: lies 1770 statt 1270. Die einzelnen Kapitel
werden im Hinblick auf den mit der Materie nicht so sehr vertrauten Leser geschickt
mit einem hinführenden Text eingeleitet. Wenn auch eine Entwicklung der Darstellung des
hl. Fidelis kaum mit der Entwicklung der Frömmigkeit in diesen vier Jahrhunderten konfrontiert
wird, ist dieses Buch, das hervorragend ausgestattet und übrigens sehr preiswert
ist, ein willkommenes Zeugnis der ordens- und heimatverbundenen Verehrung dieses Märtyrers
der Glaubenskämpfe, das viele gern zur Hand nehmen werden.

Freiburg Wolf gang Müller

Thomas J.Stump: Mit Stift und Zirkel. Gabriel Bucelinus 1599-1681 als Zeichner und
Kartograph, Architekt und Kunstfreund. Sigmaringen: Thorbecke 1976. 86 Textseiten,
52 Bildtafeln.

Der Weingartener Mönch Gabriel Bucelin gehört zu den produktivsten und vielseitigsten
Gelehrten, die das unruhige, durch Kriege gezeichnete 17. Jahrhundert hervorbrachte.
Zahlreiche seiner Werke sind erhalten, zum Teil gedruckt, zum Teil als Manuskript in der
Landesbibliothek in Stuttgart, viele andere sind verschollen. Bekannt ist Bucelin vor allem
als Geschichtsschreiber des Benediktinerordens und als Genealoge adliger Familien. Im
vorliegenden Buch wird eine andere Seite des Talentes Bucelin - wohl erstmals im Zusammenhang
- beschrieben: seine künstlerische, zeichnerische und bauplanerische Tätigkeit
. Die handschriftlichen Werke Bucelins enthalten neben Wappen und Porträts (meist
historischer Personen) eine Fülle von Architekturdarstellungen und Landkarten. Pater
Thomas Stump sammelte Notizen und Berichte, vorwiegend aus Tagebüchern und Briefen
Bucelins, um die Anlässe und Motive der zeichnerischen Tätigkeit des unermüdlichen
Mönches zu ergründen. Was entstand, wurde eine Geschichte umfangreicher Reisen und
vielseitiger Bekanntschaften. Der junge Mönch begleitete als Sekretär seinen Abt auf
Reichstage und andere Konferenzen, später unternahm er selbst - bis ins hohe Alter -
ausgedehnte, zum Teil jahrelange Reisen nach Wien (fünfmal!), nach Steiermark, Kärnten,
Venedig, Padua, Burgund und Lothringen. Der kenntnisreiche, kunstsinnige Bucelin wurde
überall gerne aufgenommen und nützte dabei jede Gelegenheit, sein Wissen zu erweitern.
Vor allem war es ihm überall ein Anliegen, Bauwerke zu skizzieren und, wenn möglich,
genau zu vermessen. Stump konnte nachweisen, daß Bucelin in vielen Fällen auch als Berater
in Baufragen beigezogen wurde und auf manche Bauten und ihre Ausstattung maßgeblichen
Einfluß erhielt. Seine zum Teil genau ausgeführten und dazu hübschen Risse
und Ansichten vieler Klöster in Süddeutschland, Österreich und Italien haben heute hervorragenden
baugeschichtlichen Wert, zeigen sie doch die Bauten in ihrem Zustand vor
der Barockisierung.

In einer wissenschaftlichen Rezension darf nicht unerwähnt bleiben, daß eine kritische
Auseinandersetzung mit dem Werk des überaus rasch arbeitenden Bucelin kaum in Ansätzen
erkennbar wird, daß der darstellende Teil schlicht erzählend ist und manche Wiederholungen
enthält und daß das Material sicher nicht gänzlich und systematisch aufgearbeitet
wurde. Das Buch ist vielmehr geprägt durch die pietätvolle Bewunderung des Verfassers
für die nimmermüde Leistungskraft und die künstlerische Begabung des ehemaligen
Weingartener Mönches, der sich trotz der bösen Zeit des Dreißigjährigen Krieges die begeisterungsfähige
Aufgeschlossenheit für Wissenschaft und Kunst ungebrochen erhielt. Im
umfangreichen Bildteil werden zahlreiche Bildwerke Bucelins erstmals veröffentlicht.

Stuttgart Hans-Martin Maurer

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